Irgendwie finde ich den Thread erheiternd. Wohl weil er mich richtig ins Mark trifft.
Nach div "R", angefangen von R1100R, 1100GS, 1150GS, einer Pause, dann wieder R1100R (uralt, gebraucht), über wieder 1150 GS zu derzeit 1200GS reifte im Jahre 2014 die Erkenntnis: "ein Zweitmoped muss her ........" -------am liebsten ein Alternativprogramm zur GS, also eher in Richtung "Retro" ........
Also kam es zur Anschaffung einer Triumph Bonneville 900, ein wenig aufgemascherlt mit NH Classic Silencer, K&N LuFi sowie einem PC V mit Prüfstandabstimmung. Weniger der Endleistung wegen, als wegen eines sauberen runden Motorlaufs ohne Konstantfahrruckeln und sanfteren Lastwechseln. Das Ganze garniert mit einem Wilbers Fahrwerk - fertig war die kleine Wildsau.
Damit bin ich alternativ zur GS zwei Saisonen (2014 und 2015) in meinem Heimatrevier herumgebollert und es hat schon viel Spass gemacht, obwohl trotz des Fahrwerks und einer runden Motorleistung von etwa 70 PS am Hinterrad natürlich kein Vergleich zur GS.
Dann kriegte ich vollends den Koller, verkauft die Bonnie und heraus kam eine HD Softail Slim, Bj 2013, 103cui, und mit rund 9000 km auf der Uhr.
Das ganze jetzt in einen Vergleich zu einer R1200GS zu stellen, ist hirnrissig. Ich machs trotzdem.
Fahrwerk: shice (wird hinten nochmal wiederholt: shice) ......
Motorleistung: ja, die 1700 ccm schieben schon prächtig an. Dennoch kein Vergleich zur GS. Man bewegt sich idR bei Drehzahlen zwischen 1800 und 2700 u/min und Geschwindigkeiten bis max 120 km/h.
Bremsen: vorhanden......... sogar mit ABS.
Fahrwerk: eher nicht vorhanden...... vorverlegte Fußrasten (im Original Trittbretter) erlauben etwas mehr Schräglage. Dennoch schleiffen die Angstnippel bereits bei der Ausfahrt aus dem Parkplatz und die "Chicken-Stripes" des Hinterreifens sind breiter als die eigentliche Lauffläche.......
Also habe ich die Fußrastenaufnahme in der Breite um rund 27 mm gekürzt und die Angstnippel entfernt. Mit dem Ergebnis, dass jetzt Schräglage möglich ist, Aufsetzen aber links am Seitenständer und rechts an der Fußbremslagerwelle erfolgt. Einfedern in Schräglage sollte die Kiste jetzt nicht, weil es Dich sonst aushebelt (ist mir schon zweimal passiert, jedesmal mit viel Glück einen Ausflug in die Botanik verhindert) .........
Fahrkomfort: auf guten, breiten Strassen mit nicht zu engen Kurven geht's sehr gut und macht auch Spass. Schlechte Strassen sind ein Graus und Schlaglöcher bescheren heftige Tritte ins Kreuz. Mehr als 200 km sind kaum auszuhalten, jedenfalls im Vergleich zu dem, was ich normalerweise gewöhnt bin (mit der GS kein Problem, am Sonntag von Südfrankreich ganz locker nach Hause an dem heimatlichen Bodensee zu fräsen, weil man am Montag arbeiten muss.......
Fazit: rational betrachtet, völlig idiotisch. Viel zu teuer, zu schwer (330 kg) zu wenig Power, Fahrwerk shice, warum also das Ganze ?
emotional betrachtet, es macht als Kontrastprogramm durchaus Spass, damit auf gut ausgebauten Strassen zu cruisen, vorausgesetzt man geht entspannt an die Sache heran und ändert seinen Fahrstil diametral.
Für mich, der in den Alpen wohnt, völlig fehl am Platz und das absolut falsche Motorrad. Letztendlich wird es wohl darauf hinauslaufen, dass wir keine langfristige Beziehung eingehen werden...... ? ! ? ! ? Vielleicht ersetze ich sie durch eine R nine-T............