Frage an die Väter...

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Serpel

Serpel

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Ich fühle mich seit geraumer Zeit auf dem Motorrad viel sicherer als im Auto. Der Grund liegt in der Fahrpraxis und der viel größeren aktiven Sicherheit, die ein Motorrad bietet. Andere fahren Auto, ich fahre eben Motorrad (und manchmal Auto). Aber Auto fahre ich nicht gern, weil mir die Fahrpraxis fehlt und ich mich damit auf der Straße nicht "verdünnisieren" kann.

Gruß
Serpel
 
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Gast 61448

Gast
Meine Jungs sind 89 und 90 geboren, also nur ein geringer Zeitunterschied. Diese neue Erfahrung mit den Kindern, der Spaß daran und auch die Verantwortung der Familie gegenüber führte dazu, dass ich ca. 15 Jahre auf das Motorradfahren verzichtete.

Das ist mir total leicht gefallen und bereuen brauchte ich auch nichts.

Einer der Jungs hat dann selbst seine Liebe zum Motorrad entdeckt und fährt heute selbst, gerne auch gemeinsame Touren mit mir. Mittlerweile ist er auch Vater, das Motorrad steht weiterhin in seiner Garage.

Jeder muss so eine Situation selbst entscheiden, ein richtig oder falsch gibt es nicht. Und einfach auf das Bauchgefühl hören, das hilft in solchen Situationen.
 
Boxerschreck

Boxerschreck

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Ich bin seit 1998 und dann nochmal 2000 Vater und habe meine R60/5 von 1972 weiterlaufen lassen. Versicherung und Steuer waren finanziell überschaubar und mein Gedanke war, dass ich so ein Mopped nie wieder bekomme, wenn ich es abstoße. Relativ schnell war aber die jährliche Laufleistung eher nur noch Vermeidung von Standschäden, einfach weil keine Zeit mehr übrig war und man dann doch eher was mit den beiden kleinen Hosenscheißern machen wollte. Seit ein paar Jahren läuft wieder mehr mit dem Mopped und ich bin seit kurzem auf eine 1100er GS - die mir extrem günstig über den Weg gelaufen ist umgestiegen. Sozusagen von Oldtimer zu Oldtimer.
Ich würde einfach Bauch entscheiden lassen, schauen dass die Zeit mit den kleinen Monstern genossen wird und dass Moppedfahren ein bisschen nebenbei läuft. Die Zeit mit dem Nachwuchs geht ganz schnell wieder vorbei und dann kann man wieder mehr mit der Kuh rumgurken - die läuft bei guter Pflege nicht weg!
 
Deichmarder

Deichmarder

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Hallo Marco,
zuerst einmal herzlichen Glückwunsch - vor Dir und Euch steht die wunderbarste Zeit Eures Lebens!
Ich wurde leider erst mit 40 Vater. Als meine Zwillinge geboren wurden, da hatte ich auf einmal kaum noch Zeit fürs Moped. Unglaublich, aber es war wirklich so. Unsere jeweiligen Familien waren berufsbedingt recht weit weg, mal eben Kinder abgeben war nicht.
Als Konsequenz hatten dann meine Frau und ich unsere Motorräder verkauft. Dabei gab es auch Sprüche von wegen "Verantwortung" usw. - alles Unsinn!
Im Nachherein war der Verkauf ganz klar ein Fehler. Ich hätte meine Maschine nicht weggeben dürfen, ich hatte es oft bereut. Wieviel Lebensfreude ist mir dadurch entgangen! Als dann gute 10 Jahre später wieder ein Motorrad in der Garage stand, da war es wie eine Wiedergeburt.
Wenige Jahre danach kam für mich eine böse Diagnose: Prostatakrebs in einem fortgeschrittenem Stadium. Auf einmal machte ich mir sogar Vorwürfe, dass ich 10 Jahre auf das Motorradfahren verzichtet hatte.
Ich hatte Gott sei Dank sehr viel Glück (und eine hervorragende Spezialklinik) und bin, wie es scheint, mit einem blauen Auge davongekommen.

