Nicht dein Ernst, oder?
Allein schon die Formulierung "wirklich ist" suggeriert ja, dass der Einfluss von guter Schutzkleidung überbewertet ist.
Jepp. Genau. Das meinte ich. Neulich las ich, es war glaube ich in der "Motorrad", ein alarmierendes Statement eines Experten einer Unfall-Untersuchungsstelle (DEKRA oder so), der sinngemäß sagte, dass bei Unfällen über 50 km/h die Wirksamkeit von Motorrad-Schutzkleidung dramatisch nachlasse. Viele Leute tun so - nicht zuletzt unterstützt von einer daran prächtig mitverdienenden Industrie - also sei Schutzwirkung von Motorrad-Schutzausrüstung eine digitale Angelegenheit: Bist du von oben bis unten mit bester Markenware vollgepanzert, bist du safe - bist du weniger als das, bist du komplett schutzlos. Und das ist Unsinn.
Ich erinnere mich an Untersuchungen zum Nutzen von Rückenpanzern a.k.a. Schildkröten. Diese schützen dich im Fall eines Motorradunfalls vor Rückenverletzungen. Natürlich auch nicht zu 100% - du kannst dich auch mit einer solchen Schildkröte schwer am Rücken verletzen. Aber: Von allen Motorradunfällen sollen angeblich nur vier Prozent einen Verlauf nehmen, bei dem eine Schildkröte erforderlich ist.
Es gibt dann immer wieder diesen reflexhaft geäußerten Satz: "Ja, aber wenn dadurch nur ein Unfall verhindert werden kann, dann hat es sich ja schon gelohnt." Und das ist halt eine Worthülse. Wenn man beim Motorradfahren kompromisslos auf maximale Sicherheit setzt, kann die Antwort nur heißen: Kein Motorrad fahren. Und wo auf der Skala zwischen "maximale Sicherheit" und "maximale Freiheit" jeder Motorradfahrer seinen Punkt setzt, muss jedem Motorradfahrer selbst überlassen bleiben. Das nennt sich "Selbsterantwortung".