Moin!
ich denke, dass wir Motorradfahrer schon lange keine Einheit aka verschworene Gemeinschaft mehr sind. Und sollten wir es doch noch irgendwie sein, würde ich gerne sofort raus. So viel steht nach einem Wochenende Weserbergland und Sauerland für mich fest. Habe zu viele Beispiele von sozialem und fahrerischen Unvermögen sehen müssen. Oft auch zusammen in einer Person...
Wir hatten Abends beim Bier ein sehr gutes Gespräch mit zwei Wanderinnen. Die finden es schon störend, wenn die auf irgendwelchen Wanderwegen eigentlich mitten im Wald stehen, und trotzdem viel von den weit entfernten Motorradfahrern mitbekommen. Ich konnte das sehr gut verstehen.
Nach dem Moto "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt" (soll Kant gesagt haben) stellt sich mir immer wieder die Frage, ob das, was ich da gerade tue, noch vertretbar ist. Natürlich ist das ein ständiger Seiltanz und oft gehts auch schief. Trotzdem versuche ich mich durch Kleinigkeiten etwas zu benehmen. Nicht unnötig hochdrehen, wenn Kinder in der Nähe sind, Motorrad erst anmachen, wenn die Fußgänger vorbei sind, auf schmalen Wegen den Wanderern, Radfahrern oder den Leuten am Gartenzaun einfach mal zunicken, Gas bei Tieren (Hunde, Pferde, etc.) mal rausnehmen bzw. leise fahren durch hochschalten. Da gibt es noch mehr Kleinigkeiten, die jeder tun kann, wenn er nur will und etwas aufmerksam ist, und die schlagartig für freundliche Gesichter sorgen.
Allein durch solche Kleinigkeiten unterscheide ich mich oft von denen, mit denen ich nicht in einen Topf geschmissen werden möchte. Das Zauberwort ist Rücksicht.
Viele Grüße