Hallo,
Mal so richtig provokativ: Erzieher verdienen also so viel das weniger arbeiten möglich ist, wollen flexibilität, sehen sich aber ausser Stande ordentliche bedarfsgerechte Öffnungszeiten anzubieten. Zu den 30 Tagen Urlaub kommen mindestens 10 Fortbildungstage sowie 30-50 Kranktage. Der Betreuungsschlüssel wird seit Jahren zugunsten der Erzieher angepasst. Die Betreuungsnachfrage sinkt und die Lösung ist noch mehr Geld und Freizeit?
Ich habe es schonmal erwähnt, seit 4 Jahren bin ich im öffentlichem Dienst und es ist ein Graus wie dort die Kohle verschleudert wird. Beispiel gefällig: bei mir machen 5 Mitarbeiter den Job, den in der freien Wirtschaft 3 machen würden (ohne Ausbeutung, Quälereien und ebenfalls 30 Tagen Urlaub).
Ein bisschen weniger mimimi würde allen gut tun...
wenn Verdi streikt, dann sind das ja eigentlich 5 ehemalige Gewerkschaften, die da auf die Straße gehen.
Das Kita - Personal würde ursprünglich zur Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr gehören.
Klar trifft der Streik der Erzieherinnen und Erzieher nicht die Städte und Gemeinden, sondern die Eltern.
Aber was wäre denn einen Alternative?
Es können nur produzierende Betriebe bestreikt werden, weil dann dort nix mehr produziert wird, so dass
das Unternehmen in der Zeit nix verkaufen kann und somit durch den Streik finanzielle Einbußen hat?
Sprich nur die IG Metall z. Bsp. dürfte streiken? Oder die IG Chemie? Oder ….
Der Hintergrund eines Streiks ist ja den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen um den Forderungen der
Gewerkschaft entgegen zu kommen.
Das hat eben bei VW dieses Jahr nicht geklappt, den der Streik hätte zu einer Verminderung der Fahrzeug-
Produktion bei VW geführt, genau das was VW ja sowieso haben wollte.
Und die Gewerkschaft der Eisenbahner hat Ihr Zugpferd Herr Weselsky verlohten. Da wollte man sich
vielleicht auch mal neu präsentieren und nicht gleich auf 100% Konfrontation fahren.
Klar ist das scheisse, wenn der Flughafenservice streikt und man am Freitag dann nicht nach Hause fliegen,
oder seinen Urlaub antreten kann.
Aber die Alternative, dass sich die Tarifparteien freundlich treffen, gemeinsam Kaffee trinken und dabei
Lohn- / Gehaltserhöhungen in friedvoller und entspannter Atmosphäre vereinbaren, so wird das wohl
nur ausnahmsweise - siehe oben - abgehen.
Dazu fehlt auch einen gewisse beiderseitige Kompromissbereitschaft, ein Leben-und-leben lassen in unserer
Gesellschaft. Wobei wenn ich an den Metallerstreik in den 80er denke, von Kompromiss war damals auch
nix zu sehen.
Topfpflanze