Aber komischerweise funktioniert das in den Ländern.
Was ich festgestellt habe: In vielen Ländern funktioniert es, daß die Fahrer (egal welcher Fahrzeuge) selber erkennen, daß sie selber der Bremsklotz sind, der alle Anderen dahinter aufhält. Entsprechend ermöglichen die Langsamen es den Schnellen zu überholen. Bei uns in Deutschland hingegen muß man manche langsamen Verkehrsteilnehmer fast schon niederkämpfen bis man endlich mal an ihnen vorbei ist. Dabei spielt die Fahrzeuggattung eigentlich keine Rolle, egal ob der Linksspurschleicher auf der Autobahn, der Radfahrer, der Bus auf der alpinen Paßstraße oder die landwirtschaftlichen Fahrzeuge.
Ich war in den letzten Jahren wiederholt im Urlaub auf den Kanaren und habe dort Motorräder gemietet. Wenn sich dort der Linienbus über die Paßstraßen quält, setzt er öfters mal den Blinker rechts und läßt die PKWs, Motorräder etc. hinter sich vorbei. Insb. vor und nach Engstellen wurde erstmal zugesehen, daß die PKWs alle wegkommen. Im Gegenzug hat dann aber auch niemand gehupt, wenn der Bus da 10-15 Minuten brauchte um durch vier Spitzkehren zu kommen.
Als es danach weiterging hatte ich einmal ein Handwerkerauto hinter mir. Nach drei Kurven habe ich bemerkt, daß ich keine Chance hatte vor dem PKW wegzukommen. Mit einem 8jährigen Kind auf dem Soziussitz hältst nicht so rein. Also auf dem nächsten kurzen geraden Stück den Blinker rechts gesetzt, Gas raus und den Handwerker vorbeigelassen.
Das Fahren ist da aus meiner Sicht viel entspannter, weil man davon ausgehen kann, daß einen die Anderen schon überholen lassen werden, während ich in Deutschland zumeist das Gefühl habe, daß ich einen Oberlehrer vor der Nase habe, der mir dann erst recht seine langsame Geschwindigkeit aufzwingen will.