Gegenfahrbahn mitbenutzen

[ChrisAUT]

da kommt halt wirklich Einiges zusammen...

 

[Gast 11390]

Hi
Aber es geht auch so
Ein „Umfall“ nach dem anderen
gerd

..warum tut man sich sowas an und wenn diese Leute wieder zu Hause sind fahren sie kein bisschen besser Motorrad

 

[BlackForest_GS]

Ich habe jetzt keinen einzigen Beitrag gelesen, sondern nur den Titel.
Am Sonntag ist ein Kollege/Freund unschuldig verunfallt und infolge darauf verstorben weil der Entgegenkommende Biker die Gegenfahrbahn mitbenutzt hat.
Ich glaube meine Meinung zu dem Thema ist klar.

 

[FF-GS]

Nicht nur Deine, meine Schwägerin hat so den Partner verloren, weil ein Kölner Honk im Februar die Sau rauslassen musste ( sanfte Kurve, viel zu schnell und ab in den Gegenverkehr). Das beide Biker das Leben dabei verloren, ist für niemand ein Trost.

 

[Gast 11390]

Schrecklich, tragisch und zugleich unnötig weil es auch anders funktioniert

 

[FF-GS]

Wenn zu Saisonbeginn die Ambition und der Übermut viel größer sind als das überaus magere Können. ( Schräglage zu fahren)

 

[Karli1512]

viele Unfälle oder das heraustragen aus der Kurve, weil zu schnell etc. könnte vermieden werden, wenn:
- der Biker bevor er in die Kurve fährt bereits weiss, wie es nach der Kurve weitergeht, indem er die Fahrbahn/Kurve von hinten - also Kurvenausgang - zurück liest. Es könnte jedoch sein, dass es bei den älteren Bikern dann was in der Wirbelsäule zwickt, weil Rückenmuskulatur verkrampft etc. Also bei meinen 67 Lenzen zwickt es schon sehr deutlich im Halswirbelbereich, weil ich in Schräglage schon meinen Kopf wie eine Katze extrem drehen muss, damit ich den Kurvenausgang einsehe. Aber das ist halt so und ich kann damit leben.

- meinen Fahrschülern bringe ich den Japanischen Stil bei, indem sie sich bereits bevor der Kurve leicht mit dem Oberkörper in die Kurve legen. Spätestens am Scheitelpunkt, wenn die Fliehkräfte am stärksten wirken, soll er dann noch mehr den Oberkörper neigen, um seine Spur zu halten. Das trainiere ich intensiv mit jedem Biker/in im Sudelfeld zwischen Bayrischzell und dem Hotel Feuriger Tatzelwurm.
Danach hat es jeder drauf und ein tolles Erfolgserlebnis.

Gestern bin ich am Kesselberg gewesen - beliebte Strecke zwischen Kochelsee und Walchensee - und einigen flotten Bikern hinterher gefahren. Bei den meisten Bikern sah ich, dass es sie bei einigen Kurven an den Fahrbahnrand bzw über die Mittellinie hinausgetragen hatte, weil sie steif auf dem Bike saßen und den Oberkörper oder das Drücken nicht benutzten. Aber extrem den Haxen nach außen ausstrecken, dass haben se alle drauf gehabt.

 

[Gast 11390]

Alles korrekt aber ich vermute das sich auch da in Zukunft nichts ändern wird, weil es wie so oft auch die unbelehrbaren gibt. Jeder hat es selbst in der Hand, ist wie bei der Lärmbelästigung

 

[Inot]

Ich trainiere für mich, nicht zu schnell in die Kurve zu fahren, neutral locker am Bike sitzend mit passender Blickführung die perfekte Linie zu fahren.
Ist das jetzt falsch, sollte ich auch Turnübungen machen?
Die meisten Turner am Motorrad die ich treffe fahren eine falsche Linie, liegt meistens an der Unruhe die sie ins Fahrwerk bringen.