Darum, behalte Dein Moped. Schaffe Dir Freiräume und nutze sie. Du weißt nicht, was morgen für ein Schicksalsschlag kommt. Genieße das Leben und sei dankbar für all das, was Du erleben kannst und darfst. Du kannst trotzdem ein liebevoller und verantwortungsbewusster Vater sein!
 
gramoped

gramoped

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Hey Marco,
Habe gerade gelesen was die anderen geschrieben haben und möchte nun als „Betroffener“ auch etwas dazu schreiben.
zu allererst auch von mir der Glückwunsch zum Nachwuchs.
auch wenn es Situationen geben wird in denen es schwer zu glauben ist, genießt die Zeit in der die/das Kind(er) noch klein sind. Das kommt nicht wieder, hat man nur einmal. Und jedes Kind ist anders.
ich habe mich damals ( boah das ist jetzt auch schon wieder 12 Jahre her) bewusst dazu entschieden, freie Zeit mit meiner Tochter zu verbringen. Das Moped zu verkaufen kam mir schon in den Sinn (man will ja, gesellschaftlich kompatibel vernünftig wirken als verantwortungsvoller, frischgebackener Vater) hat meine Frau aber nicht erlaubt, weil sie weiß wieviel mir das Motorrad fahren bedeutet. Da ein Tag nunmal nicht mehr als 24h hat, begrenzten sich meine Fahrten überwiegend auf den Arbeitsweg.
Die Verantwortung wächst bekanntlich mit ihren Aufgaben und ich merkt schnell, dass mein Fahrstil deutlich defensiver wurde und, oh Wunder, passte dieser deutlich besser zur gs! Es wurde immer mehr zur runden Sache.
irgendwann erwartete mich meine Frau, mit der Tochter auf dem Arm vor der Haustüre. Und die kleine empfang mich mit den Werten „ be-Bem“ und zeigte auf das Motorrad.
es mag jetzt für den ein oder anderen Verantwortungslos klingen. Aber ich setzte sie damals zwischen mir und den Tank und drehte gaaaanz langsam neRunde um die Kirche ( in einem 900-Seelen-Dorf ohne nennenswertenVerkehr).
das Grinsen ging ihr nicht mehr aus dem Gesicht. So führte eines zum anderen.
Von Pocket-bike-fahren bis hin zu mehrtägigen motorradausflügen (der nächste ist für kommenden Samstag bei se-motech geplant (viel Kinderprogramm) mit der zweitgeborenen geplant)
Mein Fahrstil hat sich seit damals nicht wieder verändert. Wer mit Herz und Verstand fährt minimiert das Unfallrisiko automatisch.
Ach ja, wenn Kinder das Familienglück ergänzen, fängt man an auf so viele Sachen zu verzichten ( Tabak, Alkohol, Sex, Schlaf, Gemeinsame Abende mit Kumpels….die Liste wird unendlich) da kann man sich (wenn auch eingeschränkt) das Moped fahren gönnen.
p.s. was ist gefährlicher?
weiter zu fahren oder nach 15-jähriger Abstinenz auf einen >100ps Bock zu steigen?
Die Kinder finden es toll im Wechsel mitzufahren.
meine Moped-Kumpels störst nicht (ganz im Gegenteil)
Und Sicherheitsvorkehrungen sind, soweit möglich (bis auf airbagweste (steht aber schon auf der Wunschliste) getroffen.
Lass dir das Motorrad fahren nicht schlechtreden. Viel Spaß wünsche ich dir.
 

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RUSH

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Ich wäre wahrscheinlich nicht zur GS gekommen, wenn ich Vater geworden wäre... ich glaube da wäre mir die Zeit mit den/dem Kind/dern wichtiger gewesen.... aber... ich hab auch erst mit 40 angefangen, hätte es also ggf. gar nicht kennengelernt...

Mein Tipp: Mach jedes Jahr brav Sicherheitstrainings und fahr auf 2/3 Rille
 
Blacktriple

Blacktriple

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Mach einfach weiter wie bisher und gib auch acht das die Familie nicht zu kurz kommt, aber auch du nicht auf der Strecke bleibst…

Leben ist Veränderung, jetzt kommt halt was neues aufregendes dazu, euer gemeinsames Kind ;)

Du kriegst das hin!
 
