Es gibt hier rund um den Mopedführerschein echt krasse Stories und obwohl ich hier mit 52 das Durchschnittsalter wohl eher nicht so stark nach unten bringe, möchte ich euch gern meine Story schreiben.
Da ich den Mopedlappen aus dirversen Gründen erst 10 Jahr später gemacht habe, fehlen mir die ersten 10 Jahre bis heute....
Ich habe zwar in dieser Zeit Erfahrungen mit 2 rädriger Fortbewegung gesammelt, die sich aber vorwiegend im illegalen Bereich abspielten, da ich zu der Zeit auch schon Motorräder repariert hatte und die Probefahrten ohne Führerschein tätigte...
Kompensiert wurde diese Zeit mit einer Kreidler Florett RMCS, die ich so brutal frisiert hatte, das ich ne Weile "zufrieden" war. Der originale RS Zylinder, mit entsprechendem ein und Ausgang, sowie die dafür artgerechte Übersetzung ließen den Zeiger weit über die 80 (mehr zeigte der Tacho ja nicht an) hinaus schnellen. So konnte ich die 80er und einige 125er im Schach halten und das mit einem Versicherungskennzeichen...
In dieser Zeit wurde ich nur ein eiziges Mal erwischt, da war zum Glück die Übersetzung und Vergaser noch original. Allein nur der Super Breitband RS Zylinder mit RS Tüte reichten für ca 85 Km/h aus. Angehalten wurde ich zum Glück am Anfang eines Hügels...
Ein Spruch war: "Die ist bestimmt frisiert, wir sind mit 60 hinter Ihnen her gefahren und der Abstand wurde Größer und das auch noch bergauf..."
Da die Kreidlerzeit bereits vorbei war und nur die echten Kenner die beiden Zylinder auch nur innerlich unterscheiden konnten, war ich mir sicher, dass sie mir nichts abhaben können und Sie ließen mich leztlich auch ziehen, mit der Bitte das Rücklicht zu reparieren, "deshalb haben wir Sie nämlich angehalten" Puh das ging nochmal grad so gut.
Die alten Hasen wissen ja, das die Rücklichbirnen mit hohen Drehzahlen nicht so gut klar kamen. Diese Unsitte konnte ich zwischendurch mal mit nachgerüsteter elektronischer Sternzündung umgehen...
Mit dem Ding bin ich sehr oft im Alltag unterwegs gewesen. Anfangs habe ich noch den jüngeren Sohn eines Freundes vorne auf dem Tank sitzend mitgenommen, mit einer Hand festgehalten, um einmal den Feldweg auf und ab zu fahren. (Man war der glücklich) ...
Die Zeit verging sehr schnell und ehe ich mich versah, durfte der ältere Sohn bereits die GS500E fahren, während meine Wenigkeit immer noch auf der Kreidler rum eierte...
Für mich war es an der Zeit Nägel mit Köpfen zu machen, um nicht den Rest meines Lebens einen Teil der motorisierten Fortbewegung als Fiktion in Erinnerung zu behalten.
Es war genau diese GS500E mit der ich dann 1998-1999 den Führerschein gemacht hatte.
Da ich schon schwerlastmäßig europaweit im Fernverkehr unterwegs war, konnte ich Unterricht und Fahrstunden nur Samstags machen, dank eines befreundeten Fahrlehrers. Es zog sich wie Kaugummi, die Theorie habe ich an einem Montag morgen um 8 gemacht, ganz allein und mit 0 Fehler nach 5 min wieder raus spaziert, um wieder mit dem LKW los zu fahren. Der Fahrlehrer hatte gute Verbindung zum Tüv gehabt, so dass ich einen Einzeltermin bekam, was vorher noch mit starkem Wortgefecht in der Annahme mit der Sekretärin erkämft werden mußte und dann mit einem Kaffee entschuldigt wurde.
Die praktische Prufung ca 2 Wochen später war auch ein Highlight sonder gleichen, da die Funkanlage vom Fahrlehrer kaputt war, was dem Fahrlehrer aber nicht bewußt war, denn sein Mikro ließ sich nicht abschalten, so das ich mitbekam, wie der Fahrlehrer den Prüfer regelrecht "zugelabert" hat. Zum Glück war die Fahrt nur 30min lang.
Nach bestandener Prüfung wurde mir der rosa Lappen aber nicht ausgehändigt, da zu der Zeit der Übergang zur Plastikkarte statt fand, diese aber im Rückstand waren... Das hieß, ich hab zwar bestanden, durfte aber immer noch nicht fahren... Mit der ausgehändigten Prüfbescheinigung konnte ich dann erst mal zum Amt pilgern, um dort eine vorrübergehende "Fahrerlaubnisbescheinigung" zu erhalten, mit der ich dann aber nur Innerdeutsch fahren durfte. Von all dem nicht genug, sollte ich dann meine rosa Pappe dort abgeben, was auch zu einem Wortgefecht führte, da ich international LKW fuhr... Zähneknirschend hat Sie mir dann beide Führerscheine gelassen...
Das letzte Kapitel meines Motorradscheins beginnt mit der Abmachung der Dame (die ich flüchtig kannte) vom Verkehrsamt, den Führerschein (Karte) kurzfristig um zu tauschen, sobald die Karte dann da ist. Es wurde sogar vereinbart, dass ich die Karte auch bei Ihrer Privatadresse abholen könnte und dies alles kurzfristig telefonisch abgesprochen wurde.
Sie hatte es nicht weniger eilig damit, wie ich, wegen diesen zwei "Führerscheinen"
Gesagt getan, nach gefühlter Ewigkeit (6Wochen) ist die Karte endlich eingetroffen. Sie rief mich an und da ich zufällig mit dem LKW in der Nähe war, bin ich dann mit Selbigen zum Verkehrsamt gefahren...
Es war kein normaler LKW, sondern ein Schwerlastfahrzeug mit knapp 30 Metern und 40 T Leergewicht. Mit diesem Fahrzeug stand ich an der Hauptstrasse und lief eben zum Schalter, wo die Dame saß. Tja was soll ich sagen, nach verzweifelter Suche in ihrer Handtasche, teilte Sie mir mit, das sie die Karte bei sich zu Hause hat liegen lassen und sie diese erst nach Mittag holen würde. Ich habe ihr dann meine Situation mit dem LKW geschildert und sie sezte sich sofort ins Auto und fuhr nach Hause, um die Karte zu holen. Vor meinem LKW, in dem ich ca ne halbe Stunde den Verkehr behinderte, wurden dann die Führerscheine getauscht und ich durfte erst ab diesem Zeitpunkt überall legal Motorrad fahren.
Die Kreidler habe ich kruz drauf für eine CB 500 PC 32 in die Ecke "getreten"