Elektromobilität: Angriff auf die R1250 GS ... wird der erfolgreich?

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KaTeeM is a schee...

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Ne schwatte, ne orange und ganz arg fehlt die weiße...
Ne, eigentlich nicht mal 20 Minuten... Wir wollen uns doch technologisch WEITER entwickeln und nicht zurück.

Das heißt für mich: Tanken - was für Energie auch immer - müsste im nächsten Schritt in 3 statt in 4 Minuten abgeschlossen sein. Ergo > Wechsel-Akkus o.ä. wenn es schon Elektrizität sein muss.
 
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Inot

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Stelle mir gerade vor einen mit 20 KWh geladenen Akku mit Hochvoltanschluss manuell zu tauschen.
Da gbt es sicher öfters ein Grillfest.
 
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MikeG

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Hallo miteinander!

Seltsam, immer wenn es um Elektromobilität geht, gehen die Emotionen hoch.
Nicht nur hier, das Thema ist ganz offensichtlich für viele ein ähnliches Reizwort wie CoXXX.
Schade, dabei geht halt dann auch immer wieder die Sachlichkeit verloren. Schnell entsteht die Tendenz, sich gegenseitig mutmachend, die Elektromobilität gleich einmal in Bausch und Bogen zu verteufeln.

Wie andere hier bin ich der Meinung, dass man das Thema E-Antrieb für Motorräder nicht für sich alleine betrachten soll und kann. Selbst auf die Gefahr der Themenverfehlung, bezogen auf diesen Faden hier.

Unbestritten und ua von Lewellyn auch dargelegt, ist die Tatsache, dass die Elektromobilität bei Motorrädern der allgemeinen Entwicklung weit hinten nachhängt.

Die Ausgangslage (vergleichbar niedrigeres Gewicht, erwartete hohe Reichweiten) ist hier noch herausfordernder als bei vierrädrigen Fahrzeugen.

Die Zero ist vielleicht ein interessanter Ansatz, die Voraussetzungen für ein Reisemotorrad, wie wir uns das wünschen, erfüllt sie aktuell bei weitem nicht.

Aber (!) ganz grundsätzlich stehe ich der Elektromobilität durchaus positiv gegenüber.

Die Fakten sprechen nun einmal recht klar für diese Technik und deshalb wird sich der E-Antrieb mit Akku (BEV) auch sehr rasch durchsetzen.

Ein paar Fakten, einfach als Diskussionsgrundlage:

- unerreicht hoher Wirkungsgrad des E-Antriebes

„Unsere“ aktuellen Verbrennungsmotoren sind nun einmal Wärmemaschinen und fertig entwickelt. Große technische Fortschritte mit einer signifikanten Hebung des Wirkungsgrades wird es nicht mehr geben.

- Akkutechnologie

Hier stehen wir erst am Anfang Entwicklung.
Seltene Rohstoffe werden in der Zukunft weniger benötigt werden bzw ist es aktuell zum Teil jetzt schon so –-> zB LFP-Technologie mit null Anteil an Nickel und Kobalt bei mehr als der Hälfte der aktuell von Tesla ausgelieferten Akkus von Tesla

- Ressourcenverbrauch und Ressourcengebrauch

Ja, auch die Elektromobilität benötigt Ressourcen.
Aber wenigstens einen Teil dieser Ressourcen werden durch die Wiederaufbereitung der Akkus wieder gewonnen und damit auch „nur“ gebraucht.
Unseren Treibstoff auf Erdölbasis hingegen verbrauchen wir.


Preisentwicklung / Kosten

Ja, ich teile eure Ansicht – aktuell ist Elektromobilität ganz allgemein noch um einiges zu teuer. Und damit meine ich gar nicht die Zero, sondern PKW mit E-Antrieb, den sprichwörtlichen Tesla halt.
Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Scheinbar haben die aktuell maßgeblichen Hersteller in diesem Segment die Motivation, die Entwicklungskosten der neuen Technik in einer Fahrzeuggeneration einzuspielen und sich auch gleich noch eine goldene Nase dazu zu verdienen. Noch dazu mit einem Produkt, dass eigentlich technisch wesentlich einfacher aufgebaut ist als etablierte Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Aber die Trendwende ist offenbar eingeläutet. So hat zb Tesla gerade gestern in DE und AT die Preise für ihre Fahrzeuge auch im „unteren“ Segment teilweise um bis zu minus 10% gesenkt. Und das nicht zum ersten Mal in diesem Jahr.
Die „Golf-Klasse“ mit E-Antrieb, schnellladefähig und mit vernünftiger Reichweite (im Winter mindestens 400 km) wird imo bald in Preisregionen unter 30.000 € verfügbar sein.

So, genug davon.