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Gast 64895

Gast
Motorradfahren ist übrigens nur dann gefährlich, wenn man Scheiße fährt. Wer sich defensiv verhält und für die anderen Blödköppe mitdenkt, dem passiert auch nix!
Defensives und vorausschauendes Fahren minimiert zweifellos das Risiko eines Unfalles. Das Restrisiko kann man nicht ernsthaft leugnen in Bezug auf Schwere und Eintrittswahrscheinlichkeit. Der Wunsch ist hier Vater des Gedankens!
 
mmo-bassman

mmo-bassman

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früher: G650GS, Bj.: 2014, jetzt: Tenere 700, Bj.: 2019
Ein gewisses Risiko ist überall. Auch im Auto, Flugzeug, Fussgänger usw
Kleiner Exkurs :
Ich habe neulich aus einer seriösen Quelle, ich glaub es war das Verkehrsministerium oder das Statistische Bundesamt (?), die ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr finde, neueste Zahlen zu Verkehrsunfällen mit Todesfällen studiert.

Daraus ging hervor, dass die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer im letzten Jahrzehnt stetig zurückgeht, zuletzt aber eher stagnierte. Interessant waren die absoluten Zahlen der Verkehrstoten:
Danach kamen zum Erstenmal 2020 und 2021 mehr Radfahrer in Deutschland ums Leben, als Motorradfahrer. Das liegt vermutlich an der explosionsartigen Ausbreitung von E-Bikes, gerade bei der älteren Fraktion.

Nun kann man natürlich diskutieren, ob die Zahlen vergleichbar sind, es gibt ja viel mehr Fahrräder als Motorräder, jedoch kommen in Deutschland pro Jahr wohl mehr Mopedkilometer als Fahrradkilometer zusammen, usw.

Tatsache ist aber, dass jeder Tote einer zuviel ist, egal mit welchem Fahrzeug, und die absolute Zahl ist nun mal bei den Radfahrern höher, das hat nur keiner auf dem Radar.

Niemand würde wohl ernsthaft auf die Idee kommen, das Fahrradfahren unverzüglich aufzugeben, weil die Freundin/Frau schwanger ist!
 
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Gast 23088

Gast
Vieles ist schon gesagt worden, trotzdem auch noch von mir ein Beitrag, den ich vor mehr als 15 Jahren geschrieben habe und der im Januar 2007 im Tourenfahrer erschienen ist:

"Die Geburt eines Kindes verändert das Leben wohl für alle Eltern grundlegend. Für Motorrad fahrende Mütter und Väter sind die Veränderungen ganz spezifischer Art: die gemeinsamen Ausfahrten und Touren sind in der gewohnten Art nicht mehr machbar, und nicht wenige, die sich das Hobby Motorradfahren nach der Anschaffung von Familienkombi, Kinderwagen und Windeln gar nicht mehr leisten können. Oder manchmal auch nicht leisten wollen, weil sie das damit nun einmal verbundene Risiko angesichts der neu gewonnene Verantwortung nicht mehr einzugehen bereit sind. Wir kennen alle die Anzeigen, in denen Motorräder „wegen Nachwuchs abzugeben“ sind. Ich habe viel Verständnis für eine solche Entscheidung, trotzdem stand für mich schon vor dem ersten Ultraschall fest, dass es einen Weg geben müsste, Vaterschaft und Motorradleidenschaft miteinander zu verbinden. In meinem Fall gelang diese Verbindung schließlich mittels eines Hilfsrahmens und zweier Streben, mit denen ein Beiwagen am Motorrad befestigt wurde, wobei die Wahl auf ein Schwenkergespann fiel: der geringeren Umbaukosten wegen und weil ich auch auf der Familientour Schräglagen nicht missen wollte.