 

[Gast 31351]

Ob einer drückt oder legt oder raus oder rein hängt oder vorne oder hinten bremst ist mir am Ende egal. Da scheinen die Theorien weit auseinanderzugehen. Wenn jede dieser Techniken dem jeweiligen Fahrer hilft Geschwindigkeit und Schräglage so zu dimensionieren, dass er mir auf seiner Fahrbahnhälfte entgegenkommt und nicht auf meiner, soll es mir recht sein. Und wenn er etwas Reaktionsreserve hat für den Fall, dass mir einmal ein Fehler passiert, bin ich dankbar. Das wäre dann der Ausgleich dafür, dass ich auch immer auf eine solche Reserve meinerseits zu achten versuche.
@BlackForest_GS das tut mir sehr leid. Das war wohl der Unfall im Steinatal an den ich ran gefahren bin auf dem Weg nach Bonndorf. Schrecklich. Gibt massiv zu denken und rückt die Verwundbarkeit ganz nach vorne ins Bewusstsein.

 

[Nordisch]

(...) damit er besser meiner Linie folgen konnte.

Diese klappt auch bei alten Säcken und nicht nur bei Junior.

Habe heute auf meiner Durchreise aus den französischen Alpen im Schwarzwald einen Tag "Einzelunterricht" von Roland bekommen. Direktes Feedback und vorgelegte Linien haben mich einige Sachen, die ich kannte, gut mit neuen Gesichtspunkten zusammenführen lassen. Besonders für mich als Norddeutscher, der noch nicht im Ruhestand ist, bieten sich solche Übungsfahrten nicht oft an. Wir kennen keine Schilder "Achtung 12km Kurven"... (Wobei ich das Wort "Achtung" nicht verstehe ).
Motorradfahren ist so komplex, dass man, wenn man es richtig machen will, an Trainings (welcher Art auch immer) nicht vorbei kommt. Meine Meinung.

Kurzum und zum Thema: Auch wenn man sich nur auf die eigene Straßenseite konzentriert, ist man nicht unbedingt langsam.

Danke @RoGe

 

[*Topas*]

ist man nicht unbedingt langsam

... und selbst, wenn... letztendlich wollen alle abends unversehrt zu Hause ankommen

 

[blue-lion]

Interessantes Thema.
Allerdings mache ich die schlechten Erfahrungen mit Kurvenschneidern meistens mit Autofahrern und weniger mit Motorradfahrern:

Wenn ich eine Rechtskurve mit Schräglage durchfahre, kommt es pro Ausfahrt regelmäßig vor, dass entgegenkommende Autofahrer ihre Linkskurve schneiden und auf meiner Fahrbahnseite aufkreuzen.

Auch kann man das Kurvenschneiden von Autofahrern in Linkskurven sehr schön beobachten, wenn man auf einer kurvenreichen Strecke mal eine Weile hinter dem Auto herfährt. Achtet mal drauf!

 

[Andi#87]

Das sind dann die, die auf dem Motorrad genau so fahren

 

[Desmoss]

Hat eben auch vieles nur mit Glück zu tun, also dass sich solche Experten (m/w/d) zum Glück verpassen. Ich bin als Fahrlehrer aller Klassen tätig und so mit das wichtigste ist das optimale einhalten der Fahrlinie, egal welche FahrzeugKategorie es nun ist. Vielen bereitet das aber anscheinend erhebliche Schwierigkeiten umso mehr ist die in Fahrschulkreisen immer wieder propagierte vorausschauende und vorausdenkende Fahrweise wichtig.…auch mentales Training.

 

[Gast 11390]

Die Frage ist warum es auch immer mehr Autofahrer gibt die so einen Senf zusammenfahren, ich vermute mal, weil es halt einfach bequemer ist ohne größere Lenkbewegungen die Kurve so zu durchfahren, auch das man evtl. abbremsen wieder beschleunigen muss um die Kehre korrekt zu fahren könnte mit ein Grund sein. Die Blickführung sollte natürlich auch beim Autofahrer passen.
Aber wer weiß das schon was in dem Moment in den Köpfen solcher Leute so vor sich geht.

 

[Frank53]

Öffne mal einen neuen Beitrag hierzu, wenn nicht Ok dann bitte verschieben.


Ich muss ein wenig ausholen, ich habe ja über viele Jahre Sicherheits- und Kurventrainings abgehalten. Mein größtes anliegen war eigentlich immer nie die Gegenfahrbahn befahren, auch wenn man sich mal verschätzt hat und die Kurve sich zuzieht, was durchaus auch dem besten Fahrer mal passieren kann, so bin ich doch immer der Meinung winkle das Motorrad weiter ab, egal was da alles kratzt und schleift, aber vermeide immer auf der Gegenfahrbahn zu landen.

