ACT Kroatien oder das größte Missverständnis was man unter Spaß verstehen kann!

Diskutiere ACT Kroatien oder das größte Missverständnis was man unter Spaß verstehen kann! im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Nach meinen Erfahrungen mit der Filiale Hannover scheint das Firmenpolitik zu sein. Ansonsten: Du machst das aber auch immer spannend. Super...
Boxer Wolle

Boxer Wolle

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Hallo Nobe,
super Bilder.
Vielleicht sollte ich mal von Campingplätzen Abstand nehmen wenn ich das so sehe.
Viele Grüße,
Wolle
 
GSler1973

GSler1973

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Bitte beim Wildcampen akribisch darauf achten, dass man Unrat nicht liegen lässt. Gerade in Kroatien, welches jahrzehntelanges Wildcampen mehr oder weniger toleriert hatte, verstehen die lokalen Behörden überhaupt keinen Spaß mehr, wenn man die Gegend versaut.
 
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Topfpflanze

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Hallo,

Bitte beim Wildcampen akribisch darauf achten, dass man Unrat nicht liegen lässt. Gerade in Kroatien, welches jahrzehntelanges Wildcampen mehr oder weniger toleriert hatte, verstehen die lokalen Behörden überhaupt keinen Spaß mehr, wenn man die Gegend versaut.
und zum Unrat gehört auch das, was man normalrweise dort macht, wo auch der König zu Fuss hingeht.
Wenn man sich schon nicht schämt einfach in die Gegend zu sch...., dann sollte ein Klappspaten und ein Feuerzeug
zur Minimal-Ausstattung gehören.

Topfpflanze
 
Boxer Wolle

Boxer Wolle

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Tag drei des ACTs sollte von Karlobag nach Knin gehen.

Es sollte durch ein Wald und Sumpfgebiet gehen und vor allem sollte man unbedingt auf dem Weg bleiben da es sich um Minengebiete handelt.

Ok das war mir Warnung genug.

Jeder kann sich vorstellen welche die Folgen so ein Kontakt mit einer Mine hat.

Danach sollte es ins Winnetou Land gehen.
Jetzt muss man sich das Mal vorstellen, Alex der etwas über 30 war, kannte Winnetou nicht.
Für mich unfassbar, das waren die Filme in meiner Jungend.
Diese Filme wurden von allen Kindern in der Nachbarschaft nach gespielt auf der Straße.
Das war für uns Junges und Mädchen quasi eine Religion.

Aber ich musste mich los reißen von meinen Gedanken, es roch schon nach Regen, die meisten Motorradfahrer kennen den Geruch.
Also nichts wie aufs Motorrad, schön war das ich alles trocken verstaut hatte.

Somit fing der Tag doch schon m al gut an.

Ab in Richtung ACT Tag Drei.

Und es sollte ja nicht lange dauern und traf auf das besagte Hotel wo gestern die Partymusik her gekommen war, da könnte man ja vielleicht ein kleines Frühstück herbekommen.

Also angehalten, Seitenständer raus, freundlich alle Wanderer gegrüßt, wow es war noch vor sieben und alle waren schon auf den Beinen, es schien so als ob es für die Truppe schon los gehen sollte, Respekt.
Rein ins Hotel, nett alle gegrüßt, viele nette Grüße zurück bekommen und ich denke so bei mir mein Eindruck von Kroatien muss ich noch einmal überdenken.
Ok, vielleicht auch nicht.
Den Gastwirt hinter der Theke freundlich gegrüßt in der Hoffnung das man mir doch ein wenig Beachtung schenken möge.
Man kann nicht alles haben.
Er sah mich, spülte seine Gläser weiter und wirkte, wie soll ich sagen ziemlich genervt und somit nicht an mir und meinen Wünschen interessiert.
Gut jetzt bin ich auch keine 25 Jahre mehr sondern in einem gesegneten Alter von knapp Sechzig, ich denke irgendwann wird er ja wohl mit leid haben mit einem alten Mann.
So kann man sich irren, nach 10 Minuten hatte der Gastwirt das Spiel gewonnen und ich zog ohne Gruß und Frühstück ab, das war mir einfach gesagt zu blöd.

Etwas Missmutig stieg ich aufs Motorrad und Punkt genau fing es an zu regnen.
Na ja passte ja dann auch.

Also Regensachen in der Hoffnung nicht vom Grundstück verscheucht zu werden da ich das Hof des Hotels machte.
Nein davon blieb ich verschont, sehr wahrscheinlich war der Weg für den Gastwirt einfach zu weit.

