Nach dem Abitur im Juni 1972 habe ich mich als Z2 bei der Luftwaffe als ROA verpflichtet. Ich stand erstens in der Familientradition (Urgroßvater Husaren-Offizier, Opa Hauptmann in der FBB (Führerbegleitbrigade), Vater OLt. zur See auf Minensucher in der Biscaya). Und zweitens, wenn ich schon zur BW ging, dann wollte ich auch was Vernünftiges daraus machen und nicht nur stumpfsinnigen W18 abreißen.
Grundausbildung in Budel (NL) bis Ende 72. Ab Januar 73 in der 1./FlaRakBatl. 24 (Nike Hercules) in Elsfleth und Moorriem, Mitte 73 Fahnenjunker-Lehrgang in Roth, danach zbV in der Stabsbatterie FlaRakRgt 14 in Oldenburg, Anfang 74 Offizierslehrgang an der OSLw in Neubiberg. Anschließend als Fähnrich erst Gruppen- dann Zugführer, ab Mitte 74 als Leutnant stellvertretender Leiter des Uffz-Lehrganges im Regimentsstab unter Oberst Feldhoff.
War dann auf dem Sprung zum Berufsoffizier und habe mich zunächst auf Z4 weiterverpflichtet. Es folgten 75 und 76 längere Einsätze als LNO und „Sprachmittler“ an der RakSLw in Fort Bliss und in NAMFI auf Kreta. Damals schien der Wechsel vom Reserveoffizier zum BO mit Studium an der Hochschule der BW möglich. 1975 wurde das aber leider vom BMVg abgeblasen, und ich habe meinen Dienst Ende 76 als OLt.d.R. beendet.
Anlässlich meiner Umsiedlung mit Sack und Pack nach Asien 1993 (erst Singapur und ASEAN, ab 2003 Hong Kong und Südchina) wurde ich aus der Wehraufsicht für ROs entlassen, meine MOB-Verwendung offiziell beendet, und ich habe alle BW-Klamotten, die ich noch zu Hause hatte zurückgegeben.
Unterm Strich habe ich die 4 Jahre bei der Bundeswehr in bester Erinnerung und sie niemals bereut. Viel gesehen, viel erlebt, viele nette und auch ein paar bekloppte Leute kennengelernt. Einige der damaligen Kameraden sind heute noch meine Freunde, u.a. auch beim Motorradfahren.
Darüber hinaus hat mir meine militärische Karriere im darauffolgenden Berufsleben immer wieder genützt, und ich habe vergleichsweise früh Führungspositionen in Unternehmen besetzen dürfen, da mir strategisches Denken, taktisches Handeln, konsequente innere Führung, Personalverantwortung, Beurteilung und Motivation von Mitarbeitern etc. nicht fremd waren, wie den Kollegen und Konkurrenten, die als gut ausgebildete „Fachidioten“ frisch von der Uni kamen.
Grüße vom Niederrhein - Rolf