zunehmend Kritik an vermeidung von "Wettbewerb" bei Kindern

Diskutiere zunehmend Kritik an vermeidung von "Wettbewerb" bei Kindern im Smalltalk und Offtopic Forum im Bereich Community; Ich habe keine Ahnung, wie du von „alten Zöpfen“ auf Frontalunterricht kommst, aber ja, der Frontalunterricht ist eine Methode von vielen, die...
CarlCamper

CarlCamper

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Wo ist da der Zusammenhang zu Beurteilungen oder Benotungen?
Und zu den alten Zöpfen bleibt zu sagen, dass der geschmähte Frontalunterricht am effektivsten und besten zur Wissensvermittlung beiträgt.
Speziell die deutschen Schulen sind seit Jahrzehnten ununterbrochen ideologische Experimentierfelder zu Lasten aller Involvierten und ohne jemals bessere Ergebnisse und klügere Schüler hervorgebracht zu haben.
Ich habe keine Ahnung, wie du von „alten Zöpfen“ auf Frontalunterricht kommst, aber ja, der Frontalunterricht ist eine Methode von vielen, die zielgerichtet und mit Maß eingesetzt nicht unberechtigt ist. Schlüsselwörter sind hier: Zielgerichtet und mit Maß. Beim Aneignen von Fertigkeiten und Fähigkeiten hat der Frontalunterricht nunmal eben Grenzen. „Aneignung“ statt „Vermittlung“ wäre dann das nächste Thema. Wer sich dafür interessiert schaut den Begriff „Vermittlungsillusion“ bei Arnold nach, wer sich direkt differenziert mit der Kritik beschäftigen möchtet, tut dies am besten bei Pongratz.

Den Rest möchte ich nicht kommentieren. Der Ideologievorwurf ist einer Killerphrase, die einen sinnvollen Diskurs dazu nicht mehr ermöglicht.

Aber um auf deine Eingangsfrage zu antworten: Die Antwort steht wortwörtlich im Text.
 
Larsi

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... Wissen ist keine Kompetenz. ...
Eine Kompetenz ist z.B., zu erkennen, welches Wissen für eine Aufgabe erforderlich ist und sich dieses Wissen (selbst) anzueignen.

Bei mir schlagen viele Schüler und Schülerinnen oder Auszubildende im Alter von 16 bis 22 Jahren auf, die diese Kompetenz nicht haben und auch nicht ein nötiges Maß an (Vor)Wissen mitbringen, um die von ihnen gewählte technische Ausbildung zu absolvieren.

Entweder haben sie die für ihre Möglichkeiten falsche Wahl getroffen oder ihnen fehlen die Möglichkeiten.

Sie bringen als Eingangsvoraussetzung mindestens den Hauptschulabschluss mit, sind aber weder in der Lage in Maßen selbstständig zu lernen (geschweige denn lernen zu wollen), noch noch können sie die Ausbildungsinhalte bearbeiten, weil grundlegendes Wissen im Bereich Rechnen und Geometrie schlicht nicht abrufbar ist.
Die Erfahrung zeigt, dass es für sie nicht leistbar ist, ihre Defizite eigenständig nachzuarbeiten. Statt die Ausbildungsinhalte zu vermitteln beschäftigen wir uns daher viel zu lange mit Grundlagen.
Eigeninitiative geht gegen Null.

Ganz besonders fällt auf, wenn die jungen Leute schon im Elternhaus gelernt haben, wie weich die soziale Hängematte ist.
 
CarlCamper

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Eine Kompetenz ist z.B., zu erkennen, welches Wissen für eine Aufgabe erforderlich ist und sich dieses Wissen (selbst) anzueignen.
Ja, das sehe ich nicht anders. „Erkennen“ und „aneignen“ geht auch über „wissen“ hinaus.

Bei mir schlagen viele Schüler und Schülerinnen oder Auszubildende im Alter von 16 bis 22 Jahren auf, die diese Kompetenz nicht haben und auch nicht ein nötiges Maß an (Vor)Wissen mitbringen, um die von ihnen gewählte technische Ausbildung zu absolvieren.
Ja, mit dieser Herausforderung sind viele Einrichtungen im sekundären und tertiären Bildungsbereich betroffen. Gerade in diesen Bereichen hat sich der Schwerpunkt von pädagogische Professionals von Reproduzierenden eines Curriculums zu Lernbegleitenden verschoben, die validierend mit einem angepassten Lehr-Lern-Arrangement der angesprochenen Problematik begegnen. Das ist auch gut so, denn gerade das macht doch im Umgang mit lernenden Menschen am meisten Spaß. Es lebe die Ermöglichungsdidaktik! :D
 
