Hi Leute
"Nomen est omen" und es ist klar, dass ich als LPH nicht einen leisen Auspuff am Motorrad habe. Ich sehe mich aber nicht als Krawallmacher sondern zähle mich zu denen, welche das Motorrad ganzheitlich geniessen und da gehört ein "dezentes Böllern und Brummeln" halt dazu. Jedoch hat Sound seine Grenzen und ich gehe mit jenen einig, die Lärm und Belästigung als nicht lustig empfinden. Meine Freiheit hört dort auf, wo ich die anderer beschneide. Aber ich darf auch erwarten, dass "systemimmanente" Emissionen (im legalen Bereich) in Form von "Sound" auch als mein Anrecht respektiert werden. Leben und leben lassen, nennt sich das.
Zu den Beiträgen: Es gibt da einige Passagen in den bisherigen Aussagen, die ich kommentieren möchte.
Legal angepasstes Verhalten hindert die strukturelle Gewalt nicht daran, sich weiter in alle möglichen Bereiche auszubreiten. Wer befehlen kann, macht das irgendwann auch gerne. Damit diese erweiterte Machtausübung auch als notwendig anerkannt wird, werden "einzelne" Fälle aufgebauscht und davon ein Handlungsbedarf abgeleitet.Kennt ihr doch alle und darum keine weiteren Worte dazu.
Ich bin zudem der Ansicht, dass die Umsetzung der staatlichen Macht oft auch dazu dient, die finanziellen Ressourcen derselben zu sichern und man deshalb immer wieder mit neuen und noch teureren Spielregeln rechnen muss. Arbeitslose Polizisten?
Der Staat sucht dort die Unterstützung für seine Legitimität, wo er am meisten Zuspruch erhält. Nennt sich oft Demokratie oder Bürgernähe. Hier im Forum sind nun auch schon servile Knechte zu finden, die sich der gutbürgerlichen Mehrheit anpassen wollen und meinen, so ihr Hobby "Motorradfahren" aus dem Zielbereich der Ordnungshüter zu bringen, in dem sie der Mehrheit der Sonntagsbraten-Esser nach dem Munde reden. Könnt ihr schlichtweg vergessen!
Nur hässliche und arme Menschen haben keine Neider. Für viele Frustis und Schlechtbegattete (mal baisé auf französisch) ist der / die Motorradfahrer(in) die einfachste und billigste Projektionswand der Reaktion auf ihr eigenes, miserables und uninteressantes Dasein. Habt ihr noch nie gesehen, wie sich die Mienen der Anwesenden in der Gaststätte verfinstern, wenn Motorradfahrer reinspazieren? Ist dann noch eine Fahrerin dabei, die eine Duc oder Adventure fährt, dann werden den anwesenden Herren symbolisch die Eier abgeschnitten und die Damen daran erinnert, dass auch bestes Lifting die verpasste Jugend nicht zurück bringt. Hat die besagte Fahrerin noch übermässig Sex-Appeal, gerät der Hühnerhof in Aufregung!
Diesen Jammergestalten dient dann die Staatsobrigkeit dazu, Strecken zu schliessen lassen um so nicht jedes Weekend daran erinnert zu werden, dass da wieder ein paar Leute "saumässig Spass haben". Das ein paar laute Tüten den "Fun" noch ein paar Hundert Meter weiter tragen ist dann für diese Wirbellosen ein Aufhänger. Und so wird das deutliche "Vernehmen eines Motorrades (unter hunderten)" am Ortsende zum Handlungsbedarf erhoben. Der Staat macht - aus Selbserhaltungstrieb - noch so gerne mit und schon haben wir die Allianz der Frustrierten und Zwangsgesteuerten.
Hier mal eine andere These: Nicht die paar überlauten Tüten sind das Problem, sondern die vielen Leute, die anderen keinen Spass gönnen wollen!
Grüsse