Es führte mich über eine Hauptstrasse, relativ lang bei strömenden Regen, gut wenn dann Regen dann hier.
Aber es heißt Adventure und somit kam die Schotterstrasse schneller als mir lieb war in dem Fall.
Wenn ich sage strömender Regen, dann meine ich strömender Regen, die Landschaft und auch der Schotter / Sandweg verwandelten sich sehr schnell zu Schlamm und rieseigen Wasserpfützen.
Gut das ließ sich nun mal nicht ändern, aber gute Stollenreifen und ein leichtes Moped und ein mittelmäßiger Fahrer sollten da schon durch kommen.
Es erklärte sich ja von selbst warum auf einmal überall Wasser stand, ich war ja nun in einem Moor und Sumpfgebiet.

Ich fuhr nun doch etwas vorsichtiger da man nie sehen konnte was in den Pfützen so lag, Steine, Äste, Geröll.
Und stürzen war nicht gut für mich, die Angst um meine Wirbelsäule war na klar da und ich wusste nicht ob ich die BMW mit ein einhalb Armen hoch bekomme.
Mein Arm funktionierte Tadellos dank der Ärzte, ich konnte alles greifen, fest halten und auch werfen wie einen Ball, aber wenn ich ein Gurkenglas los drehen musste taugte der Arm nicht mehr, er war wesentlich Kraftloser als der andere seid meinen Unfall in Italien.

Man muss sich das ein wenig vorstellen, 186 groß meisten 75 Kg schwer, außer Weihnachten, aber ich war eher immer der Läufertyp als der Gewichtsheber.
Eher schlank als kräftig.

Also war es aus vielen Gründen wichtig nicht zu stürzen.

Aber es ist noch immer gut gegangen, weiß gerade nicht wer es gesagt hatte.

Ich wollte aber na klar Fotos von den Pfützen machen und somit hielt ich kurz vor einer kleineren Pfütze an und wollte schnell ein Foto machen und ich kann wirklich nicht sagen warum auf einmal lag ich auf der rechten Seite.
Was war passiert, angehalten, Rad vorne zeigte gerade aus, ich stellte mich etwas hin, tausendmal gemacht, hielt das Motorrad mit dem rechten Oberschenkel in der Wage, das Vorderrad klappte ein und schon kippte die Kleine nach rechts.
Bevor ich die Hände am Lenker oder am Motorrad hatte lag ich schon samt Motorrad auf der Seite.
Meine Schutzausrüstung schütze mich hervorragend.
Crossstiefel, Knieschützer, Beckenschutz alles prima.

Das Problem war eher, das Motorrad lag auf meinem rechten Bein.

Ca. 186 Kilo.

Meine versuche das Motorrad mit den Händen an zu heben und mein Bein darunter weg zu ziehen scheiterten kläglich.
Wie sollte das auch gehen, man liegt auf der Seite, ein Bein eingeklemmt kann sich nur mit den Händen etwas abstützen und soll dann ein Motorrad anheben.
Keine gute Idee.

Jetzt war ich alleine Unterwegs, Hilfe wäre jetzt klasse.
Egal was ich versuchte, es klappte nicht, so langsam kam er auch der Regen in Regionen wo ich den mir eigentlich nicht wünschte.

So langsam kam Panik in mir aus, wie lange würde ich hier wohl liegen bis jemand kam um mir zu helfen.

Ich wusste es nicht.
 

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Edelweisspirat

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Hach ja, da bin ich irgendwie viel zu schnell durch gefahren - war so ein rasantes Stück in meiner Erinnerung, das echt Spaß gemacht hat. Minengefahr soll laut den Schildern bestanden haben. Es gibt von der EU Militärmission recht gute Karten, die die Minengefahr sehr genau aufzeigt. Hatte ich aber auch nicht mehr geprüft, da ich nicht vorhatte, die Wege zu verlassen. Dafür bin ich deutlich zu gut ausgebildet, um solche Dummheiten zu begehen.
 
Boxer Wolle

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Es geht weiter,

ich versuchte ruhig zu atmen und zu hören ob irgend was in der Nähe wäre, aber wenn da auch Motorengeräusche wären, wie sollte man dann mein Rufen nach Hilfe hören.

Ich schaute mich um und versuchte einen Stock zu erreichen, leider wir mir geraten wurde auf der Mitte des Schotterwegs gefahren und somit außer Reichweite für Hilfsmaterial.
Ich versuchte ruhig liegen zu bleiben, mein Bein fing an zu schmerzen und das einzige war mir einfiel war das ich mein Motorrad nicht kaputt machen wollte wenn ich hier raus gezogen werde.

Ich lag da Minute für Minute, ewig lang fühlte sich das an, ein beschissenes Gefühl.

Gut auf Hilfe warten war Zwecklos.
Also müsste eine Lösung her.

Ich war klitschnass und auch an meinem Bein was unter dem Motorrad lag müsste es ja auch nass sein.