Fredl

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Da passt das Programm von Monika Gruber (bayrische Mundart-Kabarettistin) ganz gut dazu:
 
zyklotrop

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Ja, mit dieser Herausforderung sind viele Einrichtungen im sekundären und tertiären Bildungsbereich betroffen. Gerade in diesen Bereichen hat sich der Schwerpunkt von pädagogische Professionals von Reproduzierenden eines Curriculums zu Lernbegleitenden verschoben, die validierend mit einem angepassten Lehr-Lern-Arrangement der angesprochenen Problematik begegnen. Das ist auch gut so, denn gerade das macht doch im Umgang mit lernenden Menschen am meisten Spaß. Es lebe die Ermöglichungsdidaktik! :D
Wow! Und jetzt vielleicht das ganze nochmal in einer verständlichen Sprache. 🙈
 
CarlCamper

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Ich bin großer Befürworter von der Vorgehensweise, dass Behauptungen im Zweifelsfall zu belegen sind und nicht andersherum. Demnach würde der Ball immer noch bei Zörnie liegen. Aber ich fürchte, dass diese Suche nach positiver Evidenz auf keiner Seite mehr zu einem ausgewogenen Ergebnis führen wird. Das hat auch mit den unterschiedlichen Formen des Frontalunterrichts zu tun, die auf unterschiedliche Wirkungen abstellen und auch nur schwerlich miteinander vergleichbar sind.


Wer sich dennoch grundsätzlich mit einer sehr reflektierten und ausgewogenen Kritik am Frontalunterricht beschäftigen mag, kann dafür Meyer (Plädoyer für die Wiederbelebung des Frontalunterrichts. In: Meyer, H.: Türklinkendidaktik: Aufsätze zur Didaktik, Methodik, und Schulentwicklung. Berlin: Cornelsen Scriptor. S. 92-118, Anm.: Habe ich leider nicht elektronisch) bemühen oder wem es nach einer umfassenden Studie gelüstet, der schaut bei Vock und Gronostaj nach. Eine weitere Quelle findet sich auch weiter oben, nämlich Arnold (online diverse einsehbar), der eine seiner Ausführungen nicht ganz unhumorig mit „Enlehrt euch!“ eröffnet. Mit Quellen zum wissenschaftlichen Diskurs zum Frontalunterricht könnte man nun lange so weiter machen, aber das wird doch etwas zäh, meint ihr nicht auch?


Das spannendere ist, dass es ein didaktisch haltbares und konsensfähiges Fazit gibt: Der Frontalunterricht sollte, wie jede andere Methode auch, an kompetenzorientierten Lernzielen ausgerichtet sein und an vorher festgelegt Qualitätskriterien gemessen werden. Weiterhin gilt nach Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift.“

Wow! Und jetzt vielleicht das ganze nochmal in einer verständlichen Sprache. 🙈
Sorry, das ist nicht meine Stärke. Aber cool, dass du mich darauf hinweist. :D Viele Berufsschulen, Universitäten und Einrichtungen, die nach der Schulpflicht kommen, haben die beschriebenen Probleme. Deshalb ist es notwendig, dass sich die „Lehrkräfte“ als „Lerngebleiter:innen“ verstehen, die nicht nur die Inhalte eines Lehrplans reproduzieren, wie es auf einem toten Blatt Papier steht, sondern eine Lernsituation schaffen, die den Neigungen der Lernenden zu Gute kommt. Also Aneignung ermöglichen, statt Vermittlung versuchen zu erzwingen.
 
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Ich habe eine Diskussion möglichst sachlich fortgesetzt, die andere begonnen haben und auch explizit nach Belegen gefragt haben. Auf Nachfrage habe ich mich auch nochmal ausführlich und doch auch recht verträglich dazu erklärt.
Bedauerlich, dass man persönlich werden muss (ohne etwas zum Thema beizutragen).
 
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Dangermouse

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Ich bin großer Befürworter von der Vorgehensweise, dass Behauptungen im Zweifelsfall zu belegen sind und nicht andersherum. Demnach würde der Ball immer noch bei Zörnie liegen. Aber ich fürchte, dass diese Suche nach positiver Evidenz auf keiner Seite mehr zu einem ausgewogenen Ergebnis führen wird. Das hat auch mit den unterschiedlichen Formen des Frontalunterrichts zu tun, die auf unterschiedliche Wirkungen abstellen und auch nur schwerlich miteinander vergleichbar sind.


