Was einfach nicht verstanden wird und verstanden worden ist, ist meiner Meinung nach, dass wir immer mehr Menschen werden auf dem selben begrenzten Raum und wir dadurch immer mehr Rücksicht aufeinander nehmen müssen und "Fehlverhalten" halt immer mehr Konsequenzen hat.
Durch den Wohlstand haben immer mehr Menschen die Möglichkeit Dinge zu tun, die früher nicht der breiten Masse zur Verfügung standen, ob das nun Fliegen, Mopedfahren, Autofahren oder das dieselverseuchte "Vanlive" ist.
Wenn vor 10-15 Jahren mal einer wie ein geisteskranker durch die Landschaft geprügelt ist, dann war das ne Ausnahme, die man ignorieren konnte.
Wenn das aber statt 1 Person direkt mal 10 Personen machen, dann ist das absolut verständlich, das Anwohner da auf die Barrikaden gehen. Und durch Social Media und Co. werden vermeidliche Geheimspots dann mal ganz schnell zum Treffpunkt von mehr 2-3 und dann geht's da richtig los.
Lärm macht krank ... das ist mittlerweile durch diverse Studien bewiesen ... und wir tun uns alle ein Gefallen, wenn wir von der "ich-Mentalität" wegkommen und mal wieder ans "wir" denken.
Aktuell habe ich das Gefühl, dass die Leute nur noch denken "ich mache was ich will" und "ich mache, was mich glücklich macht" ... tja, aber so läuft es nun mal nicht ... jeder muss Abstriche machen, damit alle die Chance haben glücklich zu sein.
Kurzum: Die Welt dreht sich stetig weiter, wir werden immer mehr Menschen (sind schon zu viele) und wir müssen sehen wie wir miteinander klarkommen und wenn dazu gehört, das eine Strecke 2x im Monat am Sonntag dicht gemacht wird, dann kann ich sehr gut damit leben, solange das dann für alle "Krawallos" gilt, also Autos eingeschlossen.
Hallo,
ich mische mich mal wieder ein, nachdem ich den Beitrag ja vor vielen Jahren "ins Leben gerufen" habe.
Aus deinem Beitrag habe ich einige Passagen zitiert.
Ich will gar nicht grundsätzlich widersprechen. Aber teilweise siedle ich die Probleme an anderer Stelle an.
1. Ich sehe nicht in erster Linie mehr Wohlstand als früher. Aber es gibt immer mehr Menschen, die ausreichend finanzielle Mittel haben und die sich nun auch mehr Zeit wie früher nehmen, um Geld auszugeben, teilweise auch dadurch, dass man sich über die Pandemie (Kurzarbeit) an kürzere Wochenarbeitszeiten gewöhnt hat und nun nur noch in Teilzeit gearbeitet hat.
2. Vor 30 Jahren standen bei uns von Frühjahr bis Herbst (die Winter waren schneereicher und kälter) vor den angesagten Kneipen und Discos zum Teil zwischen 50 - 70 Motorräder. Die mussten heute alle an- und abfahren. Der Motorradfahrer vor 30 Jahren war gefühlt um 20 Jahre im Durchschnitt jünger als heute und dementsprechend auch eher etwas unvernünftiger und weniger rücksichtsvoll als heute.
3. Heute ist vor allem die Lärmempfindlichkeit gestiegen. Hast du dir die Lärmstudie durchgelesen, die die Össis zum Thema Lärm im Außerfern erstellen ließen. Auch daraus ergibt sich dies sehr detailliert. Erstens sind die Motorräder objektiv gar nicht am lautesten. Die Leute empfinden nur Motorradlärm als am unnötigsten und fühlen sich daher durch Motorradlärm viel mehr gestört als früher.
4. Lärm macht krank. Arbeit macht krank. Die heute Stressgesellschaft macht krank.
Ja, und es soll auch welche geben, die macht es krank, weil es Ihnen zu langweilig ist:
Boreout-Syndrom: Wenn Langeweile krank macht
In dieser Hinsicht wird gerade sehr viel getan, damit es immer mehr Menschen gibt, die keine Aufgabe mehr haben.
5. Gegen Streckensperrung bin ich grundsätzlich. Denn diese führen nur dazu, dass Bürgermeister A den Lärmsch***haufen Bürgermeister B vor die Türe macht, oder, wie zuletzt ein Talkgast im Regional-TV in Tirol sagte: "Wir zünden damit doch nur das Haus des Nachbarn an" (eine sehr treffende Umschreibung)
Wer für Streckensperrungen ist sollte sich bewusst sein, dass er damit auch immer weiter reichenden Verboten auf eine gewisse Art und Weise den Weg ebnet. Wo mir da dann rauskommen sollte sich jeder selbst überlegen.
Ach ja: Was wurde seit dem Lärmthema (ungefähr seit 8 - 10 Jahren) seitens der Regierung und der EU eigentlich unternommen, um Neufahrzeuge leiser zu machen? Dieses Versäumnis sollte man nicht durch Verbote auf den Endnutzer abladen.