ACT Kroatien oder das größte Missverständnis was man unter Spaß verstehen kann!

Diskutiere ACT Kroatien oder das größte Missverständnis was man unter Spaß verstehen kann! im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Nach meinen Erfahrungen mit der Filiale Hannover scheint das Firmenpolitik zu sein. Ansonsten: Du machst das aber auch immer spannend. Super...
Boxer Wolle

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Hallo Nobe,
super Bilder.
Vielleicht sollte ich mal von Campingplätzen Abstand nehmen wenn ich das so sehe.
Viele Grüße,
Wolle
 
GSler1973

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Bitte beim Wildcampen akribisch darauf achten, dass man Unrat nicht liegen lässt. Gerade in Kroatien, welches jahrzehntelanges Wildcampen mehr oder weniger toleriert hatte, verstehen die lokalen Behörden überhaupt keinen Spaß mehr, wenn man die Gegend versaut.
 
Topfpflanze

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Hallo,

Bitte beim Wildcampen akribisch darauf achten, dass man Unrat nicht liegen lässt. Gerade in Kroatien, welches jahrzehntelanges Wildcampen mehr oder weniger toleriert hatte, verstehen die lokalen Behörden überhaupt keinen Spaß mehr, wenn man die Gegend versaut.
und zum Unrat gehört auch das, was man normalrweise dort macht, wo auch der König zu Fuss hingeht.
Wenn man sich schon nicht schämt einfach in die Gegend zu sch...., dann sollte ein Klappspaten und ein Feuerzeug
zur Minimal-Ausstattung gehören.

Topfpflanze
 
Boxer Wolle

Boxer Wolle

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Tag drei des ACTs sollte von Karlobag nach Knin gehen.

Es sollte durch ein Wald und Sumpfgebiet gehen und vor allem sollte man unbedingt auf dem Weg bleiben da es sich um Minengebiete handelt.

Ok das war mir Warnung genug.

Jeder kann sich vorstellen welche die Folgen so ein Kontakt mit einer Mine hat.

Danach sollte es ins Winnetou Land gehen.
Jetzt muss man sich das Mal vorstellen, Alex der etwas über 30 war, kannte Winnetou nicht.
Für mich unfassbar, das waren die Filme in meiner Jungend.
Diese Filme wurden von allen Kindern in der Nachbarschaft nach gespielt auf der Straße.
Das war für uns Junges und Mädchen quasi eine Religion.

Aber ich musste mich los reißen von meinen Gedanken, es roch schon nach Regen, die meisten Motorradfahrer kennen den Geruch.
Also nichts wie aufs Motorrad, schön war das ich alles trocken verstaut hatte.

Somit fing der Tag doch schon m al gut an.

Ab in Richtung ACT Tag Drei.

Und es sollte ja nicht lange dauern und traf auf das besagte Hotel wo gestern die Partymusik her gekommen war, da könnte man ja vielleicht ein kleines Frühstück herbekommen.

Also angehalten, Seitenständer raus, freundlich alle Wanderer gegrüßt, wow es war noch vor sieben und alle waren schon auf den Beinen, es schien so als ob es für die Truppe schon los gehen sollte, Respekt.
Rein ins Hotel, nett alle gegrüßt, viele nette Grüße zurück bekommen und ich denke so bei mir mein Eindruck von Kroatien muss ich noch einmal überdenken.
Ok, vielleicht auch nicht.
Den Gastwirt hinter der Theke freundlich gegrüßt in der Hoffnung das man mir doch ein wenig Beachtung schenken möge.
Man kann nicht alles haben.
Er sah mich, spülte seine Gläser weiter und wirkte, wie soll ich sagen ziemlich genervt und somit nicht an mir und meinen Wünschen interessiert.
Gut jetzt bin ich auch keine 25 Jahre mehr sondern in einem gesegneten Alter von knapp Sechzig, ich denke irgendwann wird er ja wohl mit leid haben mit einem alten Mann.
So kann man sich irren, nach 10 Minuten hatte der Gastwirt das Spiel gewonnen und ich zog ohne Gruß und Frühstück ab, das war mir einfach gesagt zu blöd.

