Der Idealfall wäre dann, wenn der Halter die erloschene Betriebserlaubnis erst zurück erhält, nachdem der ordnungsgemäße Zustand durch einen unabhängigen Sachverständigen bestätigt wurde. So lange müsste das Fahrzeug stillgelegt werden. [emoji2]
So würde wahrscheinlich ein Lerneffekt eintreten.
Ich denke mal, dass diejenigen Zeitgenossen, die den DB-Killer in der Tasche haben und das Bußgeld "einpreisen", solche Dinge wie den Kant'schen Imperativ nicht verinnerlicht haben. Irgendwelche 80 oder 160 Euro sind ja keine Lizenzgebühr für einen Tag Lärm machen dürfen, sondern eine Strafe dafür, dass man etwas Verbotenes gemacht hat. Und diese Strafe, so ist zumindest der Plan dahinter, soll beim Bestraften eine Verhaltensänderung bewirken dergestalt, dass er so was künftig unterlässt. Grundsätzlich gibt es in Deutschland das Prinzip der Bestrafung, die immer heftiger wird, je häufiger man etwas tut. Einmal jemandem aufs Maul gehauen geht vielleicht noch mit einer Geldstrafe ab, beim nächsten Mal ist man dann schon vorbestraft und beim dritten Mal kommt man in den Knast.
Mir könnte es eigentlich egal sein, wenn andere das Thema "zu laut" auf die leichte Schulter nehmen und es darauf ankommen lassen. Man muss ja auch sagen, dass jemand, der einen funktionierenden, zugelassenen Serienauspuff gegen ein illegales Teil austauscht, das einen drei- bis vierstelligen Eurobetrag gekostet hat, offenbar alle möglichen Probleme hat, aber kein Geldproblem.
Mich stört daran allenfalls, dass dieses Verhalten zu einer allgemeinen Eskalation des Problems und des Vorgehens dagegen führt. Und unter den Folgen (Streckensperrungen, verstärkte Kontrollen, verringerte Toloeranz der Rennleitung, allgemein härtere Strafen für Verkehrsübertretungen) müssen halt auch andere leiden. Aber das kriegen manche Idioten halt nicht in ihr Hirn.
Man wundert sich ohnehin, wie bescheuert manche Motorradfahrer unterwegs sind. Neulich erzählte mir ein Motorradkumpel eine Geschichte aus Österreich: Er war mit einem Kollegen unterwegs, und sie wurden von der örtlichen Rennleitung mit deutlich Overspeed erwischt, da gab es gar nichts zu deuteln. Die Cops wollten glaube ich 85 Euro von jedem. Er hatte aber nicht mehr so viel Bargeld dabei, deshalb haben sie gefragt, ob es nicht möglich wäre, die Strafe zu reduzieren. Da hatten die Ösis ein Einsehen und reduzierten die Strafe von 85 auf 35 Euro pro Nase. Da habe sie beide gezahlt, sich höflich bedankt und wieder aufgesattelt. Und was macht der dumme Kollege: Verlässt die Szene nicht etwa dezent und gesittet, sondern zieht einen vollen Wheelie durch.
Was werden sich die Cops jetzt wohl gedacht haben? Und was werden sie wohl beim nächsten Deutschen machen, den sie mit zuviel Speed von der Straße winken?
Ich finde so was wirklich superdämlich.