Es geht weiter,
wir hatten das Hotel gebucht was von den Machern des ACT Kroatien empfohlen wurde und ich muss sagen es war wieder eine Überraschung.
Ein Bau aus den 70 Jahren, Ostblockbauweise und wie soll ich sagen, etwas beschönigt, es war in die Jahre gekommen.
Ich muss sagen was die Unterkünfte anging auf dieser Reise alles dabei.
Und wenn es nicht gerade übel riecht wie in Kinin dann war mir das eigentlich völlig egal.
Also rein in den Laden, erst einmal ohne Gepäck, wir wollten die Leute ja nicht direkt verschrecken.
Teppichboden so schön in einer Farbe aus den Siebzigern auch schon etwas mit genommen, eine echte Zeitreise.
Die Theke war mit zwei Mädels besetzt, ich überlies Alex das reden da er die Zimmer auch gebucht hatte und sein Englisch war echt besser als meins.
Die Mädels sprachen richtig gut Englisch und es machte Spaß mit den beiden alles zu regeln, nett und freundlich.
Das ging schon alles sehr fix, aber wenn ich mich so umschaute waren Alex und ich echte Exoten hier im Hotel.
Es waren hier alles nur Graumützen, alles so über 60 und höher.
Nicht falsch verstehen, ich war auf dem besten Wege eine Graumütze zu werden, aber die Blicke der älteren Menschen waren schon fast Eintrittsgeld wert.
Ok, man musste sich das mal vorstellen, zwei nicht gerade saubere Motorradfahrer, einer mit Crossklamotten, Genickschutz und der andere nicht minder schmutzig und in einer Art Rallye / Enduro Bekleidung und die anderen Gästen in typischen Sommerklamotten für ältere Menschen.
Geiles Bild.
Es lag überall Teppich auch auf den Fluren, schon etwas ungewöhnlich die Farben, es fehlten hier und da ein paar Leisten aber es war alles sauber und mehr als ok.
Alex und ich verabredeten uns in einer Stunde zum schwimmen, ich zumindest meinte, Kroatien, Sonneninsel, Spätsommer also müsste ich doch zumindest einmal schwimmen in meinem Urlaub.
Knapp 30Kilo Gepäck und eine Badehose dabei die musste doch genutzt werden!!!
Also Gepäck rauf schleppen in den dritten Stock, kein Vergnügen muss aber sein, rauf aufs Zimmer, Zimmer mehr als ok, der Preis passte auch, Klamotten aus und abduschen.
Mein I Pad anmachen und Fußball hören, freies Wlan, ich muss zugeben, in keinem Land der Welt ist das Wlan so schlecht wie in Deutschland, zumindest wo ich war.
Samstags und Fußball das gehört seit meiner Kindheit irgendwie zusammen.
Aber ich hatte ja versprochen schwimmen zu gehen, also Badehose an T Shirt und meine Hose und schon ging’s los, aber hatten die eigentlich einen Pool.
Die Info wäre gar nicht so schlecht gewesen bevor man erzählt heute wird geschwommen.
Alex saß auf der etwas mit genommen Terrasse, es fehlten halt ein paar Fließen und ein paar andere Dinge, aber egal, aber es gab einen Pool.
Auch der Ausblick von der Terasse zeigt einen Tennisplatz der von Unkraut überwuchert war, ja das Hotel hatte schon bessere Zeiten gesehen.
Aber der Poll war da es war Wasser drin, somit stand dem schwimmen nichts im Wege, nur war keiner am Pool geschweige denn zog jemand seine Bahnen darin.
Ok, das machte mich doch etwas nachdenklich.
Also erst einmal zu Alex setzten und hören was er vom Hotel usw. hielt.
Kaum hatte ich mich hingesetzte wusste ich warum keiner hier in Badehose rumrannte und das hatte nichts mit dem Alter zu tun.
Es zog so dermaßen um das Hotel das mir sogar im T Shirt zu kalt war, ich nutzte sogar das Handtuch damit ich mir nicht in meinem T Shirt den Arsch abfriere.
Also musste Plan B her, Bier mit Cola war doch da eine Lösung.
Alex hatte sein Bier schon vor sich stehen.
Also nix wie an die Theke und bestellen.
Dort saß ein junger Mann so zwischen 18 und 20 Jahren an der Theke.
Das war nun wirklich ungewöhnlich, alle waren hier weit über 50, wir fielen ja schon auf aber der junge Mann umso mehr.
Beim bestellen stellte es sich raus das er auch Deutscher war und das sollte sich später noch ein wenig Deutlicher raus stellen.
Bier bestellt ab an den Tisch mit Alex.
Wo gehen wir denn essen, habe ich mir schon angeschaut bei Google, Restorant am Meer, gute Kritiken, Fußläufig, 15 Minuten.
Verdammt das musste ich mir auch angewöhnen, ich wäre ja wieder einfach so los gelatscht.
Jetzt setzte der junge Mann sich zu uns und es kamen die üblichen Fragen, woher und wohin.
Er hatte das Hotel übers Reisebüro gebucht, mehr saß in seinem Budget nicht drin.
So ganz alleine hier, 14 Tage das wäre jetzt aber nicht mein Ding.
Seine Freunde hätten alle keine Zeit oder das Geld nicht, ein ganz klares Argument.
Was dann kam war mehr als komisch und womit ich überhaupt nicht leben kann.
Seine Zukunftspläne immer interessant für mich, schließlich war mein Junge ja nur etwas jünger.
Er wollte zur Bundeswehr, ok, so schlecht nicht.
