Hallo Forum,
nachdem ich heute nur durch heftiges Bremsen in den ABS-Regelbereich aus zum Glück moderatem Tempo den Abschuss durch einen Senioren, der mich beim einbiegen auf die Vorfahrtstraße glatt übersehen hatte, verhindern konnte, geht mir - wie schon oft - das Thema Alter und unkontrollierte Teilnahme am Verkehrsgeschehen durch den Kopf.
Hier im ländlichen Raum erlebe ich das regelmäßig, wenn auch meist nicht so knapp wie heute. Und ich sehe fast täglich teils uralte Fahrer/innen, die Kurven schneiden, lahmarschig und unsicher den Verkehr aufhalten, nicht (mehr) einparken können, den Abstand zum Seitenrand oder zum Gegenverkehr nicht mehr abschätzen können oder gar Schlangenlinien fahren. In kritischen, stressbehafteten Fahrsituationen geht oft gar nichts mehr, oder es wird im Tunnelblick einfach draufgehalten. Von schweren bis tödlichen Unfällen mit Seniorenbeteiligung lesen wir ja sicher alle jedes Wochenende.
Meinem Herrn Vater mussten wir - um ihn selbst, aber auch Unbeteiligte zu schützen - irgendwann den Autoschlüssel abnehmen, da er glattweg nicht mehr Fahrtüchtig war...
Für viele Senioren ist das Auto das letzte Stück persönlicher Mobilität oder Freiheit, schon klar. Auf dem Land kommt dazu, dass Einkaufen, Arztbesuche u. ä. ohne Auto kaum zu bewerkstelligen sind, zumindest nicht ohne Hilfe von Angehörigen oder Bekannten.
Jetzt haben wir hier im Forum einen gehobenen Altersdurchschnitt, einige wären von medizinischen Kontrollen der Fahrtüchtigkeit bestimmt schon im Raster.
Wie seht ihr das, steht ihr einer regelmäßigen Prüfung von Senioren ab einem bestimmten? Alter offen gegenüber oder lehnt ihr das ab? Habt ihr ähnliche Erfahrungen wie die oben beschriebenen gemacht? Die Politik hat ja offenbar Angst davor, das Thema anzufassen (Stichwort Wählerstimmen...)
Grüße vom neugierigen Norbert (übrigens selbst fast 60)
Interessantes Thema und bestimmt auch ein wichtiges da es uns ja alle irgendwann Betrifft.
Ich würde jetzt allerdings auf keine bestimmte Altersgruppe zeigen wollen, es gibt die guten sicheren Fahrer im Auto- wie auch unter den Motorradfahren selbst bis ins hohe Alter, dann die weniger talentierten aber halt auch diejenige die vielleicht besser in Bus/Bahn oder zu Fuß aufgehoben wären.
Ich denke die Anzahl an verschuldeten Unfällen von Senioren hält sich in Grenzen, da wird die jüngere Generation, gerade in der heutigen Smartphone Zeit wo an jeder Ecke und überall, selbst während der Fahrt getippt und telefoniert wird weit mehr zu Unfällen beitragen.
Im Motorradbereich habe ich nach sehr vielen Jahren als SHT-KV Trainer die Erfahrung machen können, dass die Altersgruppe 50-60+ sehr oft in brenzlige Situationen incl. stürzen - wegen Mangel an Handlungsabläufe, weil nie trainiert aber 30J Führerschein – verwickelt sind.
Ich finde wer im Vorfeld schon mal eine körperliche Fitness mitbringt (und da meine ich jetzt nicht mit das man den Body-Mass-Index erfüllen muss) wird in vielen Bereichen wie zb. motorische Fähigkeiten, Gleichgewicht, Koordination, Bewegung, Ausdauer, Balancegefühl ect. besser und auch länger Motorradfahren können. All diese Dinge wie auch ständige Trainings unterschiedlicher Art zeigen da im Alter bestimmt eine positive Wirkung.
Es sagt auch m.M.n absolut nix, oder nur sehr wenig über das "Fahrkönnen" aus, wenn einer über 20-30Jahre Motorrad fährt. (Bonsai hier mal ausgeschlossen) Das „Mehr“ an „Können“ und Sicherheit lernt man nicht indem man jeden Tag auf dem Motorrad sitzt und von A nach B fährt, sondern nur wenn Situationen durchgespielt geübt und immer wieder trainiert werden. Ich denke auch das niemand sein Motorrad so gut beherrscht/bewegt, dass sich durch gezielte Übungen nicht noch der ein- oder andere Bereich verbessern ließe.
Meine Meinung zu, es müsste wie beim LKW auch die Fahrtüchtigkeit alle paar Jahre überprüft werden, (gibt es ja in anderen Ländern auch) auch für ein jährliches Fahr- oder Sicherheitstraining bei Motorradfahrern würde ich plädieren.
Es ist Erschreckend was in der Motorradsaison jede Woche an Unfälle passiert, selten sind es hohe Geschwindigkeiten oder haben andere ein Mitschuld
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