Die ersten gemeinsamen Touren mit meinem damals eineinhalbjährigen Sohn waren dann ein besonderes Erlebnis, das man wohl am besten als die „Entdeckung der Langsamkeit“ umschreiben kann. Wo man früher auf der Suche nach dem letzten Grad mehr Schräglage war, galt es jetzt, den durch keine wesentliche Knautschzone geschützten Passagier im Boot so sicher wie eben möglich über die Hausstrecke zu chauffieren. Dabei immer bereit, auf seitlichen Zuruf wegen scheinbarer Belanglosigkeiten am Wegesrand anzuhalten: seien es Pferde auf einer Weide, eine besonders bunte Blumenwiese oder ein plätschernder Bach. Kindern geht es ganz offensichtlich genauso wie uns selbst: sie entdecken die Welt aus dem Beiwagen heraus ganz anders, nehmen ihre Umgebung viel intensiver wahr als in der schützenden Blechhülle eines Autos. Schließlich beginnt man irgendwann selbst, die Welt wieder ein Stück weit mit Kinderaugen zu sehen und entdeckt eine gänzlich neue Dimension der Faszination Motorradfahren. Dass es auch dem Sohn Spaß machte, zeigt die Entwicklung seines Wortschatzes in dieser Zeit: „´torrad faaahn“ (wenn er wieder auf Tour wollte) und „weitafaahn“ (wenn ihm wieder einmal ein Tankaufenthalt zu lange dauerte) wurden zu seinen meist benutzten Wörtern.

Der Sohn wurde älter, der Wortschatz wuchs in gleichem Maße, wie Helm und Klamotten zu klein wurden und immer wieder gingen wir auf kleinere oder größere Touren. Dabei erwies sich die spezifische Fahrdynamik des Schwenkergespanns als geradezu ideale Metapher für die unvermeidlichen Höhen und Tiefen einer Vater-Sohn-Beziehung: ist man in Rechtskurven ganz nah beieinander, in inniger Zweisamkeit vereint, scheint man in Linkskurven so unendlich weit voneinander entfernt, und ist doch immer fest miteinander verbunden - durch den Rahmen des Gespanns ebenso wie durch enge und liebevolle Familienbande. Und heute? Mittlerweile ist der Filius beinahe acht Jahre alt und kennt die aktuelle Motorrad-Modellpalette besser als sein Vater. Vielleicht auch deshalb, weil die Zeiten lange vorbei sind, in denen ich den Tourenfahrer als erster lesen durfte. Und so sinniert er schon heute vor dem Hintergrund des jeweils aktuellen Tourentests darüber, welches Krad er denn wohl fahren wird, wenn er endlich den Führerschein machen kann.

Dass er einmal Motorrad fahren wird, scheint für ihn zumindest aus heutiger Sicht außer Frage zu stehen. Den Vater macht das glücklich und besorgt zugleich. Die Vorstellung gemeinsamer Touren, bei denen der Filius selbst vorweg fährt, ist verlockend. Die Vorstellung, dass Sohnemann als jugendlicher Heißsporn einmal so um die Ecken fahren könnte, wie es sein alter Herr seinerzeit mit der Kreidler getan hat, macht mir dagegen viel mehr Angst, als ich sie je um mich selbst gehabt habe. Doch es hilft wohl nichts, habe ich ihn doch selbst mit dem Virus infiziert. Andererseits: hätte ich das überhaupt verhindern können? Vielleicht, indem ich ihn nie mitgenommen hätte, sondern alleine auf Tour gegangen wäre? Oder doch nur, indem ich selbst meiner Leidenschaft abgeschworen hätte? Wie könnte ich ihm überhaupt eine Welt vorenthalten wollen, die mein eigenes Leben – trotz des Risikos – so unendlich bereichert hat und immer noch bereichert? Um seine Kinder wird man sich immer Sorgen machen; es bleibt die Hoffnung, dass es mir gelingen wird, meinen Sohn auch für das Risiko des Motorradfahrens zu sensibilisieren und ihm zu vermitteln, dass man es mit der eigenen Fahrweise zumindest ein ganz kleines Stück selbst mitbestimmt. Für den Rest braucht es – wie überhaupt im Leben – vor allem Glück."

Der Text stammt, wie gesagt, von 2006. Inzwischen hat mein Sohn den Führerschein gemacht (2014), und seit dem haben wir viele tolle gemeinsame Touren gemacht, ein Highlight ganz sicher der Besuch der Classis-TT auf der Isle of Man vor drei Jahren. Die Sorgen bleiben, aber die Freude überwiegt nach wie vor!

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GrundSolide

GrundSolide

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26.07.2013
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Hallo Marco,
erst einmal Glückwunsch zum Nachwuchs und alles Gute, vor allen Dingen Gesundheit!

