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Also wenn die 1300er mal keine Probleme macht
Nun ist bei mir noch nicht angekommen an welchen Stellen genau sich Deine Meinung gedreht hat.
Magst Du das bitte etwas genauer erläutern?
Gerne. Erst mal hier meine Erstbewertung aus dem anderen Forum kopiert:
Am Freitag habe ich spontan die 1300 GS Probe gefahren. Stadtverkehr mit Stau, Autobahn und Teile meiner Stammstrecken im Taunus inklusive Feldberg, in Summe 140 km. Zu Anfang bei leichtem Regen, im Taunus in Wolken, Strecke nur zum Ende hin zunehmend trocken.
Was für ein Hulk!
Leistung massiv in allen Bereichen und deutlich dynamischer. Führt sich sehr agil, immer sprungbereit. Hypernervös. Für mich deutlich ZU nervös. Die Wechsel bei Gas auf - Gas zu, also in den Schiebebetrieb, sind mir zu heftig. Zu zweit, denke ich, gibt das Dellen im Helm bei der Fahrt mit Sozius. Ich habe noch kein Motorrad erlebt, das SO einen starken Wechsel hat, wo du nur beim Gaswegnehmen die Eier auf den Tank geschoben bekommst. Heftig. Meine 1250er hat diesen Wechsel von ruhig und gesittet zu Hulk. Aus meiner Sicht kann die 1300 nur Hulk. Das aber gut. Erinnerte mich etwas an deine KTM, die ich 2015 mal gefahren habe, Rudi!
Fahrwerk sehr gut und ohne Tadel. Schräglage soll laut Händler ähnlich sein wie bei meiner RT, ich denke so plus 2-3 Grad mehr, also akademisch. Die Sitzbank war mir deutlich zu hart, das Fahrwerk ebenso, in beiden Einstellungen „Dynamisch“ und „Road“. Gerade vom Fahrwerk hatte ich mehr erwartet, war aber von vielen Testberichten vorgewarnt. Sitzbank lässt sich Aftermarket ändern, also kein Thema.
Fasziniert hat mich das kleine Windschild, unglaublich, wie effektiv dieses kleine Teil ist. Auf der BAB bei > 200 km/h tritt Scheibe hoch der Cabrio-Effekt ein - es schiebt von hinten, aber nur am Helm. Das hatte ich noch nie, dass es deutlich merkbar den Helm nach vorne schiebt und die Wangen entlastet.
Zu den weiteren oft genannten Punkten: Ich finde die Bedienung über den neuen Multischalter und „Hamburgerschalter“ vollkommen logisch und nachvollziehbar, mir gefällt es gut so.
Die hier diskutierte Absenkung des Fahrwerks habe ich nicht gemerkt, selbst als ich bewusst darauf geachtet habe. Ich habe nur im Display gesehen, dass sich etwas tut, und später dann die andere Sitzposition gespürt (also Hintern etwas höher). Ich habe es dann später auf „immer hoch“ gestellt, da meine Haxen lang genug sind.
In Summe ein geiles Motorrad, für mich aber zu sehr Sportmotorrad. Wollte ich das, hätte ich bei meiner XR bleiben können.
Ganz am Rande die Frage, warum ich zur Probe fahre - die Hitze im Süden hat mich überlegen lassen, mit weniger Verkleidung zu fahren. Aktuell mit der Überlegung GS (daher welche?), Africa Twin oder z.B. eine R 1250 RS. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
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Bei der zweiten Probefahrt, anderer Höndler, anderes Fahrzeug, habe ich sehr viel mehr Zeit darauf verwendet das Motorrad auf mich anzupassen. Also die Einstellungen für Fahrwerk und Motor zu nutzen, das hat viele der beschriebenen Probleme gelöst. Dann hatte ich andere Stecken und deutlich mehr Zeit. Das beschriebene Verhanlten beim Lastwechsel konnte ich auch nicht mehr feststellen.
Inszwischen sehe ich die 1300 als gelungene Mischung aus meiner XR und einer reiseorientierten Maschine. Bei der zweiten Fahrt habe ich deutlich mehr angegast und die GS richtig rangenommen. Das hat mich dann angefixt. Also das eher sportliche.