Etwas Missmutig stieg ich aufs Motorrad und Punkt genau fing es an zu regnen.
Na ja passte ja dann auch.

Also Regensachen in der Hoffnung nicht vom Grundstück verscheucht zu werden da ich das Hof des Hotels machte.
Nein davon blieb ich verschont, sehr wahrscheinlich war der Weg für den Gastwirt einfach zu weit.

Es führte mich über eine Hauptstrasse, relativ lang bei strömenden Regen, gut wenn dann Regen dann hier.
Aber es heißt Adventure und somit kam die Schotterstrasse schneller als mir lieb war in dem Fall.
Wenn ich sage strömender Regen, dann meine ich strömender Regen, die Landschaft und auch der Schotter / Sandweg verwandelten sich sehr schnell zu Schlamm und rieseigen Wasserpfützen.
Gut das ließ sich nun mal nicht ändern, aber gute Stollenreifen und ein leichtes Moped und ein mittelmäßiger Fahrer sollten da schon durch kommen.
Es erklärte sich ja von selbst warum auf einmal überall Wasser stand, ich war ja nun in einem Moor und Sumpfgebiet.

Ich fuhr nun doch etwas vorsichtiger da man nie sehen konnte was in den Pfützen so lag, Steine, Äste, Geröll.
Und stürzen war nicht gut für mich, die Angst um meine Wirbelsäule war na klar da und ich wusste nicht ob ich die BMW mit ein einhalb Armen hoch bekomme.
Mein Arm funktionierte Tadellos dank der Ärzte, ich konnte alles greifen, fest halten und auch werfen wie einen Ball, aber wenn ich ein Gurkenglas los drehen musste taugte der Arm nicht mehr, er war wesentlich Kraftloser als der andere seid meinen Unfall in Italien.

Man muss sich das ein wenig vorstellen, 186 groß meisten 75 Kg schwer, außer Weihnachten, aber ich war eher immer der Läufertyp als der Gewichtsheber.
Eher schlank als kräftig.

Also war es aus vielen Gründen wichtig nicht zu stürzen.

Aber es ist noch immer gut gegangen, weiß gerade nicht wer es gesagt hatte.

Ich wollte aber na klar Fotos von den Pfützen machen und somit hielt ich kurz vor einer kleineren Pfütze an und wollte schnell ein Foto machen und ich kann wirklich nicht sagen warum auf einmal lag ich auf der rechten Seite.
Was war passiert, angehalten, Rad vorne zeigte gerade aus, ich stellte mich etwas hin, tausendmal gemacht, hielt das Motorrad mit dem rechten Oberschenkel in der Wage, das Vorderrad klappte ein und schon kippte die Kleine nach rechts.
Bevor ich die Hände am Lenker oder am Motorrad hatte lag ich schon samt Motorrad auf der Seite.
Meine Schutzausrüstung schütze mich hervorragend.
Crossstiefel, Knieschützer, Beckenschutz alles prima.

Das Problem war eher, das Motorrad lag auf meinem rechten Bein.

Ca. 186 Kilo.

Meine versuche das Motorrad mit den Händen an zu heben und mein Bein darunter weg zu ziehen scheiterten kläglich.
Wie sollte das auch gehen, man liegt auf der Seite, ein Bein eingeklemmt kann sich nur mit den Händen etwas abstützen und soll dann ein Motorrad anheben.
Keine gute Idee.

Jetzt war ich alleine Unterwegs, Hilfe wäre jetzt klasse.
Egal was ich versuchte, es klappte nicht, so langsam kam er auch der Regen in Regionen wo ich den mir eigentlich nicht wünschte.

So langsam kam Panik in mir aus, wie lange würde ich hier wohl liegen bis jemand kam um mir zu helfen.

Ich wusste es nicht.
 

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Edelweisspirat

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Hach ja, da bin ich irgendwie viel zu schnell durch gefahren - war so ein rasantes Stück in meiner Erinnerung, das echt Spaß gemacht hat. Minengefahr soll laut den Schildern bestanden haben. Es gibt von der EU Militärmission recht gute Karten, die die Minengefahr sehr genau aufzeigt. Hatte ich aber auch nicht mehr geprüft, da ich nicht vorhatte, die Wege zu verlassen. Dafür bin ich deutlich zu gut ausgebildet, um solche Dummheiten zu begehen.
 
