Mal grundsätzlich offtopic :
Warum kann man in Deutschland nicht das Fahrzeug fahren, an dem man Spaß hat ?
-Wenn Mutti mit dem Cayenne Turbo S die Kleinen in die Schule fährt
-Man selber mit der R 1200 GS ADV zur Eisdiele
-Der Nachbar mit dem R8 ins Büro
Gibt es immer jede Menge Leute, die irgendwelche Einwände dagegen haben, warum das ganze so unmoralisch ist,
statt sich mit seinen Mitmenschen zu freuen, das diese ein Fahrzeug haben, welches Ihnen Freude bereitet.
die Liste liesse sich unendlich weiterführen.... warum entwickeln sich so viele Deutsche dann zum Moralapostel ?
Das gibt es wo anders auf der Welt nicht. Nur weil man selber mit seinem 1,2 l tsi zufrieden ist, dürfen andere nicht das fahren was sie möchten ? Einer meiner Nachbarn hat einen H2, der säuft, ist laut, und damit fährt er meistens die 10 km zur Arbeit. Die halbe Strasse regt sich darüber auf. Der ein oder andere (ich z.B.) freut sich, über den fetten V8 Sound, wenn er mit dem Ding durch die Gegend fährt. Ich habe u.a. einen I3, der zudem von einer Photovoltaik geladen wird. Trotzdem muss ich mir öfter mal anhören, welche Umweltverpestung durch die Herstellung der Batterien entstanden ist.
Zurück zum Thema Versicherungen, ich habe vor über 30 Jahren Versicherungskaufmann gelernt, und arbeite seit dem in dem Job.
Das gerade die KFZ Versicherungen teurer geworden ist, stimmt so nicht.
Ein Beispiel, mein erstes Moped war eine XJ 650 (4K0), mit 50 PS. Vor über 30 Jahren habe ich mit Teilkasko (150) dafür über 1.000 DM p.a. bezahlt. Gerade mal nachgerechnet, ein Fahranfänger ohne SFR müsste für ein 50 PS Moped mit Teilkasko bei mir unter 200 € p.a. bezahlen.
Grundsätzlich spielen heute, anders als früher unglaublich viele Faktoren bei der Beitragskalkulation eine Rolle. Früher wurde nur nach Schadenfreiheitsrabatt, Motorleistung (für die Kraftfahrthaftpflicht) und Typklasse für die Kaskoversicherung kalkuliert.
Heute gibt es auch eine Typklasse für die Haftpflicht, weiterhin wirken sich Jahresfahrleistung, Fahrerkreis, Laufleistung p.a., Halter, Beruf, begleitetes Fahren, Fahrzeugalter bei Erwerb, Art der Beitragszahlung, Versicherungsumfang und noch viele weitere Faktoren eine Rolle.
Und dann gibt es noch diverse Versicherungsgesellschaften, die Dank der "Geiz ist geil" Mentalität des ein oder anderen Versicherungsnehmers zunächst mal mit billigen Preisen für Neukunden locken.
Teilweise haben die Tarife aber deutliche Leistungsbeschränkungen, der Beitrag wird pauschal einfach jedes Jahr um 10 % erhöht, oder der Kunde nach dem ersten Schaden gekündigt. Ich muss zugeben, das ich jedes mal ein wenig Schadenfroh bin, wenn jemand, der mit mir über 5 € p.a. feilschen wollte, dann mit solchen Lockangeboten auf die Schnauze fällt.
Ein letzter, sehr wichtiger Faktor sind aber auch die KFZ Werkstätten, die, sobald eine Versicherung im Boot ist, versuchen, mit allen Mitteln Kasse zu machen, hier ein paar Beispiele aus meiner täglichen Praxis.
-Trotz eindeutiger Rechtslage (der Verursacher gesteht seine Schuld ein) wird ein Anwalt sowie ein Gutachter beauftragt, so wird aus einem 1.500 € Schaden schnell das doppelte.
-Das Fahrzeug muss lackiert werden, das Autohaus berechnet 100 € - 200 € sogenannte Verbringungskosten extra, dafür, das der Azubi das Auto zur Lackiererei zwei Strassen weiter fährt
-Die Autowerkstatt schlägt auf die u.v.p. des Herstellers satte Aufschläge auf. Einem meiner Kunden wurde der Navi- Bildschirm seines ML gestohlen, u.v.p. von Daimler 2198 €, einige Daimler Händler im Netz geben da noch mal 10 % drauf. Mein Kunde hatte aber 2798 € auf der Rechnung.....Nachdem wir die Rechnung auf die u.v.p. gekürzt haben, ist mein Kunde erst sauer auf uns gewesen. Nachdem wir ihm die u.v.p. gezeigt haben, ist er allerdings danach bei seinem Daimler Händler Amok gelaufen.
Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht (Zitat von meiner Oma)