Hallo Vierventilboxer,
na so einfach ist das mit den Alukisten auch nicht: Du hast doch geschrieben, daß Du manchmal das Gepäck am Hotel läßt und mit unbeladener Enduro Tagestrips fahren willst?! .... Dann solltest die sperrigen Dinger aber unbedingt wegschrauben. Die stören ja meist schon beim aufsteigen ....und beim Enduro fahren erst recht!
Wie Rainer schon treffend schrieb: Satteltaschen sind ne prima Alternative! ... Und wenn Du 2 kleinere Gepäckrollen nimmst, sind die genauso transportabel wie Innentaschen!
In Marokko war es so, dass ich wenn möglich mit nur einem Koffer, alternativ einer Tasche (ähnlich eines Tankrucksacks) auf dem Soziussitz oder ganz ohne unterwegs war. Nur auf den Verbindungsetappen zwischen den einzelnen Unterkünften wurde voll aufgesattelt. Damit kam ich ganz gut klar und würde es wieder so handhaben.
Alukoffer wären eine teure Anschaffung, aber sie sind robust, auf längere Zeit würden sie sich somit auch bezahlt machen. Die Teile von Touratech lassen sich binnen Minuten demontieren, finde ich eine saubere und durchdachte Sache. Das Gefrickel mit den Packtaschen und Gepäckrollen ist immer so ein Ding. Gibt man sich keine Mühe beim Verzurren und macht hier und da einen Knoten wird das Gepäckstück mit der Zeit lose und wandert hin und her. Wenn stets das Gefühl mitfährt ich könnte etwas verlieren ist mir auch unwohl.
Ich werde wohl die Entscheidung ob Tex-Taschen oder Alukoffer davon abhängig machen welches Töff ich kaufe. Sollte es nahe an die 200kg-Marke oder darüber wiegen nehme ich Aluboxen, denn dann kommt es auf die letzten 5kg Mehrgewicht auch nicht mehr an. Liegt es weit darunter kommen Taschen infrage.
Letztere sind beim Aufsteigen nicht so hinderlich. Das nervigste sind aber die Gepäckrollen auf der Sitzbank! Diese Gymnastikübungen beim "Durchsteigen" wenn die Maschine auf dem Seitenständer geparkt ist habe ich dick.
Hast Du Dir schonmal Gedanken ueber einen Enduro-Lehrgang in Hechlingen gemacht? Der Trainer, den wir hatten wog auch nicht mehr, und unter dem tanzte die 1200GS wie ein Gummiball von Stein zu Stein... Eine Freude das zu sehen! Ich haette NIE Gedacht, wie weit man mit der Dicken kommt! Auch hier wuerde ich eher sagen, dass der Mensch das Ende darstellt - und nicht die Technik!
Zugegeben, das Aufrichten ist nicht ohne, aber auch hier hilft die Technik! Da haben wir in Hechlingen viel viel gelernt! Sogar die kleinsten Maedels haben dann damit die 1200GS Adventure hoch bekommen!
Gruss
Fahrtrainigs hatte ich bisher 2, allerdings auf Asphalt und mit Straßenmaschinen.
Ich halte mich für keinen schlechten Fahrer, in Bezug auf mein Alter bin ich sogar besser als der Durchschnitt. Ich weiß sehr genau um meine Stärken und auch Schwächen und dass ich nie so gut Fahren werden kann wie ein Instruktor in Hechlingen. Ja, ich war schon dort - ist nur 50km weit weg - allerdings mit der 11S und nur als Zaungast.
Die Typen tanzen relaxt auf ihren 12GS´n rum, pfeifen ein Lied und haben das Dauergrinsen im Gesicht, trotzdem kommen sie überall durch. Da könnte man selbst zu
anfangen wenn man das sieht - und zugegebenermaßen etwas neidisch werden. Wenn ich aber auch sehe dass die, die da ihm angestrengt hinterherhecheln (welch Wortspiel) nach 1-2 Tagen auf dem Gelände nicht oder nur kaum besser fahren als ich jetzt schon, dann relativiert sich die Sache etwas.
Das war eine der leichteren Passagen.
Um über diesen "Pass" zu kommen haben wir sage und schreibe gut 2 1/2 Stunden benötigt - für nicht mal 20km. Zugegeben, das war nicht geplant, wir haben uns schlicht verfahren. Da waren Stellen dabei ähnlich eines Geröllfeldes, mit Steinen größer 30cm Durchmesser dicht an dicht, Furchen fast 20cm tief, die Ohren der Kuh haben in der Vertikalen fast den Schotter gestreift . Da werden die meisten nicht mit der 12GS fahren wollen, wir sind dort mit Straßenmaschinen hoch und wieder runter. Abgelegt hat sich übrigens keiner von uns vier. Zum Glück, denn der Weg war für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, eine defekte Maschine hätte man ungelogen nur mit einem Heli oder Pritschen-4x4-Jeep bergen können. Ein Regenguss wäre fatal gewesen, wir hätten dort oben nächtigen müssen. Zum Glück blieb es trocken. Die Abfahrtsseite war teils so steil, dass Mountainbiker reihenweise ihre Drahtesel zu Fuß dort rauf bugsierten. Das war eine Grenzerfahrung (psychisch wie auch physisch) die ich in dieser Form kein 2. mal mehr haben muss. Auch den Töffs wurde einiges zugemutet.