Boxer Wolle

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ich versuchte ruhig zu atmen und zu hören ob irgend was in der Nähe wäre, aber wenn da auch Motorengeräusche wären, wie sollte man dann mein Rufen nach Hilfe hören.

Ich schaute mich um und versuchte einen Stock zu erreichen, leider wir mir geraten wurde auf der Mitte des Schotterwegs gefahren und somit außer Reichweite für Hilfsmaterial.
Ich versuchte ruhig liegen zu bleiben, mein Bein fing an zu schmerzen und das einzige war mir einfiel war das ich mein Motorrad nicht kaputt machen wollte wenn ich hier raus gezogen werde.

Ich lag da Minute für Minute, ewig lang fühlte sich das an, ein beschissenes Gefühl.

Gut auf Hilfe warten war Zwecklos.
Also müsste eine Lösung her.

Ich war klitschnass und auch an meinem Bein was unter dem Motorrad lag müsste es ja auch nass sein.

Die Idee an meinem Stiefel zu kommen um die Schnallen zu öffnen um meinen Fuß irgendwie ohne Stiefel raus zu ziehen musste ich leider verwerfen, ich kam einfach nicht an den Stiefel ran.

Jetzt wäre ein Reisepartner Gold wert gewesen.
Aber auch dieser Gedanke half mir nicht.

In den Satteltaschen hatte ich zwar Geschirr und Besteck aus Metall aber das würde sich auch nicht zum hebeln empfehlen bzw. etwas nützen.
Aber der Gedanke mit dem Gepäck war schon etwas interessant.
Ich konnte mit viel Mühe die Packtasche los machen und vom Motorrad stoßen.
Gut das ich immer wieder Dehnübungen machte zu Hause.
Die Packtache auf der anderen Seite war noch etwas weiter entfernt, doch auch konnte ich die Tasche lösen vom Gepäckträger.

Mit Alukoffern hätte ich jetzt mein Bein unter dem Motorrad weg ziehen können, wie mans macht ist es verkehrt.

Das Motorrad war jetzt zumindest leichter, wenn auch nur 15 oder 18 Kilo.
Das musste doch irgendwie gehen sich zu bewegen.

Ich setzte alles daran mein Bein unter dem Motorrad her zu ziehen, hier erwies der Schlamm und der Regen als warer Segen.
Ich konnte mich etwas abstützen und somit etwas Bewegung ins Motorrad zu bekommen und unter Schmerzen konnte ich den Füß etwas zu mir ziehen.
Aber leider war hier der Crossstiefel von großem Nachteil, immer wieder hing der blöde Stiefel irgendwo fest.

Aber es nütze nichts ich musste irgendwie daraus kommen.

Ich schrie vor Schmerz, Wut und Verzweiflung und ich schaffte es wirklich meinen Fuß zu befreien und mich vom Motorrad weg zu robben.

Der Stiefel war halb ausgezogen aber ich war frei.

Die Schmerzen waren noch da aber die waren alle mal aus zu halten weil ich wieder auf meinen eigenen Füssen stand.

Unglaublich ich hatte es geschafft.

Daran hatte ich nicht mehr geglaubt.

Jetzt blieb noch eine klitzekleinigkeit zu erledigen, ich müsste nur noch die BMW hoch heben.
Genau das was ich am liebsten vermeiden wollte.
Aber auch da musste ich durch.

Ich kann jetzt nicht gerade sagen das ich durch das raus ziehen und kriechen unter dem Motorrad und der letzten Nacht gut erholt war und bei voller Kraft.
Eher genau das Gegenteil.

Aber je mehr ich wartete je mehr würde mein Kopf sich einmischen und mir sagen was ich hier gerade machen und das ich doch wirklich zu alt für so etwas wäre.
Und ich muss zugeben, genau diese Frage stellte ich mir, brauchte ich das hier noch, war ich wirklich zu alt.

