Ein witziges Detail mal am Rande zu Via Secura. Dummerweise hatte man es beim verfassen des Gesetzestextes vergessen Ausnahmen einzuplanen. Dementsprechend sind/waren (bin da gerad nicht auf dem neuesten Stand) selbst Ordnungs- und Rettungskräften mit Blaulicht nicht gegen einen Führerscheinentzug gefeilt.
Via Sicura: Polizisten fürchten Haftstrafe wegen Raserei - NZZ Schweiz
Jetzt mal zum Blitzen in der Schweiz. Zunächst einmal ist die Wegelagerei wie sie in DE durchgeführt wird, mit Blitzer im Gebüsch, verboten. Die Aparate dürfen nicht getarnt werden. Populär sind hier vor allem semistationäre Anlagen, vom Aufbau und der Grösse eines Anhängers.
Polizeigewerkschaften haben auch schon öffentlich protestiert, als von Seiten der Stadtverwaltung angefangen wurde Quoten für die Haushaltskasse zu setzen. Generell ist es auch so, das Gemeinden mit viel Geld Blitzer aufstellen (weil die Einwohner in der Regel übermotorisiert sind), und Gemeinden mit wenig entsprechend keine aufstellen.
Wenn die hier so drauf wären, wie in DE, dann würden sie sich eine Woche lang jeden Morgen auf meinem Arbeitsweg an der A14 zwischen Zug und Luzern positionieren. Danach hätte ich die Bahn einen Monat lang vermutlich für mich allein. Da wird zu schnell gefahren, da wird rechts überholt, Mindestabstände gibt es eh keine, und man hat auch schonmal versucht mich auf dem Motorrad zu rammen). Da es allerdings erstaunlich wenige Unfälle auf diesem Streckenabschnitt gibt wird er sporadisch mal mit der Zivilstreife befahren, allerdings scheinbar nie zur Stosszeit.
Was sie allerdings gerne machen, vor allem an Pässen, das eine Kundschafter oben auf dem Berg positioniert wird, und dann per Funk die Kollegen vor/hinter ihm dann über Klienten informiert, die es nicht so mit Überholverboten haben, oder Sicherheitslinien beim Kurvenschneiden überfahren.
Zusammenfassend: Schweizer Strafen sind hoch, aber schweizer Polizeiverantwortliche wesentlich gelassener als die deutschen Kollegen.