Die Idee an meinem Stiefel zu kommen um die Schnallen zu öffnen um meinen Fuß irgendwie ohne Stiefel raus zu ziehen musste ich leider verwerfen, ich kam einfach nicht an den Stiefel ran.

Jetzt wäre ein Reisepartner Gold wert gewesen.
Aber auch dieser Gedanke half mir nicht.

In den Satteltaschen hatte ich zwar Geschirr und Besteck aus Metall aber das würde sich auch nicht zum hebeln empfehlen bzw. etwas nützen.
Aber der Gedanke mit dem Gepäck war schon etwas interessant.
Ich konnte mit viel Mühe die Packtasche los machen und vom Motorrad stoßen.
Gut das ich immer wieder Dehnübungen machte zu Hause.
Die Packtache auf der anderen Seite war noch etwas weiter entfernt, doch auch konnte ich die Tasche lösen vom Gepäckträger.

Mit Alukoffern hätte ich jetzt mein Bein unter dem Motorrad weg ziehen können, wie mans macht ist es verkehrt.

Das Motorrad war jetzt zumindest leichter, wenn auch nur 15 oder 18 Kilo.
Das musste doch irgendwie gehen sich zu bewegen.

Ich setzte alles daran mein Bein unter dem Motorrad her zu ziehen, hier erwies der Schlamm und der Regen als warer Segen.
Ich konnte mich etwas abstützen und somit etwas Bewegung ins Motorrad zu bekommen und unter Schmerzen konnte ich den Füß etwas zu mir ziehen.
Aber leider war hier der Crossstiefel von großem Nachteil, immer wieder hing der blöde Stiefel irgendwo fest.

Aber es nütze nichts ich musste irgendwie daraus kommen.

Ich schrie vor Schmerz, Wut und Verzweiflung und ich schaffte es wirklich meinen Fuß zu befreien und mich vom Motorrad weg zu robben.

Der Stiefel war halb ausgezogen aber ich war frei.

Die Schmerzen waren noch da aber die waren alle mal aus zu halten weil ich wieder auf meinen eigenen Füssen stand.

Unglaublich ich hatte es geschafft.

Daran hatte ich nicht mehr geglaubt.

Jetzt blieb noch eine klitzekleinigkeit zu erledigen, ich müsste nur noch die BMW hoch heben.
Genau das was ich am liebsten vermeiden wollte.
Aber auch da musste ich durch.

Ich kann jetzt nicht gerade sagen das ich durch das raus ziehen und kriechen unter dem Motorrad und der letzten Nacht gut erholt war und bei voller Kraft.
Eher genau das Gegenteil.

Aber je mehr ich wartete je mehr würde mein Kopf sich einmischen und mir sagen was ich hier gerade machen und das ich doch wirklich zu alt für so etwas wäre.
Und ich muss zugeben, genau diese Frage stellte ich mir, brauchte ich das hier noch, war ich wirklich zu alt.

Nach meinen positiven Erfahrungen beim ACT Pyrenäen hatte ich meinen Tragegurt, ähnlich wie bei den Gewichthebern zu Hause gelassen, man wollte ja Gewicht sparen, das rächte sich nun.

Ich ging in die Hocke und verfluchte mich für meine Dummheit das ich den weg gelassen hatte.

Ich packte den Lenker, der erschien mir als Hebelwerkzeug genau richtig, ich kriegte die Maschine ein paar Zentimeter angehoben und musste sie wieder fallen lassen, ich hatte kräftemäßig keine Chance.

Nun war ich am Ende dieser Reise angekommen schoss es mir aus dem Kopf, wenn ich hier wieder raus komme fahre ich zum Campinglatz zurück und hänge mein Hobby an den Nagel.

Ich war stehend Ko, obwohl ich zu Hause Liegestützen trainiert habe und alles.

Ich versuchte es mit einem Ast aber dieser brach schon nach ein paar Zentimetern einfach ab.

Gut, ich konnte es nicht ändern, ich setzte mich auf meine Packtasche und ruhte mich einfach aus und versuchte im Kopf eine Lösung zu finden.

Wasser und mein letzter verbliebener Powerriegel.
Was konnte ich noch tun!?

Die Gepäckrolle war runter die eine Packtasche auch, ich schnallte noch den Tankrucksack ab, jedes Gramm zählt.

Was fehlte war Wut und Zorn, dann klappte das wie in den Pyrenäen eigentlich ganz gut, hier hatte aber eher Verzweiflung!?
 
Tischfussballer

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folgt hoffentlich demnächst :-)
schöne Erzählung.... erinnert mich grad daran, wie ich 2023 in den Pyrenäen mit dem Fuß unter meinem Moped lag und eingeklemmt war... zum Glück waren wir zu viert unterwegs... hatte keine Endurostiefel an, dafür war dann die Achillessehne angerissen...

Bin gespannt auf die weitere Schilderung!
 
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