Nach meinen positiven Erfahrungen beim ACT Pyrenäen hatte ich meinen Tragegurt, ähnlich wie bei den Gewichthebern zu Hause gelassen, man wollte ja Gewicht sparen, das rächte sich nun.

Ich ging in die Hocke und verfluchte mich für meine Dummheit das ich den weg gelassen hatte.

Ich packte den Lenker, der erschien mir als Hebelwerkzeug genau richtig, ich kriegte die Maschine ein paar Zentimeter angehoben und musste sie wieder fallen lassen, ich hatte kräftemäßig keine Chance.

Nun war ich am Ende dieser Reise angekommen schoss es mir aus dem Kopf, wenn ich hier wieder raus komme fahre ich zum Campinglatz zurück und hänge mein Hobby an den Nagel.

Ich war stehend Ko, obwohl ich zu Hause Liegestützen trainiert habe und alles.

Ich versuchte es mit einem Ast aber dieser brach schon nach ein paar Zentimetern einfach ab.

Gut, ich konnte es nicht ändern, ich setzte mich auf meine Packtasche und ruhte mich einfach aus und versuchte im Kopf eine Lösung zu finden.

Wasser und mein letzter verbliebener Powerriegel.
Was konnte ich noch tun!?

Die Gepäckrolle war runter die eine Packtasche auch, ich schnallte noch den Tankrucksack ab, jedes Gramm zählt.

Was fehlte war Wut und Zorn, dann klappte das wie in den Pyrenäen eigentlich ganz gut, hier hatte aber eher Verzweiflung!?
 
Tischfussballer

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folgt hoffentlich demnächst :-)
schöne Erzählung.... erinnert mich grad daran, wie ich 2023 in den Pyrenäen mit dem Fuß unter meinem Moped lag und eingeklemmt war... zum Glück waren wir zu viert unterwegs... hatte keine Endurostiefel an, dafür war dann die Achillessehne angerissen...

Bin gespannt auf die weitere Schilderung!
 
Mister Wu

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Mal wieder ein Reisebericht den ich mit Spannung verfolge.👍
Grüsse vom 59jährigrn der auch mal gern allein durch die Pampa fahrt. Allerdings eher Brandenburger Sand und Schotterpisten, als ACT.
 
Boxer Wolle

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ich erholte mich etwas und war froh das mein Atem ruhiger wurde und ich wieder etwas zu Kräften kam, vielleicht war es nur die Verzweiflung und die Anstrengung gewesen das ich mir einreden wollte das ich das nicht schaffen konnte, das Motorrad an zu heben.

Ich wusste viele versuche würde ich nicht mehr haben.

Was mir unsinnigerweise durch den Kopf ging war die Frage, war ein Boxer Motorrad wegen den Zylindern besser auf zu heben!?
Diese Frage ließ sich gerade nicht beantworten und ich musste selber lachen was mir doch so in so einer Situation durch den Kopf ging.

Ich legte den Helm beiseite, stellet mich ans Motorrad, griff den Lenker und zog was das Zeug hält und schrie aus vollem Leibe, Tarzan wäre stolz auf mich gewesen und ich schaffte es die Challenge hoch zu kriegen und Sie kurz auf meinen Beinen / Knien ab zu setzten und ein zweiter Ruck und das Ding stand wieder auf den eigenen Reifen.

Hurra ich hatte es geschafft, die kleine stand wieder , von Verzweiflung und Müde keine Spur mehr, man war ich happy, was hätte ich auch tun sollen den ADAC anrufen.

Nein jetzt war gerade einfach nur Freude pur.
Ich weiß ja dass meine Hormone gerade verrücktspielten, aber es war einfach nur Klasse.

Ab jetzt würde ich gut aufpassen, denn den Scheiß brauchte ich nicht noch mal.

Aber in meinem Kopf setzte sich so langsam die Frage, macht das noch Spaß Wolle!?

Ich mache noch ein Foto von einem Warnschild vor den Minen, packte meine sieben Sachen und schaute an mir runter.

Meine Regensachen sahen aus als hätte ich am Schlamm catchen teilgenommen, gut das es weiter regnete und so könnte es sein das ich noch etwas sauberer wurde.

