Dann beseitige doch erst mal deine Wissenslücken, bevor dich die Zweifel übermannen. Die E-Triebwagen, von denen ich gelesen habe, hatten Reichweiten um die 1.000 km (womit wir ja wieder beim Thread-Thema angekommen wären)
Viele Grüße vom Sampleman
Vielleicht ist mein Kenntnisstand veraltet. Eine
Quelle von 2018 gibt einen Wert von 100 km an. Macht aber nix, ist nur eine Zehnerpotenz (eine Null) weniger.
1000 km geht prinzipiell auch, so wie beim (groooßen PKW). Nur ist zu vermuten, daß dies einerseits nicht wirtschaftlich (auch wie beim Auto) und andererseits auch gar nicht erforderlich ist (m. E. auch wie beim Auto). Man redet davon, daß der Akku-Betrieb nur für kürzere nicht elektrifizierte Strecken genutzt werden soll, ansonsten Oberleitungsbetrieb. Ein derartiger Anwendungsfall ergibt aus meiner Sicht auch wieder Sinn. Wobei man sich natürlich schon fragen darf, ob es langfristig nicht wirtschaftlicher ist, die Elektrifizierungslücken zu schließen.
Eine rein elektrisch mit Akku betriebene Bahn geht wirtschaftlich nur auf kurzen Strecken, so wie das früher schon der Fall war. Damals mit max. ca. 20 - 30 km. Heute mit neuer Akku-Technik vielleicht auch etwas mehr. Aber nicht als Ersatz für die Dieseltraktion in den nicht elektrifizierten Strecken. Hinzu kommt daß es noch noch etwas Güterverkehr gibt, mit ganz anderen Anhängelasten und Anforderungen an die Akku-Kapazitäten als die bei ein- bis zweiteiligen Triebwagenzügen der Fall ist.
Die Schweizer, um die bei dieser Gelegenheit auch nochmal zu erwähnen, hatten vor knapp einem Jahrhundert aus der Not eine Tugend gemacht. Die Rohstoffknappheit, die teilweise langen Tunnel und die aufgrund des gebirgigen Geländes hohen Anforderungen an die Traktion (Stichwort: Gotthard-Lok Krokodil) zwangen sie praktisch dazu schon früh zu elektrifizieren. Es waren die Umstände und die Notwendigkeiten, die dazu führten. Und die Wasserkraftaufkommen, die eine Verstromung nahe gelegt haben.
Bei uns in Deutschland kam die Elektrifizierung erst viel später. In Bayern etwas früher, ebenfalls wegen der dortigen Wasserkraft, im Rest des Landes später. In der DDR sogar noch viel später, wobei vor 1945 die Gebiete um Leipzig Magdeburg sogar zu den ersten zählten die elektrifiziert wurden. Nach 1945 als Wiedergutmachung an die Soviets und erst viel später teilweise wieder elektrifiziert.
Kohle gab es in Deutschland zur genüge und damit auch Dampfloks und die hierzu passenden Fabriken. Somit ist auch zu erklären, daß der Elektifizierungsgrad heute nur bei 54 % liegt, wobei insbesondere die in den letzen 20 Jahre gebauten Neubaustrecken und die zusätzlichen Strecken für den S-Bahn-Verkehr dabei den Schnitt deutlich angehoben haben.
Das wollte ich im Zusammenhang mit Bahn und Elektrifizierung nur mal so am Rande erwähnen, um zu erklären warum die Situation so ist wie sie ist.
Grüße Thomas