Ich bin neulich mal während meines Umzugs ein paar Stunden mit einem BMW Active Tourer gefahren, den gibt es seit einiger Zeit als Carsharing-Auto bei DriveNow in München. Weil ich ein paar Kisten nach Augsburg bringen wollte, am Sonntag aber auf die Schnelle keine Zeit hatte, mir einen Kombi oder Transporter bei einer Autoverleihfirma zu besorgen, ist es halt der Active Tourer geworden. In meinen Citroen passen hinten gerade mal drei Umzugskisten und etwas Kleinkram rein, der BMW schluckt sieben bis acht. Weil das Ganze auf Zeit ging (der Wagen wird nicht nach Kilometern, sondern nach Minuten abgerechnet), habe ich den Wagen voll getreten, das waren dann auf der Autobahn rund 220 km/h nach Tacho.
Mein Fazit: Ganz akzeptables Auto, aber überhaupt kein BMW. Der Frontantrieb war mit der kräftigen Motorleistung erkennbar überfordert, wenn man mal stramm draufgetreten hat, dann merkte man sofort, wie die Lenkung zuckte. Der Wagen war nicht so, wie ich mir einen BMW vorstelle, und für einen Minivan war er dann auch wieder nur so mittelpraktisch. In einem Golf Sportsvan habe ich besser gesessen. Und ein VW Touran dürfte mehr Platz haben. Immerhin scheint BMW den Active Tourer recht günstig anzubieten: Ein Active Tourer kostet mit Automatik ähnlich viel wie ein Touran. Dennoch: irgendwie hat mich die Kiste ratlos zurückgelassen. Das geht mir mit der Mercedes B-Klasse übrigens ähnlich: Ist nicht wirklich fahrdynamisch - auch wenn es zum Schnellfahren auf der Autobahn reicht, ist nicht besonders übersichtlich, hat weniger Platz als man denkt, und das typische Mercedes-Geldschrank-Gefühl stellt sich auch nicht ein.
Irgendwie ist für mich der Active Tourer ein Auto, das ich von BMW nicht brauche. Ich brauche auch von Harley keine Enduro und von Ducati keinen Roller. Das passt einfach nicht. Ich würde von BMW auch keinen Superspochtler brauchen, aber offenbar haben sie den besser hingekriegt als die Wettbewerber. Das kann man vom Active Tourer nicht sagen.