Es dauerte noch etwas bis ich wieder eine Straße erreichte und ich muss sagen, die Strecke war weder schön zu fahren noch war die Gegend sehenswert, wenn ich das gewusst hätte, gut dafür war es jetzt zu spät.

So beim Fahren über der doch sehr breiten Straße dachte ich so bei mir, war das jetzt eine Niederlage oder ein Sieg was ich da gerade erlebt hatte.
Ich einigte mich dass ich einen Sieg über die Schwerkraft erzielt hatte und versuchte nicht weiter darüber nach zu denken.

Jetzt sollte ja Winnetou Land kommen und es dauerte auch nicht lang ging es per Schotter auf einem sehr breiten Weg Richtung Berg.

Mir kamen noch zwei Österreicher entgegen, mit einer KTM 890 und einer Yamaha Tenere 700, wir redeten noch ein paar Minuten das es oben trocken sein würde und ich warnte die Jungs noch vor dem vielen Wasser wenn sie dem Track folgen würden.

Das war schon mal was, dass der Regen aufhörte.

Hier gefiel es mir besser zu fahren, Schotter und ich freute mich auf das Gedenkschild für Pierre Brice alias Winnetou.

Die Aussicht wurde besser und das war noch untertrieben, die Aussicht war einfach toll.

Ja es machte Spaß da zu fahren.

Irgendwann musste ich mich zwischen leichter und schwerer Strecke entscheiden und nach den morgigen Erlebnissen war eigentlich gewillt mich keinem weiteren Risiko aus zu setzten.
Wegen dem Alter und überhaupt.

Aber wie immer siegte meine Neugier auf das unbekannte und ob ich es nicht doch schaffen würde die schwere Strecke hoch zu fahren.
Total unvernünftig, ich weiß, hatte ich gerade noch eine bescheidene Situation gemeistert.

Es ging rechts hoch und ich dachte noch so, man so schwierig war das jetzt doch nicht, zweiter Gang und hoch.
Ich hatte aber den losen Schotter und den schell ansteigenden um nicht zu sagen steil ansteigenden Weg unterschätz gespickt mit nassen großen Steinplatten.
Aber was hatte ich gelernt, wenn es eng wird hieß es die Flucht n ach vorne antreten.
Also erster Gang rein und los.
Junge junge, es schlitterte wie wild, es ging nach links und nach rechts, meine Kleine keilte ganz schön aus.
Aber ich schaffte die erste Steigung und kam dann in etwas angenehmerer Schotterstraßen Verhältnisse die mit meiner 650 gut zu meistern war.
Danach waren noch ein zwei Stellen wo man schon genau wissen musste was man tat, aber insgesamt waren die aber alle Machbar.

Jetzt war ich froh das ich meine kleine Bergziege dabei hatte, ich muss zugeben, was Anstiege und Schotter oder Senken anging war die Kleine ein Traummotorrad.
Was sagt man im Gelände, da zählt jedes Gramm.
156Kg mit ABS waren ein Wort.
Und ich kann sagen der Rotaxmotor war eine Wucht, untenrum genug Leistung, fast wie ein Trecker und Robust wie sich gerade wieder zeigte, im ersten Gang bei Vollgas eine Schotterpiste hoch jagen.

Später erfuhr ich das Alex den Anstieg mit seiner Aprillia nicht geschafft hatte, gut er hatte keinen Crossreifen drauf sondern eine Mischbereifung, eher Strassen orientiert.

Die Strecke hatte hier und da noch ein paar größere Schwierigkeiten in Form von tiefen nassen Schotter und auch richtig großen nassen Steinbrocken für mich und die Kleine parat, aber im Ganzen was das mit diesem Motorrad und großer Konzentration ganz gut zu meistern.

Aber Spaß heute irgendwie nicht auf, war ich zu müde, das Wetter war nass und trüb, klar es regnete nicht mehr, aber es war kalt und heute war wohl einfach nicht mein Tag.

Die Aussicht war nicht von schlechten Eltern und mit diesem Gedanken versuchte ich die Geister in meinem Kopf ein wenig zu vertreiben.

