Tempolimits allenthalben - warum?

[FF-GS]

Nein, das sind einfach komische Leute.

Die denken völlig egoistisch nur an Ihre Kinder und Enkel anstatt wie der gesunde und normale GS-Fahrer an seinen nächsten und übernächsten SUV, die 8 Motorräder und ob er die Zwölffachgarage dafür nicht deswegen nochmal verdoppeln sollte. ( wie hiess der Thread gleich, zeigt Eure Garage?)

 

[Capricorn]

Das worüber ihr hier diskutiert, ist doch nichts neues. Mein damaliger Professor für Verkehrsplanung hat schon die Vorzüge Tempolimiten und den Umbau vom Autoverkehr auf andere Verkehrsmittel propagiert. Das ist jetzt schon 18 Jahre her.

 

[FF-GS]

Donnerwetter! Bis Du dann der Strassen- und Quartierumbauer?

 

[Capricorn]

Meinst du mich? Manchmal muss ich mich mit sowas auseinandersetzen.

 

[FF-GS]

Also ja. Kann man da nicht mal mitreden, um Belange diverser Interessensgruppen zu berücksichtigen? Ich fände z. B. Wechselkurven toll, die bremsend auf die Höchstgeschwindigkeit wirken ( was ja oft das Ziel ist), für Motoradfahrer aber vergnüglich wären = winwin für alle.

 

[Capricorn]

Partizipation mag im kommunalen Bereich zwar möglich sein, auf Kantons- (wie heissen die in DE Länder?) und Bundesebene geht sowas nicht.

Als Motorradfahrer würde ich mich auch über mehr Kurven freuen. Tatsächlich aber werden mehr und mehr Strassen zu Gunsten eines besseren Verkehrsflusses begradigt und teilweise verbreitert. Was dann aber nicht heisst, dass man schneller fahren darf.

 

[finepixler]

Also in den großen Städten dreht sich der Zahn der Zeit offenbar schneller, hier werden fast täglich neue Fahrradspuren angelegt, sichere Straßenüberquerungen geschaffen, Autospuren umfunktioniert, durchgehende Tempolimits auf 30 km/h installiert und alle freuen sich, da man sich nun besser und sicherer mit dem Rad bewegen kann. Räder und Lastenräder wohin man schaut. Autofahrer werden erfolgreich zurückgedrängt, Planungen zugunsten der Autofahrer sehe ich nirgends.

Und das ist auch richtig so. Habe ich vor kurzem auch in der Innenstadt von Ffm festgestellt.

Die Innenstädte wurden nach dem zweiten Weltkrieg „autofreundlich“ gestaltet. Damals ein Irrtum. Es gab halt nur wenige Autobesitzer und die Autos waren zudem auch noch kompakt. Damals hatte schlicht und ergreifend den Planern der Weitblick gefehlt. Jetzt wird halt wieder zurückgebaut.

 

[finepixler]

Nein, das sind einfach komische Leute.

Die denken völlig egoistisch nur an Ihre Kinder und Enkel anstatt wie der gesunde und normale GS-Fahrer an seinen nächsten und übernächsten SUV, die 8 Motorräder und ob er die Zwölffachgarage dafür nicht deswegen nochmal verdoppeln sollte. ( wie hiess der Thread gleich, zeigt Eure Garage?)

Doch nicht in Deutschland, oder?

 

[Pinky]

Und das ist auch richtig so.

Die Belastung durch den Straßenverkehr ist jedenfalls für die Bewohner abartig hoch und geht nun merklich zurück. Von daher kann ich das nur begrüßen, wenn nun deutlich mehr Augenmerk auf die Lebensqualität gelegt wird.
Mir geht´s bei diesem Thema aber eher um die Auswirkungen auf das Tourenfahren durch die vielen Tempolimits außerhalb der Städte. Ich versuche ja grundsätzlich Städte und Hotspots zu vermeiden. Heute 400km durch die Gegend gefahren und kann bei den vielen Einschränkungen nur noch mit dem Kopf schütteln. Sobald eine Kurve kommt, Tempolimit. Der Kraftfahrer an sich scheint nicht in der Lage zu sein seine Geschwindigkeit anzupassen.

 

[finepixler]

Die Belastung durch den Straßenverkehr ist jedenfalls für die Bewohner abartig hoch und geht nun merklich zurück. Von daher kann ich das nur begrüßen, wenn nun deutlich mehr Augenmerk auf die Lebensqualität gelegt wird.
Mir geht´s bei diesem Thema aber eher um die Auswirkungen auf das Tourenfahren durch die vielen Tempolimits außerhalb der Städte. Ich versuche ja grundsätzlich Städte und Hotspots zu vermeiden. Heute 400km durch die Gegend gefahren und kann bei den vielen Einschränkungen nur noch mit dem Kopf schütteln. Sobald eine Kurve kommt, Tempolimit. Der Kraftfahrer an sich scheint nicht in der Lage zu sein seine Geschwindigkeit anzupassen.

Tja, ich bin gerade in Südtirol unterwegs. Bltzgeräte ohne Ende. Gerade in Regionen wo unterschiedlichste Interessen (Wanderer, Radfahrer, Anwohner,etc.) aufeinandertreffen, sind solche Maßnahmen einfach unumgänglich. Und ich kann das auch nachvollziehen. Von Gängelei sollte hier nicht gesprochen werden.

 

[Gast 64895]

Also in den großen Städten dreht sich der Zahn der Zeit offenbar schneller

Coole Redewendung, kannte ich noch gar nicht, muss ich mir merken.

Räder und Lastenräder wohin man schaut. Autofahrer werden erfolgreich zurückgedrängt, Planungen zugunsten der Autofahrer sehe ich nirgends.

