Man begibt sich auf dünnes Eis, wenn man sich bei der Bemessung von Konsequenzen an der Gefühlslage von Menschen orientiert, die von einem schrecklichen Schicksalsschlag heimgesucht wurden.
Hallo,
mir geht es nicht darum, mit Gefühlslagen zu argumentieren, sondern darum, dass man auch mal von der anderen Seite durch die Brille schaut.
Nicht: Motorradfahrer kommt durch vorsätzlich gelegt Ölspur zu Sturz (was eine Riesensauerei ist und entsprechend hart bestraft werden sollte, sofern man einen Täter überführen kann)
sondern auch: Motorrad rutscht nach Sturz über Fahrbahn und hätte auch mich als Gegenverkehr erfassen können.
Oft weiß man nicht genau, warum ein Motorradfahrer gestürzt ist. Etwas Dreck auf der Fahrbahn, Bitumen usw. kann reichen. Wird dann beim Sturz der Gegenverkehr getroffen, heißt es im Unfallbericht "unangemessene Geschwindigkeit des Gestürzten", weil eines ist ganz sicher:
Der Gegenverkehr kann nichts dafür, dass er zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle ist. Nur weil sich jemand hochkriminell verhalten hat, hier der Ölspurleger, heißt das nicht AUTOMATISCH, dass alle anderen, die davon betroffen wurden, automatisch ganz ung gar nichts dafür konnten.
Ich behaupte hier keineswegs, dass der Verunglückte eine Mitschuld hatte, wie könnte ich auch, ich war nicht dabei. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass man zunächst mal selbst verantwortlich ist, sich dahingehend zu vergewissern, dass man die nächsten Meter auf der Straße vor sich sicher zurück legen kann. Die Ölspur hätte auch von einem Motorplatzer stammen können, der sich 20 Sekunden vorher ereignet hatte, das Auto steht dann 100 Meter weiter. Vielleicht war die Ölspur wegen Schatten, Bäume, allgemein eher schlechter Fahrbahn usw. nicht zu erkennen, vielleicht aber auch doch.
Bei mir ist jedenfalls hängen geblieben: Nicht ängstlich aufs Motorad steigen, aber möglichst volle Konzentration auf das was vor mir liegt. Bewegliche Gefahren können vielfach absolut nicht erkannt werden. Sich nicht bewegende Gefahren sind jedenfalls besser zu erkennen weil das einzige, was sich hier bewegt ist das selbst gesteuerte Motorrad. Es hilft einem letztlich doch nichts, wenn andere die Hauptschuld oder ev. sogar zivilrechtlich die Alleinschuld tragen, wenn bei einem selbst die Gesundheitsfolgen hängen bleiben.
Ich klinke mich jetzt aus dem Thread aus und hoffe, das die Täter doch noch ermittelt werden, um zum eigentlichen Thema zurückzukehren.