Hallo Achim,
die Frage ist - was verstehst Du unter "auf Kante"? Das ist im Prinzip die selbe Diskussion wie weiter oben mit RoGE.
Wenn die von Dir gemeinte "Kante" die Reifenhaftgrenze ist dann stimmt Deine Aussage eben nicht - der Reifen bringt bei gegebener Winkelgeschwindigkeit (Gewicht, Fahrbahnbelag, Reifentyp, etc.) immer die gleiche Kraft auf die Straße, unabhängig von der Schräglage. Also liegend, hängend drückend - ist dem Reifen egal. (Dem Fahrer in der Regel nicht, ist aber eine ganz andere Geschichte.)
Wenn die "Kante" aber bedeutet dass ein festes Bauteil (Sturzbügel) aufsetzt - dann passiert das bei der GS bei ca. 60° Schräglage
.
(Ja, die klappbare Fußraste kommt natürlich früher, man kann aber - theoretisch - so weit runter dass man den Bügel erreicht!).
Davon ist man im real existierenden Straßenverkehr wohl ein gutes Stück entfernt, insbesondere als klassischer Tourenfahrer, und insbesonderere bei Pässen/Serpentinen.
Ich denke dass nur eine extrem kleine Fahrerschaft in der Lage ist an diese 60° realistisch heranzukommen, egal ob gedrückt, liegend, hang off oder geschüttelt und gerührt. Und die paar Spezialisten wird das hier Geschriebene auch nicht wirklich imprägnieren...
Selbst für einen sehr sportlichen GS Fahrer mit super Reifen und top Straßenbelag/-zustand ist bei etwa 45° Schluss. Bleiben, auch gedrückt, noch 15° Reserve bis zur Hardware-Kante".
Als Fazit würde ich entsprechende Hinweise, dass man beim Drücken die Reserve in einem relevanten Bereich verliert, als i.d.R. falsch zusammenfassen.
Ich nehme aber gerne einen Videobeweis an um mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen
Bis dann,
Ralf
p.s.: Für alle die das gerne mal ohne Stress testen wollen: GS auf den Bügel ablegen, auf den Sitz klettern/rutschen, etwa die Schräglage des Motorrades einnehmen - und dann überlegen ob man das WIRKLICH in der freien Wildbahn so fahren würde. Selbst wenn die Fußrasten schon deutlich kratzen ist noch einige Luft drin - wenn man's denn drauf anlegen will.