2014 stand mein erster Motorradurlaub an. Eine Woche Deutsche Alpenstraße gemeinsam mit einem Kumpel. In Ulm habe ich am späten Nachmittag das Handy zur Hand genommen, um meiner Frau eine kurze Nachricht zu schreiben. Sie hat mich bis dahin bereits knapp dreißig Mal vergeblich versucht zu erreichen. Der Schreck war groß, aber letztlich: Vor vier Tagen kam ein kleiner Junge auf die Welt, der neue Eltern sucht und braucht. Und meine Frau und ich sollten die glücklichen sein. Die erste Motorradtour war also schlagartig zu Ende, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Am nächsten Vormittag schon sollte das Treffen mit dem Jugendamt und anschließend mit dem kleinen Mann im Krankenhaus stattfinden. Also Retour und von der Strecke bis nach Hause fehlt mir jede Menge Film. Die Gedanken waren ganz woanders. Mama und Papa in Nullkommanix...

Das Motorrad zu verkaufen stand nicht zur Debatte, da es finanziell okay war. Motorradfahren selbst stand am Anfang auf einem ganz anderen Blatt. Die Prioritäten haben sich erstens schlagartig geändert und zum Zweiten war anfangs wegen Schlafmangel und permanenter Müdigkeit an ein (vernünftiges und sicheres) Motorradfahren eh nicht zu denken. Wenn es hochkommt bin ich ab und zu mal eine halbe bis eine Stunde gefahren und teilweise habe ich auch nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Einfach zu müde... Da sollte man unbedingt ehrlich zu sich selbst sein und nichts erzwingen - meine Meinung. Selbst zwei Jahre später, 2016, habe ich mich nach zwei Stunden aus einer organisierten Ausfahrt ausgeklinkt. Mental war ich (immer) noch nicht fit und mit 44 ja auch nicht mehr der jüngste... Die Jahresfahrleistung sank damals auf 1000 - 1500km.
Seit zwei Jahren nehme ich mir einmal im Jahr wieder eine kleine Auszeit über ein verlängertes Wochenende und genieße das Motorradfahren fernab der Familie. Unterm Jahr dann wenigstens einmal im Monat eine Tagestour und wenn es unter der Woche passt eine Runde am Abend. So komme ich jetzt wieder auf 6-8 Tkm im Jahr. Allerdings sind meine Frau und ich uns einig, dass wir bis auf Widerruf nicht mehr zusammen aufs Motorrad gehören. Natürlich bekommt meine Frau auch ihre Auszeiten - ganz wichtig! Und für unseren Kurzen sind wir beide immer da. Er ist das größte Glück für uns überhaupt!

Meinem Junior muss ich an dieser Stelle danken, er hat mir schließlich indirekt auch zur neuen 1250'er GS verholfen: Also Schatz, wenn unser Sohn mal mitfahren möchte, da macht doch ein Motorrad mit maximaler Sicherheitsausstattung doch mehr Sinn, oder?? Hat geholfen... Danke Sohnemann, hast was gut!

Letztlich mußt du / ihr entscheiden was, wie, wo und ob es für dich / euch passt. Deine Prioritäten sowie die deiner Frau werden sich ganz klar verschieben und mit Gewissheit werdet ihr euch an der einen oder der anderen Stelle einschränken. Aber Einschränkung muss nicht gleich Verzicht bedeuten. Auch werdet ihr mit Sicherheit anfangen, die bisherige Welt durch die Augen eures Kindes anders zu sehen und in Frage zu stellen. Was euch heute vielleicht noch wichtig ist - ist morgen möglicherweise schon Makulatur. Lasst es einfach auf euch zukommen, widmet euch erst einmal ganz eurem Kind und trefft die eine oder andere Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt. Genießt die neue Zeit, die ihr so nie vergessen werdet!

LG Marco

P.S. Vergesst bitte solche Ratschläge wie "schlaft schon mal vor..." Soviel kann man(n und Frau) gar nicht vorschlafen! Trainiert lieber mit wenig Schlaf auszukommen...
 
Markus_W

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Hallo, ich bin auch die ganze Zeit durch gefahren eben in den stressigen Jahre weniger, irgendwann sind die Kinder auch hinten drauf mitgefahren und haben selber Spaß daran entwickelt.