Für mich der noch 15 Monate seinen Wehrdienst abgeleistet hat wäre das überhaupt nichts.
Er wollte dort hin sich ausbilden lassen und Deutschland wieder nach vorne bringen und noch ein paar Ansichten worauf ich überhaupt keinen Bock hatte.
Für mich sind solche Diskusionen einfach zu dumm, ich wollte hier und jetzt nicht darüber diskutieren obwohl mir bewusst ist das diese Diskussion dringend nötig wäre.
Aber vielleicht hatte der junge Mann ja auch ein Umfeld wo er sich noch etwas andere Argumente abholen konnte.
Alex und ich nickten uns zu und uns war klar das hier endete jetzt und hier.
Wir verabschiedeten uns von dem jungen Mann und verabredeten uns fürs Abendessen, schade das der Nachmittag so abgrubt enden musste.
Ich hörte noch ein wenig Radio und dann ging’s auch schon los mit Essen, man wie die Zeit verrinnt, unglaublich.
Alex und sein Handy zeigten uns den rechten Weg und ich muss sagen wow, da hatte Google und die Rezessionen recht gehabt, Meerblick, draußen sitzen und ein gemütliches Restorant mit freundlichen Personal.
Herz was willst Du mehr.
Ja so hatte ich mir das hier in Kroatien vorgestellt, so sollte es sein.
Gut warm war es immer noch nicht so ganz aber es war hier wirklich wunderschön.
Das war ein würdiger Abschluss für uns beide.
Alex fuhr morgen in eine ganz andere Richtung als ich somit endetet unsere gemeinsame Reise hier heute Abend.
Ich wollte na klar endlich mal was Kroatisches essen, auf Empfehlung des Kellners bestellte ich was Landes typisches.
Cevapcici
So eine Art Hackfleisch Frikadelle in lang mit Zwiebeln, Pommes und einem Gewürz als Tipp, ich sag nur genial.
Und irgendwie war uns zum Feiern zu Mute und es gab noch das ein oder andere Bier.
Und das Essen war richtig lecker und es war wirklich gemütlich dort.
Und es wurde na klar über den ACT Kroatien diskutiert und welches Motorrad besser geeignet ist für den ACT.
Ich liebe solche Gespräche.
Und da wir beide morgen nicht so früh raus mussten und unsere Fähre erst um 10.30Uhr fuhr konnten wir quasi ausschlafen.
Bis 08.00Uhr, wow, das hatte es noch nicht gegeben auf der Reise.
Somit hatten wir auch die Chance ein paar Bierchen zu trinken ohne morgen noch mit Restalkohol Stress zu haben.
Ein kleines Fazit wurde quasi von uns erarbeitet an diesem wirklich schönen gemütlichen Abend.
Es zeigte sich erneut das wir beide ein gutes Team waren und wir unsere Meinung gegenseitig akzeptierten.
Alleine beim Thema Motorrad war schon eine große Diskrepanz zwischen uns.
Alex war immer noch der Meinung das KTM das beste Spaßmotorrad sei was er je gefahren hatte.
Ok, bei der Zuverlässigkeit seiner 890 musste er zugeben war noch neuen Nockenwellen und später noch ein Kolben schon ein kleines Argument das man das Ding nicht unbedingt kaufen sollte wenn man auf abgelegenen Pisten unterwegs war.
Gut seine Aprillia hatte sich nun auch nicht gerade gut geschlagen, abgerissener Schalthebel, undichtes Tauchrohr war jetzt auch kein Argument damit durch Südamerika zu fahren.
Gut meine Kleine BMW G650 X kam in die Jahre, für den abgerissenen Kupplungshebel durch einen Sturz konnte die Kleine nichts, für die abgerissen Schraube mache ich eher die echt harten letzten 17 Jahre verantwortlich und die Pisten hier.
Etwas bequemer konnte sie schon sein, aber sonst passte alles.
In einem Punkt waren wir uns aber absolut einig, der ACT Pyrenäen war wesentlich schöner und besser zu fahren.
Da gab es kein wenn und aber.
Auch ein Thema, die nächsten Ziele, für mich wäre der ACT England interessant, aber ich musste gestehen, ich weiß nicht ob ich meinem alten Mädchen das noch antun wollte.
Eine Alternative zu G650 gab es leider nicht mehr.
Die KTM 690 usw. haben zwar PS ohne Ende die ich gar nicht brauche und unter 300U/min geht da gar nichts.
Und von der Zuverlässigkeit brauchen wir gar nicht zu reden.
Klar die F900GS ist ein tolles Motorrad aber das sind immerhin 68 Kilo, wie soll ich die hoch kriegen auf dem ACT wenn ich alleine unterwegs war.
Ich bekam ja gerade die 156 Kilo + ca. Kilo Gepäck gestemmt.
Aber kein Offroad mehr fahren, das wollte ich auch nicht.
Klar kam die Honda Rallye 350 mit 27PS und 156 Kilo ins Spiel, aber das war dann doch eindeutig zu wenig Motorrad und behaupte mal damit kommst Du im Erg Chebi nicht alle Dünen hoch, da fehlte es einfach an Drehmoment und Leistung.
Die Kove 450 wäre interessant aber da sind alle 5000Km Wartungsintervall der totale Spaßkiller.
Ach was ist das schön wenn so einen Abend verbringen konnte.
Aber irgendwann wurde es kalt und wir müde.
Wir plauderten noch den ganzen Rückweg und verabredeten uns morgen um 09.15Uhr zur Abfahrt zum Hafen der ca. 10 Minuten weit weg war somit hatten wir keinen Stress mit der Zeit.