Umstieg vom Boxer auf die F?

[Tpauli1977]

Kann ich gut nachvollziehen
Ich bin heilfroh das ich meine Norden Expedition im Sommer noch an einen Holländischen Aufkäufer los geworden bin. Da war es schon schwer genug und der Preis war hart an der Schmerzgrenze. Im Moment ist was gebrauchtes aus dem KTM Baukasten so gut wie unverkäuflich. Ich glaube auch nicht das sich das in absehbarer Zeit ändert wenn die vorhandenen Neufahrzeuge jetzt alle verramscht werden.

Die Chancen, die olle 1090 ADV R für nen passablen Preis wegzubekommen schwinden von Tag zu Tag…..manche nehmen die sogar beim Neukauf -Nicht- in Zahlung….aus gegebenen Anlass…..

 

[FinallyGS]

Die Chancen, die olle 1090 ADV R für nen passablen Preis wegzubekommen schwinden von Tag zu Tag…..manche nehmen die sogar beim Neukauf -Nicht- in Zahlung….aus gegebenen Anlass…..

Hi @Tpauli1977

Dann würde ich die ... die tolle 1090 ADV R ... einfach noch einige Jahre behalten. Das ist doch ein super agiles und bequemes und idR auch zuverlässiges Bike mit einem Top-Fahrwerk.

Ich hatte eine vergleichbare mittels Touratech-Fahrwerk und anderen TT Gimicks aufgemotzte KTM 1050 Adv. Während der Garantie gab's ein paar Kleinigkeiten (Tankanzeige, KNZ entlüften, neue SW), danach brauchte ich eine Benzinpumpe (RepSatz 250€ inkl Lohn). Mit knapp über 50.000km wurde sie gegen eine neue Honda CRF1100L DCT eingetauscht. Ich hatte Sorge, dass ich sie mit noch mehr km nicht mehr loswerden würde (vermutlich zurecht). Honda weil partout kein BMW Händler einen akzeptablen Preis bieten wollte. Beim Honda Händler bekam ich einen sehr guten Preis, nach 3 Tagen hatte er sie schon weiter verkauft.

Keinem Motorrad habe ich so lange nachgetrauert wie dieser KTM. Obwohl ich mit der AT auch zufrieden war und mit der GS erst recht noch bin. Bez der GS habe ich mit 3 BMW Händlern verhandelt. Jeder hätte die CRF1100L ohne Bedenken zu einem guten Preis genommen. Bei KTMs waren sie auch vor 4 Jahren äußerst kritisch.

Gruß Manfred

 

[Dreckschleuder]

So. Heute hatte ich dann die Gelegenheit, die 900er mit dem guten Fahrwerk und sogar einer Lenkererhöhung zu fahren. Die Probefahrt sah etwas anders aus als beim ersten mal. Ich hatte viel Landstraße und etwas Autobahn dabei. Insgesamt war ich knapp zwei Stunden unterwegs.

Das bessere Fahrwerk hat tatsächlich einen deutlichen Unterschied gemacht. Ich tu mich schwer, genau zu benennen was das Fahrwerk beim Fahren anders gemacht hat. Es hat sich steifer, präziser und berechenbarer angefühlt. Beim Bremsen ist es zwar auch tief abgetaucht, aber eben nicht so unvermittelt und ruckartig. Ich bin davon ziemlich angetan.

Auch die Wendigkeit ist mir wieder positiv aufgefallen. Diesmal nicht unbedingt bei Schritttempo, sondern mehr auf der Landstraße. Gefühlt tut die Maschien müheloser das was man von ihr möchte.

Durch die etwas längere Fahrt hab ich auch eine etwas bessere Ahnung von der Langstreckentauglichkeit bekommen. Nach meinem Empfinden sind Windschutz und vor allem Sitzkomfort nicht Langstreckentauglich. Ich weiß, den beiden Punkten wird man mit Zubehört von Wunderlich, Teuertech und Konsorten begegnen können. Da liegt der Teufel aber vermutlich wieder im Detail.

