- und versuche es mir gerade wieder etwas abzugewöhnen. Dafür habe ich zwei Gründe: Erstens fährt sich der Vorderreifen dabei auf die Dauer ziemlich komisch ab, und zweitens spricht die Physik etwas dagegen: Der Reifen kann ja nur ein bestimmtes Maß an Längs- und Querkräften übertragen, bevor die Traktion abreißt, und wenn man den Reifen schon am Kurveneingang mit Bremsen beaufschlagt, dann sind seine Möglichkeiten für die Seitenführung nur noch eingeschränkt. Man ist also näher dran an dem Punkt, wo der Reifen nicht mehr mitmacht. Dann muss nur noch irgendein Dreck auf der Straße dazu kommen, und schon ist man im ABS-Regelbereich, und den will ich auf meinem Bauernkrad in der Kurve nicht erleben.
Sehr gut beschrieben und deine Gründe sindsicherlich berechtigt, wobei man mit den heutigen/aktuellen Reifen Schräglagenvon 40-50° Problemlos fahren kann. Der bessere Weg ist eigentlich dieGeschwindigkeit vor der Kurve entsprechend reduziert abgebremst zu haben, mit Stütz-Gasdurchrollen lassen um am Kurvenausgang früh wieder das Gas aufdrehen. Ist manfür die jeweilige Kurve dann doch einmal zu schnell wäre man sicherer bedientsein Motorrad etwas weiter abzuwinkeln (ist ohne Übung sicherlich nicht immereinfach) bevor man in die Eisen geht oder evt. eine Schreckbremsung verursacht.
Deswegen hat es durchaus was für sich, in der Kurve eher auf die Hinterradbremse zu setzen, wenn man meint, die Geschwindigkeit während der Kurve reduzieren zu müssen.
Hier bin ich anderer Meinung, wenn du im Gebirge talfahrendin einer rechtskehre (linksherum könnte es vill. noch eher funktionieren) dieFußbremse betätigst, taucht durch die Radlastverschiebung das Motorrad vorneein und das Hinterrad wird dabei sehr leicht, wird jetzt ein kurzer Druck aufdie F.-Bremse ausgeübt kann diese evt. blockieren und ein wegrutschen istgarantiert, der F.-Bremshebel wird durch die Schräglage und das eintauchen desMotorrades auch relativ schnell auf dem Asphalt schleifen, dann kommt derSchreck hinzu und das Motorrad wird aufgerichtet und man landet auf derGegenfahrbahn. Das ist nicht aus dem I-Net sondern Realität zusammenfassend aus15 Jahren Kurventrainings.
Besser ist hier immer ein Gefühlvolles Vorderradbremsenmit Blick am Kurvenausgang.
Natürlich ist das alles kein 100%-Gesetz, aber wenn man sich gar nicht erst angewöhnt, in jede Kurve auf der Bremse reinzustechen, dann hat man da etwas mehr Reserven.
Oder sehe ich das falsch?
Viele Grüße vom Sampleman