Hallo Klaus,
Wenn es darum geht, das Unternehmer Arbeitsplätze schaffen, dann werden die gelobt und hofiert.
Das die dabei ein ziemliches Risiko tragen wird immer gerne vergessen.
Dafür hast du meine vollste Zustimmung - ohne jeden Zweifel! Aber das war nicht der Punkt!
Ohne Dir (und einigen anderen) zu nahe treten zu wollen, glaube ich, du hast immer noch nicht verstanden was ich (und einige andere auch) geschrieben und gemeint haben. Ggf. willst du es auch nicht verstehen, aber das will ich dir hiermit ausdrücklich NICHT unterstellen.
Ich denke nicht das man das pauschal so beurteilen kann ohne zu wissen was abgeht.
Keiner weiß ob bei einer Softwareumstellung versprechen nicht eingehalten wurden.
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Diese Aufzählung kann man endlos fortsetzen: Einmal war es eine SW-Umstellung, einmal haben die Bauarbeiter den Neubau nicht rechtzeitig fertig gestellt, einmal.....
Faktisch erst einmal auch richtig. Und was dein Beispiel mit der SW betrifft, so kann ich dir auch da zustimmen. Ich selbst habe es in den letzten 3 Jahren bei zwei Lieferanten erlebt, die ihr Warenwirtschaftssystem umgestellt haben und anschließen 2 Jahre (!) benötigten, bis alles wieder so lief wie vorher.
Aber nun frage ich dich: WER entscheidet denn über einer Umstellung eines Warenwirtschaftssystems in einem Unternehmen? Wer entscheidet über einen Neubau? Wer sucht die Unternehmen aus die Software, Baumaßnahmen oder Maschinen usw. ausführen/zuliefern? In einem mittelständischen Unternehmen sind das doch originäre Aufgaben des oder der Geschäftsführer!!! Selbst wenn diese die Aufgaben deligieren, haben sie Kontrollpflichten für die Aufgaben. Denn die sind (wie man jetzt ja auch sieht) existenzielle Aufgaben eines Unternehmens, also beim Management angesiedelt. Und somit trägt auch das Management die Verantwortung für die Umsetzung oder auch Konsequenzen positiv, wie negativ, die sich daraus ergeben. Punkt!
Persönlich möchte ich noch anmerken, dass wenn ein Geschäftsführer einer Firma solcher Größe tatsächlich in der heutigen Zeit noch den "bunten Bildern der Softwareverpackung", den Aussagen der SW-Hersteller oder auf der anderen Seite in gleicher Weise den Versprechungen von Generalunternehmern blind vertraut und so sein Unternehmen auf gedeih und verderb solchen Unternehmensfremden anvertraut, dann hat er seinen Job als Manager nicht gut gemacht. Denn Beispiele dafür, was auf externe Versprechungen gehalten werden kann, sehen wir doch alle jeden Tag beim Starten von Microsoftprodukten oder dem Schauen der Tagesschau, wenn es um die Baufortschritt des Hauptstadtflughafens geht. Da bedarf es keiner besonderen Intelligenzleistung, das Risiko solcher Maßnahmen für das eigene Unternehmen abzuschätzen.
In letzter Konsequenz würde das, was Du hier schreibst, ja auch bedeuten, dass Martin Winterkorn samt der Mangeretage ebensowenig Schuld ist am Dieselskandal von VW. Dann wäre es ja auch richtig und ausreichend, wenn er nette Herr von VW (inzwischen ja gekündigt) in den USA im Knast sitzt und Martin and Friends sich weiterhin den Schampus am Pool gönnen. Meinem Verständnis nach Verantwortung entspricht das jedenfalls nicht. UNd zwar UNABHÄNGIG von der Unternehmensgröße.
Gruß
Frank