Da wartet man in Spanien mal auf die rechtliche Einschätzung der Guardia Civil. Die haben dort landesweit die Deutungshoheit über solche rechtlichen Maßnahmen. An deren Handlungsanweisungen haben sich sämtliche Polizeibehörden in Spanien zu halten.
Ein explizites Verbot, dass zB Womos in Spanien vom Befahren oder Parken an bestimmten Stellen ausschließt, ist verfassungswidrig und somit nicht zu beachten und auch nicht ahndungsfähig.
Wohingegen Einschränkungen die das Gewicht oder die maximale Breite betreffen, sehr wohl zulässig sind.
Danke für den Hinweis.
Ganz allgemein bin ich der Ansicht, dass allgemein das Lärmthema nur durch flächendeckend sinnvolle Maßnahmen gelöst bzw. verbessert werden kann, und das natürlich nicht kurzfristig, sondern nur langfristig.
Neue Motorräder sollten deutlich leiser sein, keine Frage.
Vernünftige Motorradhersteller sollte freiwillig leisere Varianten ohne Aufpreis anbieten und auch entsprechende "Nachrüstsätze" für bereits ausgelieferte Maschinen (diese dann natürlich nicht kostenfrei, aber eben fair kalkuliert). Ist freilich ein Wunschdenken.
Jede regionale Beschneidung der Fahrtberechtigung führt zunächst mal nicht dazu, dass nicht oder leiser gefahren wird, sondern nur woanders. Erst wenn es so viele regionale Beschränkungen gibt, dass es insgesamt keinen Sinn (oder Spaß) mehr macht, zu fahren, wird weniger gefahren. Dieses Ergebnis halte ich aber für rechtlich höchst bedenklich, da solche Einschränkungen, die sich letztlich überregional auswirken, auch überregional beschlossen werden sollten.
Noch ein Gedanke zum Messverfahren:
78, 83, 95, 102 db. Das ist letztlich alles ein völlig abstrakter Wert.
Ich messe immer wieder mal mit meinem Handy die Lautstärke über eine App, mag nicht extrem genau sein, ist aber doch aufschlussreich.
Einige Beispiele:
Autobahnparkplatz, nahe neben der Autobahn, keine Bäume dazwischen: Auto fast nie über 70 db, wobei das Geräusch hier aus dem Wind- und Abrolllärm besteht, nicht aus dem Motorlärm. Motorräder sind ein Stück lauter, so bis 73 db, hier ist es der Motorlärm.
Zugfahrt: Extrem laut, häufig Spitzenwerte bis zu 80 db (scheint niemanden zu stören, ist ja nachhaltig), insbesondere im Weichenbereich oder bei entgegenkommenden Zügen. In der U-Bahn in London habe ich 89 db Spitzenwert gemessen im Moment, als im Tunnel eine andere Bahn entgegen kam (und das war schon richtig laut).
Rockkonzert: Kommt einen laut vor, waren dann aber "nur 86-87 db" in der Spitze.
Am Dienstag Abend war es auf einem Konzert gefühlt etwas lauter, das waren dann auch 89 db in der Spitze.
Für mich ist entscheidend, wie laut 99 % der Motorräder bei der Fahrweise von 99 % der Motorradfahrer einige Meter neben der Straße sind. Regelungen, die sich an den 2 * 1 % der Lärmdeppen orientieren setzen für mich an der falschen Stelle an, auch wenn es natürlich eine absolute Obergrenze geben sollte.
Zuletzt: Über allem schwebt, dass es den Lärmgegner letztlich doch nicht um zu laute Motorräder geht. Diese werden als Grund für die Initiative nur vorgeschoben. Es geht um Motorräder insgesamt, die man am liebsten gar nicht will.