Das ist ja nicht offtopic, ist ja der thread, wo es ums Essen und Trinken geht.
Ich wollte nur den Mythos vom "Verdauungsschnaps" entkräften.
Wie heißt das?
"Morgens koin Schnaps isch's helle Gift"
Ich kannte das früher auch so. Sonntags zum Essen ein Glas Wein oder auch zwei, zum Vesper wurde gerne schon am Vormittag Bier getrunken, und nach der Völlerei kam beim Donnerstäglichen Seglerhock im Vereinsheim regelmäßig die Frage "Ist noch jemandem schlecht" als Zeichen für den, der den Service hatte, mit dem Aalborg Jubi anzutanzen.
Ich habe mir das abgewöhnt, zu jeder sich bietenden Gelegenheit Alkohol zu trinken, was beileibe nicht heißt, dass ich keinen trinke. Im Sommer abends auf der Terrasse folgt dem zweiten Hefe gerne ein drittes. Und zum Alkohol schmeckt auch Tabakrauch. Aber nur dann.
Ich habe dann gemerkt, dass es zur Gewohnheit wird. Alkohol ist eine gesellschaftsfähige Droge. Als ich 2019 mit der 1200er GS zu einer größeren Tour nach Spanien aufgebrochen bin, habe ich mir vorgenommen, während der gesamten Tour, das waren 9 Tage, weder Alkohol, noch Tabakrauch, auch keine Zuckergetränke, sondern nur Wasser und einfache Speisen zu mir zu nehmen.
Und das war geil. Ich war morgens fit wie ein Turnschuh, wesentlich leistungsfähiger und wacher. Außerdem war ich der Meinung, dass die Geschmacksnerven besser reagieren.
Ganz abgesehen davon habe ich in der kurzen Zeit 4 Kilo Gewicht verloren. Seitdem trinke ich zum Essen nur noch Wasser. Auch tagsüber käme ich nicht auf die Idee, Alkohol zu trinken. Wenn ich heute gegen später auf dem Sofa zur Ruhe komme und im Schwedenofen ein Feuerchen knistert, ist gegen ein Glas Wein nichts einzuwenden. Auch nicht gegen zwei.
Ich mach da aber keinen Hype drum, ob das nun ein 1856er Cabernet Dingsbums de la crème ist, oder nicht. Ein ehrlicher Spätburgunder aus Bötzingen am Kaiserstuhl tuts da auch.