Servus ich bin vor 2 Wochen in Spanien die AT in der normalen Version mit DCT gefahren, hier meine persönlichen Eindrücke, 3 Tage 750km:
Das Motorrad war quasi "neu" und hatte 700 km auf der Uhr. Den Einfahrservice hatte die Leihfirma aber bereits machen lassen.
Meiner Meinung nach ist die AT in Summe ein sehr schweres Motorrad. Das merkt man vor allem dann, wenn man mal wenden muß. Das DCT bringt dann weitere Pfunde auf den Rahmen.
Das DCT hat in niedrigen Geschwindigkeitsbereichen ein Konstantfahrruckeln, ist vor allem im Stadtverkehr nervig.
Honda scheint aber an diesem Thema zu arbeiten.
In Marbella ist sie dann im Stadtverkehr beim Anrollen auf Ampeln einfach ausgegangen. Das ist 2x passiert.
Die Sitzbank ist eine Fehlkonstruktion:
a.) zu schmal ( man sitzt mit dem Poppes auf den Kanten )
b.) ist das Verstellen der Sitzhöhe eine extreme Fummelei
Das haben wir selbst zu zweit ( beim Abholen war die Sitzbank falsch eingehackt ) erst nach X Versuchen hinbekommen.
Hinzu kommt, dass das Schloß weit unten am Rahmen montiert ist, also mit der einen Hand das Schloß in "offen" halten, dann erst die hintere Sitzbank rausziehen und dann ( hoffentlich) die vordere ausbauen.
Ein weiterer Punkt: Honda hat einen sehr langsamen Prozessor für das Hochfahren des Systems eingebaut.
Das dauert geschlagene 13 Sekunden bis das Mäusekino sich einmal im Kreis gedreht hat und man endlich losfahren kann.
Apple Carplay funzt super, warum Android nicht unterstützt wird, bleibt das Geheimnis von Japan.
Insofern kann man das Zusatznavi zu den Akten legen, wenn einem Google genügt und man ein Iphone hat. Der Rest schaut in die Röhre.
Die Summe an Schaltern und Knöpfen und die Logik der Bedienung ist nicht selbsterklärend.
Das geht meiner Meinung nach deutlich intuitiver und ergonomisch besser.
Die Bremsanlage ist für ein solch schweres Bike mit Gepäck und 95kg Fahrer ausreichend, aber auch nicht mehr.
Das Fahrwerk eher auf Komfort gebürstet, die manuellen Einstelloptionen sind super ( die Kiste hatte nicht das E Fahrwerk an Bord )
Der Sound der Serienauspuffanlage sonor aber nicht nervig.
Beim DCT braucht man etwas Zeit, um die richtigen Parameter einzustellen. An Tag 2 und 3 hat es dann sehr gut gearbeitet. Insofern sollte man nicht gleich ein Urteil treffen, nach 30 Minuten Probefahrt.
Die Frage ob man das DCT überhaupt braucht muß dann jeder selbst beantworten, das "normale" Getriebe der AT läßt sich ja butterweich schalten, ich würde wahrscheinlich darauf verzichten.
Alles meine persönliche Meinung/Eindrücke evtl helfen sie dem ein oder anderen weiter.
Zunächst danke, für den ausführlicheren Erfahrungsbericht. Bei einigen Punkten würde ich aber noch ein ABER setzen.
Konstantfahrruckeln konnte ich bei den Probefahrten mit der AT und ATAS inkl. DCT nicht wirklich feststellen, war dazu in der Regel mindestens im S2 Modus unterwegs. In der Stadt kann man ja jederzeit über die Schaltwippen eingreifen und eben auch früher hochschalten.
Aber ich benutze eben auch in der Stadt sehr gern den Tempomat und dabei gibt es in der Regel kein Konstantfahrruckeln. Hier käme aber für mich auch ein Kritikpunkt bei der AT. Denn der Tempomat funzt erst ab 50km/h. Das ist schlecht für blitzerlastige 30 Zonen.
Die Sitzbank finde ich von der Breite her eigentlich sehr gelungen. Ist vorn am Tank schön schlank geschnitten, ergibt im Stand eine schöne Schrittbogenlänge. Und nach hinten zum Soziussitz ist sie doch schön breit. Ich würde mir auf jeden Fall aber eine hohe Sitzbank holen, dann fällt die Sitzmulde auch geringer aus, in die man mit der Zeit evtl. immer wieder reinrutscht.
Die Höhenberstellung ist an sich wirklich fast eine Zumutung, jedenfalls für Honda Verhältnisse. Aber man stellt diese ja auch nur einmal für sich ein. Somit eher kein Problem.
Bei Africa Queens gibt es gar auch für die 1100er eine einteilige Sitzbank, welche man sich auf eine Wunschhöhe fertigen lassen kann.
Auf das Dashboard muss man beim Start nicht warten, kann nach dem Losfahren jederzeit mit der Entertaste bestätigen. Die Geschwindigkeit wird ja unten im kleinen Display bereits angezeigt.
Daran wird man sich gewöhnen. Auch an die vielen Knöpfe, die zunächst überfordern aber wenn man eine AT sein Eigen nennt, hat man sich schnell dran gewöhnt und merkt wohl schnell den Vorteil, der vielen Knöpfe. So wird es jedenfalls immer wieder betont von Eigentümern. Bei einer Probefahrt macht man natürlich erstmal dicke Backen.
Das Dashboard kann ansonsten beides, CarPlay und Auto. Damit würde ich eben dann auch sehr gern auf ein zusätzliches Navi verzichten.
Für mich bleibt derzeit die AT mit DCT auch mein aktueller Favorit als nächste Reiseenduro. Sie ist als Standard mit DCT neu für 14 Riesen zu bekommen, kaum gebraucht war mir im Frühjahr eine weiße für 11,5 Riesen durch die Lappen gegangen, derzeit aber für etwas 12,5 Riesen zu bekommen.
Mein Wunsch wäre aber eine mattschwarze ATAS mit DCT und EA, die neu für 17 Riesen zu bekommen ist.
Trotzdem tendiere ich auch gern mal zur Standard, da für mich als Offroadfahrer Gewicht auch ein Thema ist. Da kann man mit der Normalen eben schon paar Kilos sparen.
Und sollte ich mehr von dem Fahrwerk erwarten, als es mir bieten kann, obwohl es eben doch sehr gut sein soll, dann könnte ich auch auf lecker Schwedengold zurückgreifen.
Der Typ
auf YT erklärt auch gut seine Pros und Contras der ATAS im Vergleich zur GSA ganz gut.
Also wenn AT, dann auf jeden Fall mit DCT. Denn QS kann z.B. KTM noch einiges besser. Und bei den Probefahrten war ich erstaunt, wie mir das DCT im S2 und S3 Modus, und im Gelände dann gern auf manuell, gefallen hat. Vielleicht klappt es nun bei mir auch zur nächsten Saison.