Auch wenn Du es vielleicht nicht verstehst, aber ich weiss gerne, wie sich die Maschine im ABS Regelbereich verhält. 30 bis 40 km/h reichen da nicht, dazu braucht es mehr. Meine Erfahrung: so ab 70 km/h spürt man es sehr genau.
Die BMW ist da sehr neutral und regelt sehr weich, man spürt es kaum noch, wie es im System pulsiert. Im Gegensatz zum z.B. meiner Honda, die regelt brutal bzw. man rutscht regelrecht, trotz ABS.
Und die Haftung am VR bei trockener Straße, griffigem Belag und Reifen mit guter Haftung enorm ist.
Als ich anfing GS zu fahren, die mit BKV, hatte ich mich anfangs nicht getraut den Anker zu werfen. Und das lag nicht unbedingt an mir. Mit meiner Honda zuvor konnte ich bei wimmerndem VR bis zur Blockiergrenze bremsen. Nur mit der GS fehlte mir der Mumm dazu, weil die Wirkung war brachial. Bis ich dann ein FST gemacht habe und bremste und bremste und bremste. Klar, eigentlich kann mit dem ABS ja nichts passieren. Das muß aber auch erst einmal in den Kopf rein, wenn man es vorher nicht gewohnt ist.
Die Bremsübungen im trockenen mit voller Verzögerung zeigten, daß bevor ich merkte, daß irgendetwas anfängt zu regeln, das HR kurz vorm Stiilstand 2 - 3 mal hoch ging. Lustiges Bockspringen, von außen betrachtet. Als Fahrer merkt man davon kaum etwas. Im Nassen spürte man den Regeleingriff des ABS hingegen deutlich. Aber auch hier passierte nichts, wenn man den Lenker und den Kopf gerade hält. Es eiert halt etwas hin und her.
Angefangen hatte ich mit einem ADAC-Basistraining (ist lange her). Später folgten dann zwei Intensivtrainings und ein Perfektionstraining auf einem ADAC-Trainingszentrum. Hier konnten dann Bremsung auch mit realen Geschwindigkeiten von 80 - 100 km/h im Trockenen und je nach Lust und Laune im Nassen geübt werden. Und ich habe geübt und ich habe gelernt. Wenn ich hinsichtlich Motorradfahren alles so gut könnte wie bremsen, dann wäre ich perfekt. Bin ich leider nicht, aber bremsen kann ich. Und zwar automatisch, richtig und sicher. Das muß man üben, im Notfall muß das automatisch ablaufen und ohne groß drüber nachzudenken.
Wie ich letztes Jahr in der Praxis auch unter Beweis stellen durfte.
Und bei mir huppelt auch nichts vor einer Kehre wenn ich bergab fahre. Sollte die Bremse dabei aufgehen, dann war ich definitiv zu schnell unterwegs.
Was den eingangs gezeigten Film anbelangt: (ich habe ihn mir nun doch mal reingezogen)
ist von kurvenreich aus "Welt der Wunder". Den Scheiss schau ich mir normal sowieso nicht an. Hauptsponsor scheint Held zu sein, wie üblich, aber nicht BMW. Mag sein, daß der örtliche Händler eine BMW zur Verfügung gestellt hat.
Die gezeigten Übungen sind allesamt Übungen, die sogar schon in meinem Basistraining vermittelt wurden. Auch in Hechlingen (enge Acht fahren oder scharf rechts oder links bei nahezu Stillstand). Und eine enge Kurve im instabilen Bereich sollte man tatsächlich fahren können, egal wie gut man sonst fährt. Es gehört einfach dazu. Nichts sieht blöder aus, als eine Gruppe Motorradfahrer, die füßelnd vor und zurück auf einer Straße wenden. Deswegen üben bis man es in einem Zug kann.
Sieht auch vor der Eisdiele einfach besser aus, als mit seinem 20 kEuro-Bike zum Gelächter der Leute zu werden. Dann lieber professionell umfallen als mit den Füßen auf dem Boden und der Wampe am Tank.
Grüße Thomas