Es gibt eben viel nachzuholen bei der Infrastruktur für Fahrräder, die auch zum Individualverkehr zu zählen sind. Da der verfügbare Verkehrsraum begrenzt ist, müssen die Autofahrer halt gewisse Abstriche hinnehmen.
Dass das nicht ganz ohne Gemurre abgeht liegt in der Natur der Sache. Wenn man einen Sumpf trocken legen will, dann darf man nicht die Frösche fragen.

 

[Serpel]

Wenn man einen Sumpf trocken legen will, dann darf man nicht die Frösche fragen.

Das stimmt natürlich, aber es tut mir um die Frösche leid.

Gruß
Serpel

 

[ginfizz]

Planungen zugunsten der Autofahrer sehe ich nirgends.

Mal eine aktuelle Zeitung lesen
Das Hasenbergl mobilisiert sich gegen Autobahnzubringer
oder
Gericht weist Klage gegen neue Radwege ab

Florenz hat schon seit den späten 80ern die Innenstadt gesperrt. Zuerst ein Aufschrei, mittlerweile ein gefragtes Reiseziel.

Vor Zeiten gab es mal einen interessanten Bericht im TV (ARTE?) über moderne Städteplanung. Deutsche Architekten bauen ganze Städte in Saudi-Arabien(?) und nur mit ÖFIS zu befahren.
Die Zukunft wird wohl woanders geplant&gebaut!

 

[WorldEater]

Ist ja auch einfacher dort zu bauen, wo noch nix ist, als Jahrhunderte alte Strukturen umzustricken, die auch noch im "Dauerbetrieb" sind.
Das die Saudis mit Geld um sich werfen braucht man da ja nicht zusätzlich zu erwähnen.

 

[westi677]

Sobald eine Kurve kommt, Tempolimit. Der Kraftfahrer an sich scheint nicht in der Lage zu sein seine Geschwindigkeit anzupassen.

Das hat auch relativ einfache Gründe.
Bei den Fahrzeugen von heute, merkt man die Geschwindigkeit nicht mehr so sehr und ist oftmals zu schnell für die folgenden Kurven unterwegs.
Oder es gab/gibt vermehrt Unfälle (die man als Gast in dieser Region nicht mitbekommt) und deswegen wird die Geschwindigkeit reduziert.
So gibt es bei uns eine Landstraße, da geht eine Kurve über eine Kuppe (davor und dahinter weitere Kurven). Kannst Du im Trockenen locker mit 120 km/h nehmen. Auf dieser Kuppe sind in einem Jahr mehrere PKW abgeflogen. Hinzu kommt, dass auf dieser Strecke an Werkstagen wegen eines Steinbruchs und einer größeren Firma auch LKW relativ langsam unterwegs sein können, die nach der Kuppe, und demnach nicht für den Folgeverkehr sichtbar, erstmal wieder auf Tempo kommen.
Seitdem dort seit gut 5 Jahren nur noch 70 ist, ist kein Unfall mehr passiert.

 

[*Topas*]

Alle Massnahmen, die eine vermeintliche Freiheit reglementieren, werden als unangebracht empfunden.
Ob das Schild Tempo 50 ausweist oder 30, die effektive Geschwindigkeit liegt meist im
unteren Bereich.
Das mag in der Nacht anders aussehen, wenn die allgemeine Verkehrsdichte abnimt.

In Frankreich liegt man in den kleineren Gemeinden bei 30 km/h, auch in Italien wird auf Tempo 50
Wert gelegt. Starenkästen am Ortsein/ Ausgang.

Nicht alles macht auf den ersten Blick Sinn, Anwohner sind da oft besser informiert.
Schulwege innerorts, Gefahrenstellen, Unfallschwerpunkte.

Die Tempolimits in Freiburg sind mühsam, andererseits - ist man ohne dieses, wirklich schneller?

 

[*Topas*]

Du warst noch selten im Kanton Graubünden unterwegs?! Dort gibt’s die besten Autofahrer der ganzen Schweiz [sic!] und die fahren auf den langen Passstraßen dem Teufel ein Ohr ab.

Hat sich noch nie jemand drüber beschwert und es gibt auch keinen Grund dafür ...

Gruß
Serpel

genau
Kanton Graubünden Archives

 

[moubeli]

In Spessart, Odenwald, Rhön usw. gibt es leider nicht nur kurvenreiche Straßen für alle, die gern am Quirl drehen, sondern auch jede Menge Wanderwege, auch mitten in Kurven querend. In und hinter vielen Kurven können jederzeit Menschen über die Straße hetzen oder Fahrradfahrer entlangeiern. Manchmal sind Fahrräder auch auf der Gegenfahrbahn unterwegs und Volker Vollgas oder Ursula Uralt überholen diese obwohl sie mich nicht entgegen kommen sehen.
Gestern sind (einfach googeln) wieder mehrere schwere Unfälle mit Traktoren/landwirtschaftlichen Maschinen passiert.
Was wäre unsre Motorradwelt so schön, wenn all diese D*ppen zuhause blieben.

Bleiben sie aber nicht.

Und genau deswegen gibt es Tempolimits. Gerade auch in Kurven.

 

[Pinky]

Tja, dann war ich gestern wohl nur auf Unfallstrecken unterwegs.

 

[Gast 64895]

Alle Massnahmen, die eine vermeintliche Freiheit reglementieren, werden als unangebracht empfunden.

Bis vor kurzem habe auch so gedacht und einzelne Verkehrsschilder als nützlich erachtet.
Aber dieser Beitrag hat mir die Augen geöffnet:

Also ich halte die Komplettbeschilderung Deutschlands für eine Verschwörung der Schilderproduzenten-Maffia.

Wenn man mal wieder auf der Suche nach einer neuen Verschwörungstheorie ist, lohnt sich der Besuch in diesem Forum durchaus.