Um 1973 rum gab es Sonntagsfahrverbote wegen der Ölkrise. Es hat funktioniert, genauso würde es auch heute funktionieren. Was solls.
Nach meiner Erinnerung hat es damals nicht funktioniert, nicht in dem Sinne, dass durch das Sonntagsfahrverbot ernsthaft Sprit eingespart wurde, weil die meisten Leute ihre Fahrten halt auf einen anderen Tag verlegt haben. Was wohl auch ein unerwünschter Effekt war: Die Leute haben Sprit gebunkert ohne Ende. Was dagegen eindeutig was gebracht hat, war das gleichzeitig verhängte, strenge Tempolimit mit Tempo 100 auf der AB.
Ich habe neulich mal den Selbstversuch gemacht und bin einfach 200 km lang mit dem Auto exakt nach Tempolimit gefahren, ansonsten auf Landstraßen 90, auf der AB 95. Ich bin so gefahren, dass ich niemanden behindere, habe aber nur dann sehr stark beschleunigt, wenn es die Verkehrslage erfordert, ansonsten nur verhalten beschleunigt. Kurz: Ich bin im Grunde so gefahren wie während einer Fahrprüfung: Alles, bloß nicht zu schnell und nicht rasant. Das Ergebnis: Laut Bordcomputer 20% Minderverbrauch. Ich gehöre heute schon mit meinem Auto nicht zu den Schnellsten auf der Straße, deshalb nehme ich an, dass der Minderverbrauch signifikant wäre, wenn das alle so machen würden.
Klar, der Fahrspaß ist dann eher eingeschränkt, und natürlich braucht man auch ein bisschen länger. Aber man kommt natürlich ebenso ans Ziel, und der Zeitverlust dürfte sich in 90 Prozent aller Fahrten unter 15 Minuten bewegen. Im Wesentlichen ist es dann so, dass du halt in deiner Karre hockst und wartest, bis du da bist. Ist gewöhnungsbedürftig, geht aber.
Wenn man jetzt bundeweit den Spritverbrauch signifikant senken wollte, um sich zum Beispiel aus der Abhängigkeit vom russischen Öl zu befreien, wäre vermutlich ein straffes Tempolimit das effektivste Mittel. Auf Freiwilligkeit setzen, das würde da wohl eher nichts bringen.