Wiedereinsteigen mit 12er GS
Morchen beinand,
ich bin letztes Jahr ebenfalls nach ca. 10-jähriger Abstinenz wieder eingestiegen und zwar gleich mit der 12er GS (SoMo). Hatte also vor Urzeiten mein letztes Mopped (Suzuki GS 500 - was man sich halt zunächst als Studi so leisten konnte...), mit dem ich damals allerdings bei jedem Wetter und jeder Jahreszeit ca. 100.000 km genossen hatte.
Als ich die Maschine abgeholt habe, hatte ich erst mal die Hosen so richtig voll (da ich ungern mit 100 m auf dem Tacho den ersten Werkstattaufenthalt provozieren wollte - und das noch vor der Nase des
...). Entsprechend glücklich war ich, dass der Verkäufer die Maschine 1. auf den Seitenständer gestellt hat und 2. mir beim Erklimmen, Starten und Wegfahren nicht sichtbar zugesehen hat. Der Riesenrespekt vor der GS war zwar voll in Ordnung - die Angst aber komplett unbegründet. Ich hatte (und habe) den Eindruck, dass sich die GS viel einfacher fährt, als mein damaliges Motorrad.
Von der ADV hatte mir der Händler aus Gründen der Körpergröße abgeraten (und ich bin mit 1,81 m etwa durchschnittlich groß) - die Optik ist natürlich schon fein. Ob man das zusätzliche Gewicht wirklich will, ist Ansichtssache - ich fahre sehr gerne Pässe und da will ich lieber ein etwas leichteres Krad.
Was mir dann beim Einfahren etwas Probleme bereit hat, war die Tatsache, dass mein Mordsrespekt vor 110 PS (auch wenn das gar nicht so viel ist, wie sich das anhört) zu einer etwas unentspannten Haltung am Lenker geführt hat.
Ich wollte sie gleich am ersten Wochenende einfahren (Donnerstags abgeholt und gleich Inspektionstermin für Montag vereinbart) und das ist mir auch geglückt.
Aber wie...
Die verkrampfte Haltung - gepaart mit ungeeigneten Handschuhen (Größe 11 und Fetzenhandknöchelprotektor passen nicht wirklich zu den BMW-Griffen...) haben bei mir an dem Wochenende zu einer gediegenen beidarmigen Epicondylitis (vulgo: Tennis-Ellbogen) geführt, an deren Resten ich immer noch laboriere... ja... und die Hände waren so verkrampft, dass ich die Hose auf der Toilette kaum mehr alleine aufbekommen habe, kein Besteck halten konnte (Bier ging noch
) und meine musikalischen Aktivitäten erstmal für vier Wochen komplett zum Erliegen kamen...
Mittlerweile habe ich den Lenker etwas verstellt (aber die Kröpfung will irgendwie immer noch nicht so recht passen), traue mich den Bock auf den Hauptständer zu stellen und habe nun wirklich keine Angst mehr vor dem Gerät. Der Respekt ist geblieben. Der Fahrspaß war aber ab dem erste Kilometer da.
Ich werde auf jeden Fall im Frühjahr erstmal in Hechlingen (ist ja quasi um die Ecke) meine Fahrtechnik aufpolieren (lassen) und hoffe ab da (und mit anderen Handschuhen), gänzlich entspannt auf der GS sitzend, einen vierstelligen Kilometerbetrag im Laufe der Saison zu genießen...
Vielleicht muss aber doch ein anderer Lenker her.
Hmmm... Macht der Beitrag jetzt Mut? Weiß ned... Jedenfalls fällt man als Wiedereinsteiger nicht zwingend mit einer 12er GS um und - vernünftige Fahrweise vorausgesetzt - man bringt sich auch nicht um...
Schönen Gruß,
Martin