Der Spritpreis. ein Dauerthema das, einmal angestoßen, für lebhafte Diskussionen sorgt.
Klar stelle auch ich fest, daß insbesondere bei bestimmten jahreszeitlichen Konstellation, der Preis steigt und zwar unabhängig vom Rohölpreis. Und alle machen mit, alle wollen den Gewinn mitnehmen. Preisabsprachen? Sicherlich nicht, das währe ja ungesetzlich und könnte ziemlich teuer werden, aber man schaut schon mal was der Nachbar macht und letztlich sind sich dann alle einig und beim Preis auf einem gemeinsamen Level. Das nennt man dann übrigens auch Marktwirtschaft, auch wenn einige das eher mit Abzocke bezeichnen. Wer verkauft hier denn schon ohne Not sein Motorrad im Winter. Und warum im Sommer? Weil die Nachfrage größer und damit auch der zu erzielende Erlös. Und warum sollen die Mineralölkonzerne nicht mit dem gleichen Recht vor Feiertagen oder Urlaubszeiten den Preis erhöhen. Die Nachfrage ist da und die bleibt, auch wenn der Sprit 1,70 kostet. Da wird dann halt an andere Stelle gespart. OK, einige ändern dann möglicherweise auch ihr Fahrverhalten oder wechseln ihr Fahrzeug (die habens halt kapiert und können sich das auch leisten). Dann noch ein bißchen Reduzierung der Fördermengen, ein bißchen mehr Nachfrage aus den USA und China und ein bißchen Spekulationen und schon paßt der Preis. Achso, den Euro können wir auch noch etwas abwerten, respektive den Dollar aufwerten. Vielleicht fällt auch noch der berühmte Sack Reis in China um.
Wenn man das ganze nun etwas sachlicher betrachtet und die Preisschwankungen mal außen vor läßt, so ist festzustellen, daß der Preis insgesamt steigen wird. Groteskerweise auch wenn der Rohölpreis niedriger sein sollte. Das hat dann u. a. auch was mit Raffineriekapazitäten zu tun, die manche Länder vernachlässigen, weil sie das Endprodukt an anderer Stelle günstiger bekommen. Damit wird dann halt bei uns der Sprit knapper und der Preis steigt. Auch wieder Angebot und Nachfrage.
In Zukunft werden wir uns über die derzeitigen Spritpreise freuen und diese als Schnäppchen bezeichnen. Oder wer kann sich hier denn noch dran erinner, daß Ende der 70iger der Preis mal unter einer Mark war? In den 60igern lag er bei 50 Pfennig. Aber das war vor der Ölkrise.
Wenn man jetzt hergeht und diese Preise mal inflationsbereinigt hochrechnet und die zwischenzeitlich erfolgten Steuererhöhungen und sonstigen Zwangsabgaben mit einrechnet, wo würden wir da heute wohl stehen. Ich weiß es nicht, ich habe es nicht gerechnet. Es würde mich allerdings nicht wundern wenn da plötzlich mehr als 1,50 Euro rauskommt.
Was ich damit sagen will:
Nicht drüber ärgern es bringt nix und ist teilweise sachlich auch nicht richtig. Wettbewerb bringt auch nicht viel, da dieser praktisch nicht vorhanden ist. Das einzige was wirklich hilft ist die Nachfrage verringern. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Gruß Thomas