Die körperlichen und kognitiven Fähigkeiten verändern sich bei zunehmendem Alter - und leider von Person zu Person unterschiedlich.
Mein Vater wird in 2 Wochen 90 Jahre alt. Er war Handelsvertreter, fuhr sein gesamtes 45-jähriges Berufsleben jeweils ca. 50 000 km/a. Ein einziger Unfall vor ca. 35 Jahren. Nie eine Anzeige mit Punkten im VZR. Hören (mit Hörgerät), Sehen (nach graue StaroPs und zwei Mal Nachstar-OPs) auch bei Nacht gut.
Mein im Haus daneben wohnender Bruder (59 Jahre) durfte seine Fahrdienste die letzten 14 Monate in Anspruch nehmen, da er wg. Unfall mit Alkohol eine Fahrpause einlegen durfte. Sein Urteil: Vater fährt defensiv, aber sicher. Auch ich fuhr jüngst bei ihm mit: keine Probleme erkennbar. Sein 13 Jahre alter Mercedes C-Klasse (mit Automatik
) hat keinen Kratzer oder Beule. Wenn er mich besucht (extrem anspruchsvolle enge, steile und unübersichtliche Hauszufahrt), gelingt ihm das im Gegensatz zu vielen anderen Besuchern problemlos. Er macht seinen Haushalt, versorgt meine im Rollstuhl sitzende 87 jährige Mutter (Alzheimer Demenz) incl. Kochen, Waschen Bügeln, Einkäufe.
Trotzdem bin ich der Ansicht: eine Regelprüfung sollte eingeführt werden. Ich bin mir sicher, mein Vater würde sie bestehen.
Demgegenüber steht dann aber auch:
Die aktuellen Analysen bei den "Durchfallern" bei der Führerscheinprüfung stärken mich in meinem "Vorurteil"(?) zur Generation Smartphone. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdefizit sind die vermuteten Ursachen für die auffällig zunehmende Quote. Und bei nicht wenigen Unfallmeldungen denke ich für mich: war wohl wieder das Smartphone.
Einen Lösungsvorschlag dafür habe ich leider noch nicht - mehr Verkehrsüberwachung (technisch/personell) dürfte nicht einfach sein. Und an das Verantwortungsgefühl apellieren?? Das wird schon lange gemacht. Erfolge hat es nach meiner Warnehmung wenig.
Durchfallquote nimmt zu - Bericht bei ZDF
Durchfallquote nimmt zu - ADAC