Die anderen Kritikpunkte sind mir aber wieder ähnlich aufgefallen.

• Die Kupplung war zu Anfang genau so murksig. Heute hab ich dann kurzerhand die Kupplung mal in Ruhe richtig eingestellt. (Das hätte ich auch schon bei der ersten Probefahrt einfach mal machen sollen.) Danach ging's ganz gut. Nicht so knackig wie beim Boxer, aber trotzdem voll in Ordnung.
• Die Soziusfußrasten haben wieder beim stehend-Fahren gestört
• Die Gasannahme war mir beim ersten Bisschen Gas schon wieder zu digital

Ich denke, es war sehr gut, dass ich die Probefahrt gemacht habe. Jetzt habe ich nicht mehr den Eindruck, dass ich die 900er "nur halb" gesehen habe.

Nun muss ich abwägen, was mir lieber ist: Entweder eine leichtere, wendigere Maschine, die schon bei Halbtagestouren an die Grenze ihrer Langstreckentauglichkeit kommt oder lieber luxusiös viel Vortrieb, angenehmere Gasannahme und deutlich mehr Langstreckentauglichkeit auf Kosten von Leichtigkeit und Wendigkeit.

Ich schau mich mal bei den Zubehörherstellern um, was die an Scheiben und Sitzbänken können...

 

[Tpauli1977]

Verstehe dich…..mich begleiten schon viele Jahre sogut wie immer- mit Ausnahmen- 2 in meiner Garage…..

• BMW Boxer GS, aktuell 1250 GSA
• KTM V2

Mit einigen Boxer GS/ GSA aber auch F800 GSA hab ich viele lange,schöne Touren in Europa absolviert, On wie Offroad…..die BOXER GS ist halt DAS Reisemotorrad…..
Ging es um reinen Offroad Urlaub war eigentlich immer die KTM mit, recht zuverlässig- bis auf eine ganz Spezielle- Fahrspass, V2 usw…..hat aber auch auf längeren Touren sehr gut funktioniert…..23 Liter Tank- 420 km Reichweite ( außer bei Offroad) …..21/18 Zoll, WP Fahrwerk und 228 kg….
Will nicht sagen das der Boxer Offroad weniger Spass macht, geht halt alles damit etwas langsamer……
Mir persönlich hat die F900 GS Trophy mit dem Endurofahrwerk sehr zugesagt,das ich mir die F als Ersatz für meine KTM vorstellen kann…in meinem Fall allerdings als Zweit ….

 

[finepixler]

Nun muss ich abwägen, was mir lieber ist: Entweder eine leichtere, wendigere Maschine, die schon bei Halbtagestouren an die Grenze ihrer Langstreckentauglichkeit kommt oder lieber luxusiös viel Vortrieb, angenehmere Gasannahme und deutlich mehr Langstreckentauglichkeit auf Kosten von Leichtigkeit und Wendigkeit.

Tatsächlich? Da stelle ich mir die Frage, wie ich die vielen Ganz- und Mehrtagestouren mit einer F750GS komfortabel absolvieren konnte. Aber gut, heutzutage braucht man ja auch einen dicken SUV um die Brötchen beim Bäcker zu holen …

 

[GS-Knecht]

Tatsächlich? Da stelle ich mir die Frage, wie ich die vielen Ganz- und Mehrtagestouren mit einer F750GS komfortabel absolvieren konnte. Aber gut, heutzutage braucht man ja auch einen dicken SUV um die Brötchen beim Bäcker zu holen …

Naja es geht halt um die 900er, nicht um die 750. Da ist die Geometrie schon noch etwas anders.
In Sachen Sitzbank und Windschild glaube ich ihm sofort.