Wer sich dennoch grundsätzlich mit einer sehr reflektierten und ausgewogenen Kritik am Frontalunterricht beschäftigen mag, kann dafür Meyer (Plädoyer für die Wiederbelebung des Frontalunterrichts. In: Meyer, H.: Türklinkendidaktik: Aufsätze zur Didaktik, Methodik, und Schulentwicklung. Berlin: Cornelsen Scriptor. S. 92-118, Anm.: Habe ich leider nicht elektronisch) bemühen oder wem es nach einer umfassenden Studie gelüstet, der schaut bei Vock und Gronostaj nach. Eine weitere Quelle findet sich auch weiter oben, nämlich Arnold (online diverse einsehbar), der eine seiner Ausführungen nicht ganz unhumorig mit „Enlehrt euch!“ eröffnet. Mit Quellen zum wissenschaftlichen Diskurs zum Frontalunterricht könnte man nun lange so weiter machen, aber das wird doch etwas zäh, meint ihr nicht auch?


Das spannendere ist, dass es ein didaktisch haltbares und konsensfähiges Fazit gibt: Der Frontalunterricht sollte, wie jede andere Methode auch, an kompetenzorientierten Lernzielen ausgerichtet sein und an vorher festgelegt Qualitätskriterien gemessen werden. Weiterhin gilt nach Paracelsus: „Die Dosis macht das Gift.“



Sorry, das ist nicht meine Stärke. Aber cool, dass du mich darauf hinweist. :D Viele Berufsschulen, Universitäten und Einrichtungen, die nach der Schulpflicht kommen, haben die beschriebenen Probleme. Deshalb ist es notwendig, dass sich die „Lehrkräfte“ als „Lerngebleiter:innen“ verstehen, die nicht nur die Inhalte eines Lehrplans reproduzieren, wie es auf einem toten Blatt Papier steht, sondern eine Lernsituation schaffen, die den Neigungen der Lernenden zu Gute kommt. Also Aneignung ermöglichen, statt Vermittlung versuchen zu erzwingen.
Ich bin kein großer Freund von (Halbjahres-)Noten, aber diese sind schon über Kompetenzen definiert, die über bloßes Wissen/Können hinausgehen. Und diese Kompetenzen spielen in den Lehrplänen auch eine zentrale Rolle.
Und in Bezug auf Unterrichtsformen: Ich glaube, die Mischung macht‘s :)
 
Fredl

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Wutoma. ..köstlich. Mit gefällt ihr Kabarett. Bin ich demnach ein Wutopa oder auch ein Vollhonk?
Ja, Kabarett muss einem gefallen, sonst geh ich da gar nicht hin.
Ich will für 1-2 Stunden unterhalten werden, herzlich Lachen bis mir die Tränen kommen und nicht sofort jeden Satz hinterfragen ob er nun politisch/idiologisch korrekt war.
Im Nachgang kann dann jeder für sich selbst das Gehörte reflektieren.
 
Fredl

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Ja, auch in meinen Augen hat die Qualität der Bildung arg abgenommen.
Auch bei meinen Azubis stelle ich immer mehr fest , dass Grundlagen in der Rechtsschreibung, Mathematik, logisches Verständnis usw. teilweise nur noch mangelhaft vorhanden sind.
Das kommt meiner Meinung schon daher, dass in der Schule die Leistung nicht mehr gefördert wird und letztendlich die Lehrkräfte auf die schwächsten Schüler Rücksicht nehmen müssen.
Der Umgang mit Erfolg und Misserfolg muss gelernt werden und dass kann ich nun mal nicht wenn die Anforderungen so gering sind, dass alles Einser-Schüler sind und ABI haben!
Hier liegt bei unserem Bildungssystem einiges im Argen.
Ich muss aber zugeben, dass auch die total leistungsbezogene Bildung, wie ich sie in China immer wieder erlebe, nicht das Gelbe vom Ei sind.
Ich hatte in Projekten auch chinesische Jung-Ing., die zwar alles theoretisch perfekt gewusst haben, aber in der selbstständigen praktischen Umsetztung total gescheitert sind.
Das Scheitern geben sie aber nie zu, bzw. fragen einfach mal nach, weil es in Ihrer Anschauung Schwäche bedeutet.
Deshalb ist ein gesunder Mix gerade bei der Bildung bzw. Ausbildung unbedingt notwendig!
 
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