Inzwischen sind sie 19, 17 und 12 und die Zeit wird wieder mehr, dafür sind wieder andere Dinge dazu bekommen Hund, Camping Bus aber ist ja auch selbst ausgesucht. So muss man immer sehen was gerade dran ist.
Trotzdem werde ich das Moped fahren wohl nie aufgeben außer ich werde irgendwie dazu gezwungen. Denke schon die ganze Zeit drüber nach wie ich ein Moped auf den Bus bekomme das wäre für mich eine ideale Kombination.

Viel Spaß beim Neuankömling und Moped fahren. :bounce:
 
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Jogibaer2705

Jogibaer2705

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Hallo,

bei mir war es wie in vielen Beiträgen schon beschrieben. Aber immer nur teilweise. Bei mir war meine Frau kein Fan vom Moped fahren. Als dann 2005 mein Junior unterwegs war, kam ich zu zwei tödlichen Unfällen von Mopedfahrern. Einer beim Glemseck, ist auf Laub ausgerutscht und hat sich damals an den nicht geschützten Leitplankenstangen das Genick gebrochen. Der zweite war auf einer Schnellstraßenausfahrt. Hier haben sich zwei Autos ein Rennen geliefert, und das Moped war kollateraler Schaden.
Dies in Verbindung mit der nicht vorhandenen Leidenschaft meiner Frau zum Moped habe ich damals meine ZZR 1100 verkauft. Tja dann zweites Kind, Haus mit chronischen Geldmangel war kein Geld mehr fürs Moped da.
Habe es nie bereut aufgrund der Umstände, aber jetzt merke ich das ich es doch vermisst habe, als ich nun wieder mit der GS angefangen habe.
Aber das musst Du zusammen mit deiner Frau entscheiden. Wenn du das Geld nicht brauchst, dann würde ich das Moped einpacken und aufheben.
Viel Spaß mit dem Nachwuchs und viel Glück mit deiner Entscheidung.

Gruß Jürgen
 
ChrisR

ChrisR

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Defensives und vorausschauendes Fahren minimiert zweifellos das Risiko eines Unfalles. Das Restrisiko kann man nicht ernsthaft leugnen in Bezug auf Schwere und Eintrittswahrscheinlichkeit. Der Wunsch ist hier Vater des Gedankens!

Hi Marco -

auch von mir herzlichen Glückwunsch erstmal.

Ich habe damals 6 Jahre ausgesetzt. Deshalb, weil ich den Kopf beim Fahren nicht frei hatte und einfach Schxxxxx gefahren bin. Also kam der Entschluss es besser sein zu lassen.

Irgendwann kam meine Frau und fragte, ob ich nicht wieder ein Motorrad kaufen möchte, ich sei "unausstehlich" ;-).

Gesagt, getan - eine 11er ist es geworden.

Ich war glücklich und nach einer geraumen Zeit fuhr mein Sohn dann auch mit.
Alles gut.

Und jetzt mal zum obigen Zitat von necnec.

Irgendwann bin ich dann mit meinem Sohn Vatertags an der Mosel unterwegs und wir werden von hinten auf dem Mopped sitzend von einem PKw "abgeschossen".

Moped Totalschaden - uns zum Glück nichts passiert.

Aber glaub mir - das anschliessend fällige Telefonat mit deiner Frau willst du nicht führen !
Nein - willst du nicht !

Ich bin danach nur noch solo gefahren.
Mein Sohn hat sich mit 16 eine 125er Duke geholt.
 
gshogi

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Konntest du den Hörer nicht dem PKW Fahrer überreichen?
 
crusader

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Hallo Marco1985
Für mich persönlich wäre es schon interessant wenn du nach den mittlerweile 3 Seiten Antworten mal ein Statement zu deiner Frage abgeben könntest.
Fände es schön was du davon hältst.
Lg Andreas
 
Marco1985

Marco1985

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Hi Andreas, mach ich auf jeden Fall. Ich lese und freue mich über die zahlreichen Beiträge. Man merkt dass vieles von Herzen kommt. Wenn ich vom Urlaub zurück bin, kommt was von mir. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass die Mehrzahl der Beiträge mit meinen Gedanken zu der Situation übereinstimmen.
 
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