Gestern hatte ich mit meinem Kumpel eine schöne Schwarzwaldrunde gefahren. Von St. Märgen kommend ü. Glashütte nach Gütenbach. Auf der höhe vom Hexenloch einige unter euch kennen es, Straße winkelig und unübersichtlich schätze ca. 4m breit, Geschwindigkeit hält sich dort in Grenzen (vill. 50-70/km/h) kommt mir in einer unübersichtlichen Linkskurve ein Motorradfahrer mit Sozia komplett auf meiner Seite entgegen.

Da ich Linkskurven prinzipiell sehr weit rechts, oft sogar auf der weißen Außenlinie anfahre, (diejenigen die mit mir schon mal gefahren sind werden dies bestätigen können) war dies gestern wohl meine Lebensversicherung und konnte dadurch auch einen Frontalzusammenstoß verhindern. Noch weiter nach rechts hätte für mich bedeutet den Abhang runter zwischen Bäumen im Bach zu landen. So blieb es für mich,- und auch dem entgegenkommenden nur ein berühren mit dem Ellenbogen, etwas Schnappatmung und wahrscheinlich kurzfristiger Herzstillstand (schätze wohl für beide). Mein Kumpel hinter mir hatte sich das schlimmste schon ausgemalt.

Ich weiß nicht was in manchen Motorradköpfen so vorgeht, aber das Gegenfahrbahn turnen (auch wenn es hier sehr oft verharmlost wird) ist in den letzten Jahren ein echtes übel geworden. Nicht immer ist es dem gegenüber möglich die Fehler zu korrigieren, dieses Mal ging es noch gut das nächste Mal …….. nicht auszudenken bei einem Frontalcrash.

Ich denke keiner ist perfekt, ich übrigens auch nicht aber ich habe mir über die die vielen Jahre eine Fahrweise/Linie zugelegt die mir genau in solchen Situationen den Arxx retten kann. Für sicheres Motorradfahren erfordert es ein ständiges trainieren üben, im Alter noch mehr als in jungen Jahren, und das erreicht man ganz bestimmt auch nicht nur durchs Tourenfahren. Jedes Training egal welcher Art ist immer besser als gar nichts zu tun. Also Leute immer schön aufpassen das will man nun wirklich keinem wünschen

Guter und richtiger Beitrag! Bin selbst erst seit 2 Jahren dabei, fahre aber äußerst vorsichtig und vorausschauend und vor allem mit angepasster Geschwindigkeit, vor allem in Kurven weil man auch bei Fehlern von anderen schwer auf die Schnauze fliegt!
Schrägerweise war meine einzige Situation bisher in dieser Richtung ( 2 Fahrzeuge kommen in der Kurve entgegen ) mit einem zivilen Polizeifahrzeug mit Blaulicht auf dem Dach ( ohne Martinshorn ) der in der Kurve überholt hat. Konnte gerade noch auf den Grünstreifen zwischen Leitplanke und Fahrbahn ausweichen. Das ist auch einer der Vorzüge der 850er, die lässt sich wirklich gut drücken! Aber dem Polizeifahrzeug wäre ich am liebsten hinterhergefahren und hätte den Fahrer zur Sau gemacht, musste aber erstmal den Schreck verdauen...

 

[Gast 11390]

Und gestern wieder einer im Gegenverkehr gelandet, leider hatte er nicht so viel Glück wie viele andere. Kenne diese Strecke sehr gut, man kann nur noch den Kopf schütteln was da an WE so alles für Fahrkünstler unterwegs sind.

Motorradfahrer stirbt bei Unfall in Freiamt

 

[trailsurfer]

Öffne mal einen neuen Beitrag hierzu, wenn nicht Ok dann bitte verschieben.


Ich muss ein wenig ausholen, ich habe ja über viele Jahre Sicherheits- und Kurventrainings abgehalten. Mein größtes anliegen war eigentlich immer nie die Gegenfahrbahn befahren, auch wenn man sich mal verschätzt hat und die Kurve sich zuzieht, was durchaus auch dem besten Fahrer mal passieren kann, so bin ich doch immer der Meinung winkle das Motorrad weiter ab, egal was da alles kratzt und schleift, aber vermeide immer auf der Gegenfahrbahn zu landen.

