Hey AMGaida
Also der Unterschied ist schon gewaltig...
Sitzposition:
Bei der GS/A sitze ich auf der Maschine.
Bei der Strom eher „in“ der Maschine, obwohl ich schon die höhere 1000er-Sitzbank montiert habe.
Aufgrund des breiteren Polo-Lenkers (900 mm-Teppichstange) sitze ich auch leicht nach vorn gebeugt.
Der Serienlenker vermittelt Holland-Rad-Feeling, das funktionierte bei mir überhaupt nicht.
Handling:
Die V-Strom wiegt vollgetankt gut einen Zentner weniger.
Beim Rangieren in der Garage oder auf unbefestigtem Terrain bewege ich die Strom wie ein Fahrrad hin und her.
Bei der GS/A wuchte ich mir manchmal trotz eigener 115 Kilo einen Arm ab...
In Schräglage berührt die Schuhaußenkante im Gegensatz zur GS/A sehr früh den Asphalt.
Also die Schräglagenfreiheit ist bei der GS/A echt größer.
Seit 2008 sollen härtere Gabelfedern verbaut sein. Meine taucht auf jeden Fall nicht mehr so stark ein wie die 2005er KLV.
Motor:
Ich war vor ein paar Tagen noch mit 2 Freunden in den Alpen.
1150er GS und 1200 GS waren dabei.
Wenn ich hinter denen her fahre und ich weiß, was die gleich machen (LKW überholen bspw.) dann schalte ich 1 -2 Gänge runter und dann bleibe ich zumindest an der 1150er ohne nennenswerte Abstandsvergrößerung auch dran.....aber wie gesagt, ich muss dann schon wissen, was die da vorne gleich machen.
Wenn ich so vor mich hin döse und die Landschaft genieße und die da vorne geben im 6.Gang plötzlich Gas....dann gehen die wie am Gummiband gezogen wech....
Wenn ich selbst voraus fahre, habe ich das Problem natürlich nicht.
An Drehzahlen oberhalb von 6000 muß man sich als Boxer-Fahrer auch erst einmal gewöhnen. Man stellt aber recht flott fest, dass sich der kleine V in diesen Bereichen richtig wohl fühlt. Dann tut es einem selbst auch nicht mehr so weh...
Da ich seit 1990 immer Boxer gefahren bin, habe ich mir natürlich im Laufe der Zeit eher schaltfaules Fahren angewöhnt.
Das funktioniert mit der 650er tadellos, in jedem Gang und bei jeder Geschwindigkeit.
Ich hatte 2005 mal für 10 Monate die 1000er KLV.
Die hatte zwar einen unglaublichen „Bumms“ im Motor, war aber niedrigtourig nicht fahrbar.
Aus dem Grund habe ich sie auch nach einem Frankreich-Urlaub verkauft.
Optik:
Geschmacksache!
Den Roller-mäßigen Hintern habe ich nach 1 Woche abgesägt. Polo-Lenker. Motorschutz. Stürzbügel. Laser Duo-Tech-Auspuff.
So ein bißchen individuell muss ein Moped schon sein, finde ich...
Gelände:
In den Alpen sind wir den Jafferau, Parpaillon, die Assietta und die LGKS gefahren.
Die ADV hat wesentlich mehr Bodenfreiheit.
Die Strom hat auf der LGKS mächtig Felsen vor den Unterfahrschutz bekommen, aber dafür ist der schließlich da.
Aufgrund des geringeren Gewichts kam ich aber trotzdem einigermaßen klar.
Assietta, Parpailon und Jafferau waren kein Problem, die sind nach der LGKS zumindest vom direkten Vergleich eh wie Autobahnen gebaut.
Am letzten Abend kam es zu einem interessanten Gespräch zwischen mir und dem 1200er Fahrer.
Nachdem wir diese Tour, also Gelände/Asphalt zum 3. Mal in der Form gemacht haben, hatte er ja nun den direkten Vergleich zu meiner Fahrweise mit der ADV/Strom.
Ich fragte ihn, ob ich seiner Ansicht nach langsamer/gleichschnell/schneller unterwegs war als 2008 oder 2007.
Er meinte, ich wäre merklich langsamer unterwegs gewesen.
Und das entsprach überhaupt nicht meinem Empfinden.
Ich hatte das Gefühl, das ich mindestens gleichschnell unterwegs war.
Aber dieses Gefühl wurde wohl eher durch „höhere Drehzahl“ und „mehr schalten“ hervorgerufen.
Letztlich hatte ich aber den gleichen Spaß wie in den Jahren zuvor....und das ist letztlich das, was für mich zählt.
Im 2-Personen-Betrieb ist die 1150er im Vergleich natürlich deutlich im Vorteil.
Federungskomfort, Durchzugskraft....da macht ihr so schnell keiner Konkurenz
Aber für mich als sportlich orientierten Solo-Reise-Enduro-Fahrer ist die 650er V-Strom echt eine Alternative und ich bereue den Kauf bis jetzt nicht eine Minute!
Ich hoffe, ich habe gehelft....
Gruß Peter