@bacon352: Was mich da erheblich wundert, ist, daß die Gabelbrücke nun in einer anderen Position auf den Gabelholmen sitzen soll, als zuvor, da sich das ja auf die gesamte Geometrie der Vorderradführung auswirken würde. Ich war beim Gabelbrückentausch an meiner 2016er TB zeitweise dabei, weil ich mal beide Kugelköpfe im Vergleich anfassen wollte. Als der Mechaniker den ersten Gabelholm von unten durch die neue Gabelbrücke schob (auch laut Reparatur-DVD werden sie nach unten demontiert und von unten wieder montiert), fragte ich ihn "und wie weit schiebst Du ihn jetzt hoch?", Anwort: "Bis zum Anschlag". Die Gabelholme haben nämlich unmittelbar unter der Gabelbrücke eine kurze Verdickung, die nicht durch die Gabelbrücke paßt und mir zuvor nicht aufgefallen war. Also ist die Position eindeutig vorgegeben.
Alles was ich an Demontage und Montage gesehen habe, ging vollkommen leichtgängig und ohne irgendwelchen "Nachdruck" oder irgendwelche Spuren an den Gabelholmen. Weil dies aber ein mir noch unbekannter Mechaniker war und ich aus meiner Zeit als Landmaschinenmechanikerlehrling (in einem Betrieb mit IHC-Vertretung) weiß, daß erstens manche Mechaniker allergisch auf über die Schulter schauende Kunden reagieren und zweitens während des Montierens geführte Gespräche die Fehlerrate nicht senken, habe ich nicht unnötig lange dort rumgestanden.
Jedenfalls bekam ich in dem Zusammenhang ("wo wir schon mal dabei sind") auch gleich die Buchsen am oberen Ende der Standrohre aufgepresst, obwohl beide keinen Spalt hatten. Damit ist wenigstens das erledigt.
An ausgebauter alter und neuer Gabelbrücke ließ sich der Kugelkopf ohne zusätzlichen Hebelarm von Hand so schwer bewegen, daß ich daraus keine Prognose auf das zu erwartende Fahrverhalten ableiten konnte.
Beim Fahren war es dann zunächst leider so, daß das Taumeln mit dem neuen Kugelkopf deutlich schlimmer war, als mit dem alten. Nach inzwischen mehreren hundert Kilometern würde ich sagen, es ist nicht mehr nennenswert schlimmer, als zuvor, aber auch nicht besser und schon gar nicht so gut, wie ich es von meinen eigenen Telelever-Motorrädern und verschiedenen gemieteten älteren LC-GS kannte.
Von BMW habe ich inzwischen schriftlich, daß das Problem bekannt ist und man nach einer Lösung sucht. Laut meinem Händler liegt es an einem zu hohen Losbrechmoment der Kugelköpfe, wobei man derzeit nicht weiß, warum manche Kugelköpfe plötzlich so sind. Also werde ich weiterhin abwarten, oder die GS doch wieder abgeben.
Für all die, deren GS normal fährt, die das Taumel-Phänomen aber auch mal spüren möchten und ein Fahrrad haben, an dem sie sich zu schrauben trauen: einfach mal sukzessive das Lenkkopflager etwas zu stark vorspannen
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Irgendwann ist eine Vorspannung erreicht, bei der Ihr nicht mehr vernünftig geradaus fahren könnt und wie betrunken Schlangenlinien fahrt. Es liegt nicht am Boxermotor und nicht an den Reifen. Sollte das jemand als positiv beschwingend empfinden, trotzdem nicht allzu lang so fahren, sonst gehen die Lenkkopflager kaputt.