Abschließende Klarstellung:

Ich glaube nicht, dass die Elektromobilität das Allheilmittel ist. Sie wird auch nicht für sich alleine stehen und keinesfalls bei allen Anwendungen die am besten geeignete Antriebstechnik sein.

Aber sie wird die bestimmende Antriebstechnik der Zukunft sein.

Und das ist auch gut so.

Die vermehrte Einsatz von Fahrzeugen mit E-Antrieben wird vielleicht sogar dazu führen, dass bestehende Fahrverbote in Städten für unsere dann vergleichsweise geringe Anzahl von Motorräder mit Verbrennungsmotor gar nicht mehr notwendig sein werden – das hoffe ich zumindest.



BG

Michael
 
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Gast 5187

Gast
Endlich mal ein wohltuender Beitrag der das "entweder/oder" Niveau aufbricht und zugesteht, dass eine zukunftsfähige Technik aktuell noch nicht für alle Bereiche geeignet ist.

So kann man sachlich miteinander umgehen.
 
schlork

schlork

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Da ist Finanzieren übrigens rein von der Kostenrechnung her sogar günstiger als eine Anlage mit Eigenkapital zu bezahlen.
Ich bin ja eigentlich bei dir, aber das musst du mir erklären. Was meinst du mit günstiger?
 
QVIENNA

QVIENNA

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Stelle mir gerade vor einen mit 20 KWh geladenen Akku mit Hochvoltanschluss manuell zu tauschen.
Da gbt es sicher öfters ein Grillfest.
Mit einem Supercharger (die übrigens IMMER besetzt sind) würdest du jedes EMoped abrauchen.
 
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Inot

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Elektro im Urbanen Bereich sicher die Zukunft wenn man den sicheren Zugang zu einem Ladepunkt hat.
Als Spassfahrzeug nicht, oder sehr schwer vorstellbar.
 
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Gelöschtes Mitglied 4179

Gast
Der vermehrte Einsatz von Fahrzeugen mit E-Antrieben wird vielleicht sogar dazu führen, dass bestehende Fahrverbote in Städten für unsere dann vergleichsweise geringe Anzahl von Motorräder mit Verbrennungsmotor gar nicht mehr notwendig sein werden – das hoffe ich zumindest.
Das glaube ich weniger :cool: - die Technologie Elektro (Wallbox u. ä,) passt nicht zu den Tankstellen.

Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten dürften beide Systeme nicht parallelbetrieben werden, zumindest nicht so, dass sich beide Techniken gleich versorgt fühlen.

Wenn E-Antriebe wirklich kommen, sich durchsetzen und die Oberhand gewinnen, dann werden die Verbrenner mit ihren Abgasen und dem Lärm außerdem nicht mehr geduldet werden.

Generell erlaube ich mir keine Meinung mehr, was am Ende gewinnt oder kommt - mit KI und anderen intelligenten Entwicklungen kann ich nicht mehr mithalten, da denke ich zu einfach oder zu primitiv :p

Gerade vom KD abgeholt und ich kann nur sagen - alleine vom Sound her mag ich keinen E-Antrieb:

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G

Gast 5187

Gast
Ich bin ja eigentlich bei dir, aber das musst du mir erklären. Was meinst du mit günstiger?
Da geht es um die sogenannten Opportunitätskosten.

Das heißt, es kann günstiger sein, sein Eigenkapital anderweitig anzulegen, als der Zinssatz, den man bei einer Finanzierung zahlen müsste.
 
Pinky

Pinky

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Hört sich an, als hole die Realität das Wunschdenken ein -> Zu wenig Ladestationen

"Die Energieversorger wollen das Ziel aufgeben, bis 2030 in Deutschland eine Million öffentliche Ladepunkte für Elektroautos zu schaffen.
Ein Grund für das Abrücken der Energie-Lobby von dem Ziel dürfte sein, dass es so gut wie unmöglich ist, es noch zu erreichen. Bislang gibt es gerade mal rund 80.000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland – nicht einmal ein Zehntel der geforderten Menge in sieben Jahren."
 
KlausB

KlausB

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Motorradfahren ist für mich erst einmal Unabhängigkeit. Die Reichweite der normalen GS ist auch in relativ dünn besiedelten Landschaften ausreichend groß, um sich keine Gedanken um das Tankstellennetz zu machen. Für Notfälle kann man immer noch einen 2-l-Kanister mitnehmen, falls einem das Risiko zu groß ist. Also kann man seine Tour einfach planen und auch Abweichungen unterwegs machen.

