„Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Der Spruch dürfte für die Hannoveraner Unterstützer der Sperrungsfanatiker im Weserbergland Teil der politischen DNA sein. Da ist es um so schmerzhafter, wenn sich Betroffene des eigenen Handelns ebenfalls auf dieses Brecht-Zitat berufen. Dabei hat keiner die Moral für sich exklusiv gepachtet.
N‘acht
wenn ich wie oben erwähnt eine solche Region zufällig kreuze, dann fahre ich wie geschrieben schon mal da durch. Also wie ich schrieb, zwei mal für rund 10 Minuten in 5 Jahren. Das war auch mangelnder Planung meinerseits geschuldet, da ich darauf nicht vorbereitet war.
Und ja tatsächlich, ich lasse mich da nicht in einen Topf werfen mit Leuten die auf diesen Strecken mit Brülltüten dran den ganzen Tag hin und her fahren und das als Rennstrecke missbrauchen. Ich durchfahre, darauf achtend nicht unnötigen Lärm zu produzieren durch sinnloses Gas geben etc., diese Region mit einem zugelassenen KFZ. Das einzige was ich mit denen gemeinsam habe ist der Umstand dass ich ein Fahrzeug mit der Definition Motorrad fahre.
Nur weil ich ein Motorrad fahre wie besagte Rennstreckenfuzzis und damit genauso dran bin, wäre wie Oma Erna mit ihrem 100 PS Golf, die zum Einkaufen fährt, mit einem Prollo zu vergleichen der mit einem Golf R mit 320 PS und insbesondere Akrapovic Klappenauspuff und gesteuerten Fehlzündungen, die gleiche Straße als Posermeile missbraucht. Fahren ja beide ein Auto mit vier Rädern. Ist sogar beide Male ein VW Golf. Oma Erna ist also eine von den Prolloposern. QED
Die sollen diese Strecken offen lassen für alle und halt regelmäßig kontrollieren. Und wer da unnütz hin und her fährt mit Brülltüten und zu hoher Geschwindigkeit, die zieht man rigoros aus dem Verkehr. Das ist denen aber zu viel Aufwand. Es wäre aber nachhaltiger. Wenn in solchen Gefilden erst mal einigen die Maschine stillgelegt wird und der Lappen abgenommen, dann würden diese Heizer es sich eher zweimal überlegen dahin zu fahren.
Stellt man nur Schilder auf und bestraft wenn überhaupt mal mit 50 Euro für das illegale Befahren anstatt die Strecke offen zu lassen und gezielt auf illegale Abgasanlagen, unnötiges Hin- und Herfahren und überhöhte Geschwindigkeit wie auch gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr zu schauen, dann werden diese Strecken eher weiter von den Rennfuzzis befahren als von durchfahrenden Tourenbikern.
Das Problem bleibt am Ende. Wie sähe denn ein generelles 90dB Limit aus? Oder um die welche sich sicher fühlen bei 90 (1300 GS) mit rein zu nehmen, sagen wir doch einfach mal 85dB. Man kauft also ein zugelassenes und der Straßenverkehrsordnung entsprechendes Fahrzeug wie ich in 2020 für viel Geld und dann sagt man mir ein paar Jahre später, sorry ist rum jetzt, kannst du zum Alteisenpreis verkaufen oder exportieren.
Ja ich weiß durchaus das es hier bislang nur um einige Strecken geht und nicht um ein generelles Verbot, Aber wer weiß was kommt.
Und um zum Abschluss das noch mal runterzukochen. Ich fahre in der Regel nicht diese Hotspots an, meide diese wo es geht. In mir unbekannten Gefilden kann ich eben aber mal da rein geraten, wie in den beiden o.g. Fällen in 5 Jahren passiert.
Mir ist nämlich durchaus bewusst dass 5.000 Tourenfahrer am Tag auch nerven. Aber für eigentlich zugelassene KFZ hier ein pauschales Verbot erwirken, finde ich nicht angemessen.
Gruß Guido