Gruß

 

[Jonni]

Es hilft schon, die große Scheibe ab Werk zu ordern. Die bietet zwar nicht den Windschutz einer 1250er GS, dennoch kann ich damit gut leben. Auch die harte Sitzbank ist gar nicht so schlecht, wie man beim ersten Kontakt befürchtet. Nach 7 Stunden Fahrt mit Pausen, war mein Allerwertester jedenfalls noch in einem ganz passablen Zustand.

CU
Jonni

 

[finepixler]

Naja es geht halt um die 900er, nicht um die 750. Da ist die Geometrie schon noch etwas anders.
In Sachen Sitzbank und Windschild glaube ich ihm sofort.

Gruß

Habe gerade mal nachgesehen. Tatsächlich gibt es von BMW die Sitzbank lediglich in einer hohen und niedrigen Ausführung, nicht aber als Komfortsitzbank. Von Wunderlich soll ab März eine Komfortsitzbank kommen. Größere Scheiben habe ich bei Wunderlich nicht gefunden, bei BMW gibt es eine etwas größere Scheibe. Ob die tatsächlich einen gescheiten Windschutz bietet?

Ok, das mindert die Langstreckentauglichkeit der F900GS tatsächlich. Dennoch würde ich ihr nicht die Tauglichkeit absprechen, nicht auch eine Ganztagestour zu packen.

 

[philipp404]

Naja es geht halt um die 900er, nicht um die 750. Da ist die Geometrie schon noch etwas anders.
In Sachen Sitzbank und Windschild glaube ich ihm sofort.

Gruß

Bin dieses Jahr mit F800GS, niedrigem Windschild und oft kritisierter angeblicher "Folterbank" 1000km NRW-Westalpen und Retoure gefahren, kann mir nicht vorstellen, dass die 900er weniger tourentauglich ist. Ich bin jetzt kein knallharter Eisenar***, will nur sagen wir befinden uns hier immernoch generell auf der komfortablen Seite des Motorradmarktes

 

[Ruediger_P]

Die Gasannahme war mir beim ersten Bisschen Gas schon wieder zu digital

Das ist aber komplett vom Fahrmodus abhängig. Von sanft in "RAIN" bis digital in "Dynamaic".

Ich schau mich mal bei den Zubehörherstellern um, was die an Scheiben und Sitzbänken können...

Gestern mit Wunderlich gesprochen. Sie arbeiten arbeiten an Scheiben, wird aber noch dauern. Frühjahr würde ich noch nicht damit rechnen.

Ich muss zugeben, die harte Sitzbank war am Anfang schon eine Herausforderung, aber man gewöhnt sich dran. Jetzt sind viele Stunden auf dem Bock kein Problem mehr. Aber da muss man am Anfang erst mal durch

Grüße
Rüdiger

 

[Jonni]

Louis hat bereits mehrere Scheiben von MRA und Puig für die F 900 GS im Sortiment. Da sollte für jeden die passende Scheibe zu bekommen sein.

CU
Jonni

 

[GS-Knecht]

Das Empfinden ist da von jedem unterschiedlich..
Bin mit meiner 850 letztes Jahr in 12 Tagen nach Griechenland und zurück gefahren (~4400km, viel Offroad) Mir tat der Ar*** jeden Tag weh, aber da muss man halt durch.
Für meine Verhältnisse eine straffe Tour - für Bonsai Alltag ^^

Alleine die Sitzbank und das Windschild machen den Großteil aus. Da glaube ich kommt sie nicht ganz an die 750/850 ran.
Die 900 ist ein neues Konzept und weicht viel vom Vorgänger ab. Optisch gefällt sie mir sehr gut und wenn der Wille da ist, lässt sie sich für alles gut einsetzen.

Jedes Bike hat seine Stärken und Schwächen

Gruß

 

[Dreckschleuder]

Das ist aber komplett vom Fahrmodus abhängig. Von sanft in "RAIN" bis digital in "Dynamaic".