Im Grunde ist doch alles richtig gut gegangen heute.

Nur wenn nicht was wäre dann.

Gehört nicht auch Glück zu so einer Reise!?

Oder war das klagen auf hohem Niveau!?
 

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GSler1973

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Danke für den Bericht. Werde als Vorbereitung für meine Soloreisen künftig auf Liegestütze verzichten und eher üben, Traktorreifen zu wuchten. Mal sehen, irgendwo am Ortsrand müssten noch welche rumliegen. 😜
 
SRalf

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Danke für den Bericht. Werde als Vorbereitung für meine Soloreisen künftig auf Liegestütze verzichten und eher üben, Traktorreifen zu wuchten. Mal sehen, irgendwo am Ortsrand müssten noch welche rumliegen. 😜
Du solltest eher ergänzend dein Trainingsprogramm aufbauen :zwinkern:
 
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es kam wieder eine große Straße und ich konnte es etwas laufen lassen, es war eine schöne kurvige Straße aber schon ein wenig befahren.

Ich muss sagen das Navi machte einen super Job und ich fuhr entspannt den Track entlang bis ich an eine Baustelle kam, nun ja so eine Baustelle stellt mich und meine hochbeinige Challenge meist nicht vor große Probleme.

Nun diesmal schon, die Brücke wurde gerade abgerissen und der Fluss war verdammt tief das ich selbst mit einer Kleinen keine Chance hatte.
Also umdrehen, mein Navi zeigte einen kleinen Weg der zu der Straße führen sollte wo ich hin musste laut Track.
Sollte ja kein Problemmit einer Crossmaschine sein.

Auch wieder falsch gedacht.

Der Weg führte mich über eine breite Schotterstraße und dann weiter auf einen Singeltrail wo mich Kühe verdutz anschauten welcher Idiot sich den hier verfahren hatte.
Man muss sich das mal vorstellen ich musste auf dem Singeltrail ganz langsam im Leerlauf an den Kühen vorbei, ich konnte sie quasi streicheln, was ich auch tat, in der Hoffnung das sie nicht wegen dem Stress den ich den Mädels verursachte aus traten.
Dann ging es weiter in ein ausgetrocknetes Flussbett, ja was soll ich sagen, große Kiesel, noch größere Steine, soweit g ganz gut zu fahren, aber als die Steine dann Fußball Größe annahmen und noch größer würden hörte der Spaß auf.
Also wieder zurück, wieder an den Kühen vorbei und wieder beruhigte ich die Mädels mit Streicheleinheiten so dass beide Parteien unbeschadet blieben.

Also zurück zur Hauptstrasse wo das erste Baustellen Schild stand.

Und erst einmal die Regensachen aus, einmal weil es mittlerweile verdammt warm geworden war und weil die Klamotten mit dem ganzen Schmutz, Schlamm echt verboten aussahen.

Jetzt hätte ich verstehen können wenn man an mir vorbei lief ohne zu antworten wenn ich ein frage stellen würde.
Die Regenkleidung war Gott sein Dank in einer Plastiktüte verstaut, ansonsten hätte ich sie dar lassen müssen, die hätte ich so nicht in die Packtaschen legen können.

Und jetzt kam mal wieder mein I Pad in Aktion, die Garmin Tead App war darauf installiert und ich konnte mir in Ruhe die Karte ansehen um zu schauen wo ich den wieder auf den Track kam.

Und was soll ich sagen da tauchte der gute alte Alex mit seiner Aprillia auf, ich freute mich ihn zu sehen und gleich ging die das wohin oder woher los wegen dem Baustellenschild.
Alex hatte sich den Abschnitt durch das Minenfeld geschenkt und hatte dieses zwar im Regen umfahren, war aber trotzdem nass geworden, er sah dabei aber wesentlich sauberer aus.

Wir studierten zusammen die elektronischen Karten und waren uns beide einig wir mussten um auf den Track zu gelangen erst wieder zurück zur Hauptstraße um dann diese ein paar Kilometer zu fahren um dann wieder zurück zu fahren auf den Track.