Gestern hatte ich mit meinem Kumpel eine schöne Schwarzwaldrunde gefahren. Von St. Märgen kommend ü. Glashütte nach Gütenbach. Auf der höhe vom Hexenloch einige unter euch kennen es, Straße winkelig und unübersichtlich schätze ca. 4m breit, Geschwindigkeit hält sich dort in Grenzen (vill. 50-70/km/h) kommt mir in einer unübersichtlichen Linkskurve ein Motorradfahrer mit Sozia komplett auf meiner Seite entgegen.

Da ich Linkskurven prinzipiell sehr weit rechts, oft sogar auf der weißen Außenlinie anfahre, (diejenigen die mit mir schon mal gefahren sind werden dies bestätigen können) war dies gestern wohl meine Lebensversicherung und konnte dadurch auch einen Frontalzusammenstoß verhindern. Noch weiter nach rechts hätte für mich bedeutet den Abhang runter zwischen Bäumen im Bach zu landen. So blieb es für mich,- und auch dem entgegenkommenden nur ein berühren mit dem Ellenbogen, etwas Schnappatmung und wahrscheinlich kurzfristiger Herzstillstand (schätze wohl für beide). Mein Kumpel hinter mir hatte sich das schlimmste schon ausgemalt.

Ich weiß nicht was in manchen Motorradköpfen so vorgeht, aber das Gegenfahrbahn turnen (auch wenn es hier sehr oft verharmlost wird) ist in den letzten Jahren ein echtes übel geworden. Nicht immer ist es dem gegenüber möglich die Fehler zu korrigieren, dieses Mal ging es noch gut das nächste Mal …….. nicht auszudenken bei einem Frontalcrash.

Ich denke keiner ist perfekt, ich übrigens auch nicht aber ich habe mir über die die vielen Jahre eine Fahrweise/Linie zugelegt die mir genau in solchen Situationen den Arxx retten kann. Für sicheres Motorradfahren erfordert es ein ständiges trainieren üben, im Alter noch mehr als in jungen Jahren, und das erreicht man ganz bestimmt auch nicht nur durchs Tourenfahren. Jedes Training egal welcher Art ist immer besser als gar nichts zu tun. Also Leute immer schön aufpassen das will man nun wirklich keinem wünschen

Bin da sehr häufig unterwegs. Es gibt einige, sehr enge Kurven bei 4m Straßenbreite. Dort sieht man nicht nach vorne. Bergwärts und Talwärts keine Ausweichmöglichkeiten. Bergwärts, rechts Böschungswinkel ab Straßenrand nahe an 90 Grad. Tiefe bis zum Bach um die 5 m.
Da geht nur Vorantasten. 50 km/h ist da schon verdammt schnell.
Mir sind da auch schon Forstfahrzeuge entgegen gekommen. Die benötigen die gesamte Strassenbreite. Da muss man umdrehen und zurück bis zu einer passenden Ausweichstelle.
Auch Wohnmobile kamen mir da in Kurven weitausholend entgegen.

 

[DonauGStreiber]

Wobei ich mich da auch nicht gänzlich ausnehmen kann....
Ich weiß um die ganzen Ratschläge und Hinweise, für mich ist die Mittellinie steht's eine "Wand aus Glas". Aber bei der Rückfahrt von einer Böhmerwald Tour, irgendwo vor St. Englmar, seit ca. 300km ohne Pause unterwegs (für mich eher schon lang...) und in Gedanken längst beim Kaffee & Kuchenstück.... fahr ich im Kurvenschwingen über eine Kuppe in eine Rechtskurve...die macht widerlich zu...und ich ein gutes Stück zu schnell....

Die Kurve war - da es anschließend wieder links bergauf ging - gut einsehbar.... im Kopf hatte ich schon sofort "Alter!! Zu schnell!!" und mit viel drücken und starker Bremsung wär ich sicher (mit hoher Wahrscheinlichkeit..... eventuell....) noch ein Mittelspurkratzer geblieben....aber ich konnte halt sehen, dass glücklicherweise Alles frei war (ein bissl Glück hilft hier natürlich) und hab es knallhart bis zur linken Fahrbahnbegrenzung auslaufen lassen....

Neben einem "Pause!! Jetzt!!", war das für mich schon auch wieder ein lehrreiches Erlebnis, was Erschöpfung, Müdigkeit und nachlassende Konzentration auf einem Motorrad für Folgen haben können.... und ich bin jetzt wirklich noch so gar nicht dem Rentenalter nahe...