Es ist schon bezeichnend, dass hier tausend Leute mit loben, aber keiner von sich aus diese Schäden anspricht...
Okay, zählen kann er also auch nicht.
Hätte der Transenreiter meinen Beitrag, in dem ich das Testschema zu analysieren versucht habe, verstehend gelesen, hätte er gesehen, dass unter anderem die Honda CB600F in puncto Verschleiß einen Punkt mehr bekommen hat, weil bei ihr (noch) weniger Verschleißspuren im Antriebsstrang zu sehen waren als bei der R1200R.
Aber offenbar hat ihn das überfordert.
Klassisch dafür wieder sein - mit Verlaub - saublödes Derailing: Hier geht es um die Schwierigkeit, Kolbenüber- und Untermaß richtig zu interpretieren und ein konstruktiv sinnvolles Kolbenspiel von unerwünschtem Verschleiß auseinander zu halten. Ich fand das sehr interessant und spannend zu lesen, während der Herr Transenquäler gleich wieder seine Anti-BMW-Beißreflexe auspackt und die Diskussion, in der ihm die Felle weggeschwommen sind, auf den Kardanantrieb verschob.
Tobias, für dich zum mitmeißeln: Die Verschleißspuren, die die BMW im Hinterradantrieb gezeigt hat, liegen bei der (in diesem Punkt besser bewerteten) Honda in der Mülltonne. Die hat nämlich auf 50.000 km drei Kettensätze gebraucht. Einer der Gründe dafür, dass die Honda bei den laufenden Kosten zehn Prozent höher liegt als die BMW.
Übrigens, nur mal so zum Vergleich: So hat die Redaktion "Motorrad" den angeblich für die Ewigkeit konstruierten Antriebsstrang der Yamaha XT 1200 ST nach dem Dauertest im Jahr 2012 beschrieben:
"
Kleine Schönheitsfehler wie leichtes Pitting am Kegelrad des Kardans oder sanfte Laufspuren an den Schaltgabeln halten die Yamaha-Techniker für unbedenklich. Mit einem Dichtungssatz, neuen Kolbenringen, dem obligatorischen, weil präventiven Austausch von Pleuel- und Kurbelwellenlagern und einer neuen Kupplungsdruckstangen-Einheit wäre der Motor bereit für die nächsten 50 000 Kilometer."
Der XT-Motor hat, obwohl in den ersten drei Gängen elektronisch gedrosselt, über die Testdistanz mehrere PS an Leistung verloren. Bei zügiger Fahrt stieg der Ölverbrauch auf bis zu 0,6 Liter auf 1.000 km. Genau wie die top-platzierte Honda CB 600F und die BMW R1200R schaffte die Yamaha das Kunststück, die gesamte Testdistanz ohne Panne und ohne außerplanmäßigen Werkstattaufenthalt zurückzulegen. Letzteres aber nur mit Glück: Aufgrund einer Fehlkonstruktion sammelt sich bei Regen Wasser rund um die Löcher, in denen die Zündkerzen stecken. Das führte zu plötzlichen Störungen der Zündung, das Mopped sprang nur noch schlecht an. Zum Glück war gerade ein Inspektionstermin fällig, so dass dieser Schaden im Rahmen der geplanten Wartung fiel. Hätte das nicht geklappt, hätte die Super-Yam außerplanmäßig in die Werkstatt gemusst. Dann hätte sie mindestens einen Punkt weniger bekommen und läge heute nicht auf Platz 4, sondern irgendwo auf Platz 12.
Und leichtes Pitting am Kegelrad im Kardan nach 50.000 km ist echt kein großes Ding.
Wer's nachlesen will:
Yamaha XT 1200 Z Super Ténéré: Reise-Enduro im Dauertest - Motorrad-Dauertests - Motorradonline
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