Der Plan war gut so wollten wir das zusammen machen.

Alex meinte noch wir sollten noch in die Stadt fahren, auch das war zwar aber ein Umweg, aber die Aussicht was zu essen zu bekommen und für meinen kleinen 9 Litertank Sprit, da musste ich einfach ja sagen.

Gesagt getan, die Motorräder bekamen Sprit, ich Wasser und Snickers, gut ich weiß diese Ernährung hat mir in Spanien eine schmerzhafte Nach beschert, aber hier gab es leider nichts anderes auf die Schnelle.
Die Pause war nicht allzu lang und irgendwie schien es so als ob Alex und ich ähnlich ticken würden.

Ales fuhr auf der Straße vor und ich im Gelände, diese Regelung sollten wir ohne irgendwelchen großen Absprachen beibehalten.

Es dauerte schon ein wenig bis wir wieder Schotter erreichten und den Weg zum Ausgangspunkt hinter der kaputten Brücke zurück fanden.
Man war das eine scheiß Strecke, nicht schön zu fahren für Mensch und Maschine und die Aussicht macht auch nichts her.
Aber eisern hielten wir durch bis zur Brücke, sollte doch keiner Sagen wir hätten nicht den ganzen ACT Kroatien gefahren.
Wie schon geschrieben fuhr ich im Gelände immer vor, die Strecke selbst war wirklich schrecklich, mein armes Motorrad tat mir schrecklich leid das ich ihr so ein Gerappel aus setzten musste.
Ich wartete immer wenn ich alles nicht mehr sehen konnte anscheinend kam ich mit meiner Challenge auf diesen schrecklichen Schotterstrecken besser zurecht als Alex und seine Aprillia.

Aber irgendwann auf diesen Rüttelstück tauchte Alex nicht mehr auf im Rückspiegel.
Ich muss gestehen das mochte ich gar nicht, zu viel war schon geschehen in meinem Motorradleben so das mir das Ausbleiben von Alex große Sorgen machte.

Also nichts wie umdrehen und Vollgas zurück.

Die Aprillia stand aufrecht, das war schon mal gut, Alex kniete vor seinem Motorrad, was das jetzt gut oder schlecht!?
Es war weder gut noch schlecht.

Bei der Aprillia war schlicht und einfach beim Schaltgestänge die Kugel abgerissen und somit war schalten Essig.

Und so etwas war mitten in der Pampas ja nicht gerade Hilfreich.

Aber wenn zwei Handwerker das nicht hin bekommen wer dann.

Klar arbeiteten wir beide nicht mehr so wirklich als Handwerker, aber hier waren wir beide in unserem Element, auch wenn wir das Problem provisorisch lösen konnten und Alex weiter fahren konnte, stand ihm aber der Schweiß und die Sorgenfalten ins Gesicht geschrieben.

Ich gebe zu ich machte mir auch so meine Gedanken ob die Reise für Alex weiter gehen würde.
Eine Schaltstange konnte man schweißen, aber eine Kugel, dies kleine Ding, na ich weiß nicht.

Aber dank meinem Rödeldraht und Kabelbinder war das Getriebe und der Schalthebel zwar elastisch aber immerhin wieder mit einander verbunden.
So ging es weiter bis nach Knin.

Alex hatte da ein Hotel vorgebucht, 40,00Euro, ich sag mal vorsichtig, eher die günstigerer Version.
Das Hotel war schnell gefunden und auch konnte für mich ein Zimmer bekommen, zwar im Nebengebäude aber immerhin ein Zimmer.

Alex wollte sich erst um seinen Schalthebel kümmern und quatschte einen Biker der im Hotel seinen Kaffee trank an und dieser zückte selbstlos sein Handy und organisierte einen Fahrer und eine Werkstatt.

Wow, also gibt es sie doch n och die Kameradschaft unter Bikern.

Und ich muss sagen als ich die geschweißte Schaltstange samt Kugel gesehen hatte, Respekt das hatten die Jungs richtig gut gemacht und es hielt bis zum Schluss vom ACT und soweit ich geröhrt habe bis nach Hause nach Baden Würtenberg.
 

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