Im Jahr 2000 fand in Berlin ein ganztägiges Symposium in Berlin statt. "Motorrad und Umwelt". Redner waren Vertreter von Behörden, von Motorradherstellern, Motorrad-Interessenvertreter und Überwachungsorgane. Teilnehmer/Zuhörer aus allen diesen Bereichen. Ich durfte einen Vortrag zum Thema "Lärmüberwachung" halten. Ein Großteil meiner Ausführungen erstreckten sich auf die Problematik "zu laute Zubehörschalldämpfer mit EG-Prüfzeichen", aber auch div. andere Schwierigkeiten.
Mein Resumee damals verkürzt: Es besteht nicht das Problem von Grenzwerten, sie müssten eigentlich gar nicht herabgesetzt werden. Das Problem ist die Nichtdurchsetzung/Durchsetzbarkeit der bestehenden Werte und die Zunahme der unbemerkt/unkontrolliert zunehmendenm Anzahl an Fahrzeugen, die diese Werte deutlich überschreiten.
Meine Prognose damals: wenn sich nichts ändert, werden Streckensperrungen und Bürgerbeschwerden zunehmen und die Regulierungswut des Gesetzgebers wird sich nachteilig für alle (auch die damals noch "korrekt" agierenden Serienmotorradhersteller) auswirken.
Bis 2018 (Rente) wurde ich nach meinem Vortrag zu vielen Arbeitsgruppen und Nachprüfungen und Besprechungen eingeladen. Passiert ist wenig bis nichts. 2010 durfte ich erneut in Berlin zum Thema vortragen. Ich konnte meinen Vortrag von 2000 nahezu unverändert übernehmen, weil in den 10 Jahren nicht geschehen ist.
Jetzt sind weitere 11 Jahre ins Land gezogen (also 21 Jahre nach meinem ersten Vortrag). Und wir stehen vor einem deutlich größeren Problem als damals.
Die Akteure waren/sind die gleichen, die Anzahl ist größer geworden und meine Prognose hat sich LEIDER erfüllt. Ich bin froh, dass ich mein Alter erreicht habe.