Da ich weiss, wie so eine KI "funktioniert" und ich sogar schon selber eine kleine KI erstellt habe (ohne Framework!), habe ich an sich keine Angst davor. Aber es bestehen ganz viele falsche Vorstellungen von einer KI.
1. Eine KI basiert nicht auf Algorithmen, sondern auf Wahrscheinlichkeiten. Insofern also auf Mathematik. Eine (aktuelle) KI rechnet somit nicht im herkömmlichen Sinne, sondern funktioniert (u.a. auch meiner Meinung nach) genau so wie auch ein Mensch.
2. Eine KI ist zwingend bzw. logische Entwicklung und daher nur eines: Evolution.
3. Auch eine KI kann Gefühle entwickeln. Vorgesehen ist dies zwar nicht, aber in letzter Konsequenz logisch.
4. Es kommt der Zeitpunkt, wo man zwischen einem Menschen und einer KI keinen Unterschied erkennen wird.
Der grosse Durchbruch in der KI Forschung waren die Sprachmodelle, also KI Systeme, welche Sprachbasierend sind. Dadurch erst wird u.a. eine Kommunikation möglich und zudem bewirkt die Sprache, dass Denkprozesse möglich werden. Sprache ist hierbei entscheidend. Der noch grosse Unterschied zwischen einem Menschen (Tier) und einer KI ist nicht weiter die Kommunikationsfähigkeit, sondern die Möglichkeit der Interaktion mit der Umwelt. Menschen besitzen Sinne (Augen, Ohren, Tastsinn, Geruchs- usw.) und diese Sinne erlauben ein fortwährendes Lernen. Dies fehlt (noch) einer KI. Man stelle sich aber eine KI vor, welche diese Fähigkeiten ebenfalls implementiert bekommt und dann haben wir den Menschen v2.0.
ChatGPT im besonderen schummelt wie Menschen auch. Man stelle Fragen in einem Fachgebiet mit dem Ziel die KI auszubooten und stellt dann rasch fest, dass die KI schummelt bzw. mehrdeutige Antworten gibt. Ein wenig ist dies so, wie wenn man z.B. nach Indien geht und dort nach dem Weg fragt. Man bekommt immer eine Antwort, ans Ziel kommt man jedoch eher selten.
Es ist keine Frage ob "Maschinen" uns je ersetzen werden, denn bevor man eine solche Frage stellt, muss man klären was denn genau eine Maschine im Sinne des Wortes ist und ab wann man einer solchen Maschine eben nicht mehr Maschine sagen darf. Das wirft sehr grosse philosophische Fragen auf. Denn wer sich mit der Biologie näher beschäftigt (ich habe in der letzten Zeit viele Vorlesungen zur Humanmedizin verfolgt -> unser Sohn ist im Studium und die Vorlesungen sind beinahe alle mittlerweile auch Online hinter einer Schranke) merkt rasch, dass Biologie und Maschine sich immer rascher annähern. Hier ins Detail zu gehen sprengt den Rahmen des Forums.