Aus: Euro 5 für Motorräder
https://www.heise.de/autos/artikel/Euro-5-fuer-Motorraeder-4335464.html
Viele Motorradfahrer interessieren sich für die vorgeschriebenen Fahrgeräuschpegel. Die Euro-Abgasnormen regeln diese jedoch nicht, sondern nur alles ums Abgas. Die gleichzeitig mit Euro 4 in Kraft getretene Geräuschgesetzgebung der UNECE-R 41.04 gilt daher 2020 weiterhin. Es ändert sich also geräuschtechnisch zunächst nichts. Ob 2024 mit der Stufe 2 auch neue Geräuschvorschriften kommen, steht noch nicht fest. Manche Experten sehen das als wahrscheinlich an, weil die UNECE-Regelung zwar den Missbrauch der Zubehör-Anlangen-Hersteller reduziert hat, die Serien-Anlagen jedoch real nicht leiser wurden.
Die Kollegen von der Zeitschrift.Motorrad.haben zum Thema Euro 4 / UNECE-R 41 den Topseller BMW R 1200 GS einmal nach Messzyklus gemessen (alles okay), einmal jedoch nach einem eigenen Durchschnittspegel verschiedener Beschleunigungen. Die GS mit Euro 4 kam auf 82 dBA, lauter als das Euro-3-Modell (81 dBA). Erlaubt waren schon vor R 41 maximal 80, danach mit einem anderen, nicht direkt vergleichbaren Messverfahren 77 dBA.
In den Begrenzer ausgedreht im zweiten Gang beim Beschleunigen, wie es auf beliebten Spaßstrecken ja passiert, erreichte die GS sowohl als Euro-3- als auch Euro-4-Abstimmung in der Motorpresse-Messung 94 dBA mit Serientopf. BMW schafft den Spagat zwischen Gesetz und Schalldruck wie vorher durch ein System elektromotorisch gesteuerter Klappen, das die Vorgaben formal für den Prüfzyklus einhält, um im nicht gemessenen Bereich weit aufzumachen. Solange die Hersteller so konstruieren und die Kunden das kaufen (die GS ist das bestverkaufte Motorrad Europas), muss es uns nicht wundern, wenn die Vorgaben stetig strenger werden.
----- Ende des Zitats ---------
Also ist Euro4 schon mal nicht leiser als Euro3, auch wenn es vielen hier so vorkommt