Bei der derzeitigen Batterietechnik, der kompakten Bauform eines Motorrads (mit wenig Platz/Fläche für die Wärmeabfuhr bei der Ladung) und der Anzahl der verfügbaren Ladestationen in Europa wird es extrem schwierig werden, eine vertrebare Reisetourenplanung zu machen. Der Ausfall einer eingeplanten Ladestation kann zum Liegenbleiben führen, wenn die Restreichweite nicht mehr bis zur nächsten Ladestation reicht. Man muss (derzeit) seine Tour auf Basis von vorhandenen Ladestationen planen, nicht aufgrund der Schönheit von Straßen, für mich definitiv nicht akzeptabel. Für regelmäßige Touren von 150 km sieht das jedoch anders aus, hier kann das Elektromotorrad sicherlich sehr überzeugen - zumal man dann über Nacht an einer Wallbox den Akku wieder laden kann. Dafür muss man auch keine 300 Nm Drehmoment am Hinterrad haben oder 280 kg bewegen.

Ich denke, dass Motorräder mit Elektromotor selbst in Europa für Fernreisen noch lange nicht reif genug sein werden. Aber das bedeutet nicht, dass es nicht doch eine Lösung geben wird. Immerhin sind bei der Batterietechnologie regelmäßig Innovationsprünge vorhanden - wenn auch derzeit eher in China.

Vielleicht geht der Trend also zu einem Elektro-Zweitmotorrad für die kurze Abendrunde und einem Motorrad mit Verbrennungsmotor für Reisen.

Wenn ich mich an den Erfahrungsbericht zur Fahrt eines Elektroautos mit angehängtem Caravan Richtung Gardasee erinnere, dann war diese Tour aufgrund des sehr hohen Stromverbrauchs nicht gerad erfolgreich. Also auch dafür ist der Elektromotor noch nicht reif. Aber für Pendler, die kaum einen Caravan mit ihrem Auto täglich ziehen, sieht das ganz anders aus.

Wir müssen einfach abwarten, welche Lösungen auf den Markt kommen.

Gruß
Klaus
 
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Lewellyn

Lewellyn

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CATL (weltgrößte Batteriehersteller) hat gerade angekündigt, in Kürze eine neue Batterietechnik in Großserie produzieren zu wollen, die über 500Wh pro kg verfügen wird. Das wäre ein Durchbruch, der sowohl in der Luftfahrt als auch beim Motorrad echte Fortschritte ermöglichen wird.

Der aktuelle Akku der Energica wiegt etwa 110kg und ermöglicht sichere 200km Reichweite im Mischbetrieb. Mit der neuen Batterietechnik wäre die sichere Reichweite bei 500km oder der Akku für sichere 200km würde nur noch ~ 43kg und die Energica damit ~ 200kg wiegen. Um mal den Fortschritt zu verdeutlichen.

Damit wäre alle Diskussion hinfällig, die Batterie reicht auch für eine lange Tagestour und über Nacht wird sich eine Steckdose finden. Was der Akku dann kosten wird, das weiß man allerdings noch nicht.
 
Pinky

Pinky

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Angekündigt wurde bisher schon viel, also erstmal abwarten und Tee trinken. Ich sehe momentan neben der Ladekapazität noch andere Schwachstellen wie Ladedauer. Lt Artikel dürfte zudem der Mangel an Ladepunkten so schnell nicht behoben werden.
Ich bin am letzten Wochenende 2 Touren gefahren, ca 550km. Einmal nachgetankt, Restreichweite aktuell ca 170km.
Tankdauer 5 Min, keine Wartezeit.
 
G

Gelöschtes Mitglied 4179

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Das Problem dürfte sich nach einem heutigen Zeitungsartikel sogar noch verschärfen. Es werden aktuell viel mehr Elektroautos zugelassen als Ladepunkte "nachwachsen".
Jetzt bauen wir erst einmal Wohnungen :p - die E-Autos brauchen doch auch Parkplätze mit Wohnungsanschrift :cool: damit die Ladepunkte einen Namen bekommen.
1681993045137.png


Es werden aktuell viel mehr Elektroautos zugelassen ......
Von wem?
 
G

Gast 5187

Gast
Mehr als Ladesäulen nachwachsen, bedeutet noch nicht viel in absoluten Zahlen.

Von wem?
Keine Ahnung, beziehe mich nur auf den Zeitungsartikel, der über das Auseinanderklaffen des Verhältnisses berichtet hat.
 
QVIENNA

QVIENNA

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Damit wäre alle Diskussion hinfällig, die Batterie reicht auch für eine lange Tagestour und über Nacht wird sich eine Steckdose finden. Was der Akku dann kosten wird, das weiß man allerdings noch nicht.
Ich wäre liebend gerne bei dir, aus meiner Sicht wird’s noch am verfügbaren Strom liegen, der durch die „Steckdose“ fließen soll.
 
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