Ihr merkt schon, dass hier ganz langsam, scheibchenweise immer mehr eurer Rechte und Freiheiten abgebt?
Ich merke nur, dass du nix merkst. Dein ganzer Text ist ein einziges Lamento ohne den kleinsten Gedanken daran, wie man denn mit dem Problem umgehen soll.
Früher hielten Motorradfahrer übrigens noch zusammen....
Nein, haben sie noch nie getan. Sonst würde die große Mehrheit der Motorradfahrer, die mit ihrer Umwelt eigentlich in Frieden leben möchte, sich nicht von einer kleinen Anzahl infantiler Spackos ihren Ruf versauen lassen, sondern den Krawallbrüdern beim nächsten Motorradtreff ihre Brüllrohre mit Bauschaum ausschäumen.
Es gibt unter uns Motorradfahrern eine ganz klare Bruchlinie: Es gibt die, für die das penetrante Rumprollen und Nerven anderer zum Hobby dazugehört, die halten wir für infantile Schimpansen mit dem Hirn eines Idioten. Und es gibt die, die sagen "leben und leben lassen", die ihr Hobby so ausüben wollen, dass sie dafür von anderen nicht schräg angeschaut werden, und die haltet ihr für halbschwule Weicheier. Da ist, was mich betrifft, Zusammenhalt schwierig. Man muss sich doch mal fragen, warum es für viele Harley-Treiber zum Ausüben ihres Hobbys dazugehört, akustisch und optisch aufzutreten wie ein Schlägertrupp. Will man mit denen diskutieren? Ich will ja auch nicht mit einem Rudel Skinheads diskutieren.
Auf den BMW Days in Garmisch gibt es immer das Zelt von Hattech, wo den ganzen Tag ohne Unterlass illegale Klappenauspuffanlagen vorgeführt werden. Alle Händler in den umliegenden Zelten kotzen im Strahl, weil durch diesen penetranten Lärmteppich Kundengespräche unmöglich werden. Würden die zusammenhalten, dann wäre Hattech auf den nächsten BMW-Days nicht mehr dabei.
Und ich habe ja schon länger propagiert, dass wir, die Gemeinde der Motorradfahrer, Lärmprolls aktiv ächten sollten: Ihnen die Bewunderung versagen, die sie so dringend haben wollen, nicht mit ihnen zusammen fahren, öffentlich die Länge ihres Gemächts in Frage stellen, von mir aus sogar an die Bullen verpfeifen.
Da ist nämlich noch was anderes: Es gibt bei uns im Viertel einen Idioten, ich weiß nicht, wer das genau ist. Der hat ein mörderlautes Auto, und da macht er sich gern den Spaß, die Kiste einfach nur rumbrüllen zu lassen - nachts um elf. Nehmen wir mal an, die schwärzesten Befürchtungen werden wahr und Motorradfahren wird weitgehend verboten. Dann wird der immer noch rumprollen und weiter seine Nachbarn terrorisieren, weil ja in dem Moment niemand da ist, der ihn zur Rechenschaft zieht. Solch einer muss am nächsten Morgen einen Zettel an seinem Auto vorfinden, der ihn bittet, ab jetzt regelmäßig den Sitz seiner Radmuttern zu überprüfen, die könnten sich nämlich lockern. Und ob seine Autoversicherung eigentlich auch Vandalismus abdeckt...
Würden wir zusammenhalten, hätten wir viele dieser Probleme nicht, weil wir sie selbst im Vorfeld beseitigen würden.