Ich bin also bis zu einem gewissen Grad recht schmerzfrei, zumindest mehr als viele andere und beherrsche mein Bike recht sicher. Dennoch hatte ich schon teils große Probleme mit dem schweren Boxer. Wenn man trotz vergleichsweise tiefen Fahrwerks auf Zehenspitzen umhertänzeln muss hört der Spaß recht schnell auf und es ist jedes unnötige Pfund eins zu viel.
Wenn ich das richtig gelesen habe,möchtest du nach Namibia.Im Kaokofeld langen 250km Reichweite bei weitem nicht.
Das weiß ich, das ist aber wohl auch die einzigste "Durststrecke" die es mit viel Sprit zu bewältigen gilt. Was spricht dagegen sich bei Zeit einen oder zwei extra Kanister Benzin ans Bike zu schnallen? Oder falls das nicht möglich ist diese Passage gänzlich sausen zu lassen? Alles kann, nichts muss - ich leide unter keiner überdurchschnittlich ausgeprägten Mitnahmementalität. Was nicht geht das geht halt nicht.
Die Enduro wird zudem nicht nur für Namibia angeschafft. Für die nächsten Jahre ist u.a. auch ein Trip nach Transylvanien angedacht. Je mehr Spaß das Bike macht und umso tourentauglicher es ist, umso eher wird es genutzt. Zu Ungunsten der S evtl. auch auf Tagestouren, je nach Gemütslage.
Wir fahren auch jedes Jahr für 3 oder mehr Tage Richtung Südtirol, (Vor)alpen mehrmals auf Tagestouren. Die Alpenpässe kenne ich zu Genüge, manche sind mittlerweile so öde dass ich mir schon überlege größtenteils über bis dato unbekannte Kleinstraßen und Feldwege zu tingeln um dem großen Rummel etwas zu entgehen. Und das funktioniert nur mit einer Enduro zufriedenstellend.
Da der Transport nach Afrika recht teuer ist, ist auch ein Mietfahrzeug für die Zeit in Namibia im Gespräch. Kostet zwar eine ganze Stange Geld, ist aber nicht die unkomfortabelste Lösung. Ein Moped kaufe ich mir aber trotzdem in absehbarer Zeit. Bevor ich die Tour mache will ich noch mehr Enduroerfahrung sammeln um die Zeit dort unten bestmöglich auszukosten. Im Vergleich zu Namibia war Marokko das reinste Schnäppchen, die 1150GS ein gutes Töff für den Ritt (Anfahrt komplett, nix Autozug oder ähnliches), ich wurde aber dadurch angefixt was Geländefahrten anbelangt. Der Sicherheit wegen habe ich aber weitestgehend darauf verzichtet. Das Risiko mit der mir zu unhandlichen Maschine schwer zu stürzen hat mich von groben Einsätzen abgehalten. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, ich hatte auch so Spaß und es war ein super Urlaub in einem tollen Land. Für´s nächste mal sollte aber eine deutliche Steigerung drin sein was das Offroaffahren betrifft. Das mache ich nur mit einer Maschine die ich gut händeln kann. Ich bin nicht lebensmüde. Was ich mit meiner leichten Kati in heimischen Gefilden anstelle ist das eine - min. auf jeder 2. Fahrt geht sie zu Boden und wirft mich mehr oder weniger unsanft ab (trotzdem macht dieses Kraftpaket tierisch Laune) - das kann ich in unbekannten Gebieten oder gar anderen Ländern nicht bringen, schon gar nicht wenn keine zeitnahe ärztliche Versorgung sichergestellt ist.
Deswegen tut es auch eine etwas schwerere Maschine. Einen Koloss werde ich mir aber nie wieder antun, nicht für derlei Vorhaben, das gibt auf Dauer nur Frust.
KTM (egal ob neu oder alt) ist übrigens aus dem Rennen, den kurzen Serviceintervallen wegen! Was soll ich mir das antun wenn es Alternativen gibt?
Für die 640 Adv. gibt KTM einen Ölwechsel nach 3500km an. Nachdem ich einer bin der Serviceintervalle aus Überzeugung stets um nahezu die Hälfte verkürzt um das Leben des Motors zu verlängern, ist sie raus.
Somit bleiben übrig:
Favoriten: 660 Tenere, eher mit der Tendenz zur R und F650GS (Dakar)
Alternativen: xChallange, oder ältere und etwas schwerere Maschinen wie die XT600, o.ä.
Letztere aber nur wenn der Zustand passt und der Preis attraktiv ist. Ist und bleibt ein großer Kompromiss.
Muss ich doch mal die AT meines Kollegen Probefahren??? Ich ahne schon das Ergebnis....
So long! Um weitere Statements wird gebeten.