Jou, aber bei Moppets mit Kette ist es halt immer so, dass du ein bisschen Spiel in der Kette hast. Wenn du also von Schub- in den Zugbetrieb wechselst, dann läuft der Motor schonmal los, braucht einen Sekundenbruchteil um die Kette andersrum stramm zu ziehen und dann erst kommt die Kraft am Rad an. Das ist dann eben etwas ruckartig.
Das ist ein bisschen so wie wenn der Hund schon mal losläuft und dann die Leine zuende ist. Dann bekommt Herrchen/Frauchen auch erstmal einen Ruck zu spüren. Je nach Gewicht und Enthusiasmus des Vierbeiners eben mehr oder weniger.

Ich glaube dem kommt man nur bei, wenn man die Kette spannt. Und das will man außerhalb des (OnRoad-) Rennbetriebs eher nicht. Oder mit Moppets, wo die Aufhängung der Schwinge kooaxial mit dem Ritzel ist und man dann die Kette auch praktisch ohne durchhang einstellen kann. Aber sowas kenne ich nur vom Hörensagen.

Kurzum: Ich denke, bei Moppets mit Kette ist es einfach so. Muss man dann halt mit klar kommen – oder Kardan fahren

 

[Ruediger_P]

Kurzum: Ich denke, bei Moppets mit Kette ist es einfach so. Muss man dann halt mit klar kommen – oder Kardan fahren

Da gebe ich Dir voll und ganz Recht. Es ist halt bauartbedingt und man kann das ihr nicht ankreiden. Man weiß worauf man sich einlässt.

Ich denke, man darf bei dieser Diskussion auch nicht außer Acht lassen, dass die 900er und die dicken GS andere Zielgruppen haben und für unterschiedliche Anwendungen konstruiert wurden. Sicherlich haben sie eine Schnittmenge, aber eben auch klare Unterschiede. Das eine ist Langstrecke, das andere Dreckwühlen, jedoch können beide alles irgendwie.

Was aber das schöne an der 900er ist: Sie hat die Leichtigkeit des Enduro-Fahrens wieder entdeckt und das macht mir extrem viel Spaß. Aber ich würde auf der 900er auch keine 500km auf der Autobahn am Stück fahren wollen.

 

[Juescho]

Es gibt ja auch nicht die perfekte Eigenschaft bei einem Motorrad. Genau so wenig es ein durchgängiges Anforderungsprofil bei einer Reise/Strecke gibt. Es ist immer ein Kompromiss, der bei Jedem anders gewünscht und wahrgenommen wird. Für die Hausrunde, eine Tagestour oder eine 6 tsd Km Balkanreise wären unterschiedliche Motorräder sinnvoll, das können/wollen sich aber wohl Wenige leisten.
Es gibt auch Leute die transportieren ihre ADV voll aufgerödelt auf dem Hänger/im Transporter, um dann vor Ort von einer festen Base Tagestouren zu machen ... sinnvoll? ... Geschmacksache.
Das alles kann man rauf und runter diskutieren, einen Nenner wird man nicht finden. Dazu sind die Anforderungen, Geschmäcker und Wahrnehmungen zu unterschiedlich.

 

[BommiADV]

Wenn man von der großen GS (oder einem anderen schwergewichtigen ADV Bike) kommt, und auf die "Mittelklasse" wechselt, muss man sich mental ein wenig umstellen.
Eine 900 GS mit aller Macht auf das Tourenniveau einer 1250 zu wuchten ist eigentlich Quatsch. Dann ist die 900er ähnlich schwer wie die Große, es fehlt aber die Souveränität des Boxers.
Meine KTM 890 Adventure R hat auf Landstraßen und Offroad reichlich Spaß gemacht. Autobahn kann man machen, ist aber nicht so spaßig.
Die große GS kann das besser.
Die 900er würde ich immer so leicht wie möglich lassen, weil das ihr Vorteil zur großen ist. Wenn man sein Fahrprofil an die Vorzüge des jeweiligen Mopeds anpaßt lassen sich auch da Langstrecken fahren.
Die Vorzüge genießen und die Nachteile ausblenden. Jedes Moped hat seinen Reiz.