Ich hatte mich auch schon auf die Supervent eingeschossen. Im Frühjahr ist es dann doch die Klim Kodiak geworden.
Warum?
Ich will die Jacke auch bei höheren Temperaturen tragen können. So jetzt getestet in Rumänien bei Temperaturen bis über 30 Grad.
Goretex schön und gut, aber ab 25 Grad glaube ich da nicht mehr an die Atmungsaktivität der Membran. Ohnehin ist die Durchlüftung (mit Laminat) ja ehr gering. Was bei Hitze hilft, sind Lüftungsreißverschlüsse.
Die Kodiak hat - vergleichbar mit den Stadler - zwei RV auf der Brust und zwei am Rücken. Leider wird die Brust vom Windschild der GS recht wirksam vor Anströmung geschützt. Jetzt kommt der Vorteil Klim: Es gibt pro Arm noch zwei kleine RVs. Am Unter- und am Oberarm. Obwohl diese RVs recht kurz sind, liegen die Arme aber doch im Wind, so dass über diese kleinen, per Gurt noch etwas aufspannbaren Lüfter erstaunlich viel Luft in die Jacke kommt.
Reicht das nicht, befinden sich an der Körperseite noch je ein großer RV. Damit wird die Jacke wirklich komplett luftdurchflutet und selbst der Stadtverkehr ist "erträglich".
Mit ein bisschen Übung lassen sich alle RV (bis auf die am Rücken) sogar während der Fahrt öffnen und schließen.
Die Testbedingungen auf der Tour stellten die Jacke auch auf eine harte Probe. Auf 30 Grad und Sonne folgte schon mal der 20 minütige Sturzregen um anschließend wieder auf 30 Grad aufzudrehen. Kennen die Bergtourenfahrer: Temperatur und Feuchtigkeit können sich innerhalb von wenigen Minuten (Höhenmetern oder Passüberfahrten) ändern.
Die Kodiak wird ohne Innenthermofutter geliefert. Für mich zweitrangig, da ich ohnehin meine eigenen Lagen drunter ziehe. Mit geschlossenen Lüftern ist die Jacke dicht und ich fühlte mich auf den Passhöhen trotz 18 Grad auch mit dem T-Shirt noch wohl (logisch, nicht für längere Zeit, dann muss was warmes drunter).
Der Schnitt ist etwas weiter als bei der Supervent. Der Kragenabschluss weniger intelligent (kein Sturmkragen), aber man kann den Kragen mit einem Gummizug etwas enger ziehen.
Ein weiterer Nachteil zur Supervent sind die nicht wasserdichten Aussentaschen. Zwar mit Laminat ausgestattet sind die aber nicht Stark- oder Dauerregenfest. Lediglich die Napoleontasche (fürs Handy) ist dicht.
Kurz: Deutlicher Vorteil Klim bei warmen oder heißen Bedingungen dank 10! Lüftungs-RVs. Dicht ist sie auch; eine Tag Dauerregen habe ich mit einer Goretex Sturmhaube trocken überstanden. Wer ehr mit mehr/öfter Regen rechnet und/oder nicht in heiße Regionen fährt, ist mit der Supervent wohl besser bedient.
Ich freue mich, dass ich für diese Tour die Kodiak hatte und nicht die Supervent.