Was mich an dem Film immer schon stört, ist die "Veranschaulichung" des Hinterschneidens auf der Rennstrecke. Was dort gezeigt wird, hat mit Hinterschneiden nicht viel zu tun, sondern mit Rennlinie. Das sieht im ersten Teil der Kurve zwar ähnlich aus, ist aber prinzipiell was anderes. Denn bei der Rennlinie stimmt der Scheitelpunkt der Fahrlinie im wesentlichen mit dem Scheitelpunkt der Kurve überein und im Kurvenausgang nutzt man die volle Fahrbahnbreite aus, um möglichst rasch wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Sieht man im Film auch sehr schön beim ersten Beispiel (Aremberg), wo der Fahrer bei der alten Postbrücke ganz links raus kommt. Im Bergwerk (zweites Beispiel) stimmt das zwar nicht ganz, aber das hat damit zu tun, dass die Bergwerkrechts mehrere Scheitel hat (und deswegen für ein Lehrvideo im Grunde völlig ungeeignet ist).
Ferner stört mich, dass immer so getan wird, als ob die Kurvenfahrt bereits durch das Einlenken vorherbestimmt wäre, der weitere Verlauf der Fahrlinie allenfalls noch durch spezielle Manöver korrigiert werden könne (was übrigens auch Teil der Frage des TOs ist). Das stimmt einfach überhaupt nicht und wem das so vorkommt, der ist schlicht zu schnell für sein individuelles Fahrkönnen unterwegs. Das korrekte Tempo erkennt man (unter anderem) daran, dass man dem genauen Verlauf der Straße jederzeit präzise folgen kann.
Letzteres ist meiner Meinung nach denn auch die Ideallinie im öffentlichen Straßenverkehr!
Gruß
Serpel
PS. Und ein (hoffentlich) letztes Mal: Gelenkt wird ein Zweirad ausschließlich durch Kraft am Lenker, nicht durch Gewichtsverlagerung.