Meine Gedanken dazu.
Habe selber vor etlichen Jahren, besser im letzten Jahrtausend, den Mechaniker/Zweirad-Mechaniker-Meister gemacht. Habe sogar für diese schwäbische Firma Prüfstände neu gebaut und gewartet.
Da habe ich auch so manche Löcher in ALU/GUSS/Messing/Vergütung-/Werkzeug-Stahl gebohrt. Auch wurden bei Prüfständen Kardangelenke alle, ja weiß ich nicht mehr, 6 oder 10 Monate ausgetauscht. Die liefen aber ohne Knick im 3 Schicht Betrieb. Die Kardans haben nur einen leichten Versatz ausgeglichen.
So sieht das bei einem ALU-Profil aus wenn der Bohrer durchbricht.
Der Grat messerscharf, bricht aber nicht ab. Der Grat kann je nach ALU, geschmiedet/gegossen, großer/kleiner Vorschub eine andere Größe/Form haben. Aber ohne Grat geht das Bohrprozedre nicht ab.
Wenn ich das jetzt bei geschlossenem Gehäusetunnel entgrate, da verbleibt der Grat im Tunnel. Da kann man nur Hoffen&Beten dass er unten liegen bleibt und nicht in die Gummi-Manschette wandert. In der Regel wird er wohl liegen bleiben. Ist der Bordstein die Regel? Da wird doch alles was unten liegt nach oben geschleudert. Dann wandert das mit der Zeit so langsam nach Hinten.
Motorrad-Artikel:
"Um die Bildung von potenziell schädlichen Metallspänen zu vermeiden, soll der Bohrer zuvor geschmiert werden. In dieses Loch wird dann mit einer Art Piercing-Werkzeug ein sogenanntes Schnabelventil aus Gummi eingesetzt."
Schmieren (Spiritus) hilft nur wenig gegen Grat. Zudem bei ALU immer mit Spiritus schmieren! Wenn ich jetzt von unten mit dem Piercing-Werkzeug, was immer das sein soll, durch die Bohrung komme, was bleibt dem Grat anderes übrig als abzubrechen. Das einzige was ich beim Zustand ohne Bedenken da reinstecken würde wäre eine POP-Niete.
Für mich alles andere als eine elegante Lösung.
Motorrad-Artikel:
"Für den Kardan-Check mitsamt Nachrüsten der Entlüftung sind insgesamt 45 Minuten vorgesehen."
Für die K52 komme ich laut den Unterlagen auf 18 AW = 70 Minuten. Eigentlich völlig unwichtig weil man es nicht zahlen muss. Aber wenn ein Fach-Autor so schlampig zusammenfasst, was stimmt noch alles nicht?
Da kann ich nur mit dem Kopf schlackern.
Motorrad-Artikel:
"An der Kardanwelle treten gelegentlich Beschädigungen auf, die die Funktion des Antriebs beeinträchtigen. In einzelnen Fällen kann der Vortrieb verloren gehen."
Diese Formulierung "In einzelnen Fällen kann der Vortrieb verloren gehen" hört sich zunächst mal völlig harmlos an. Ich kenne ein Y-Video das die Folgen zeigt wenn der Antrieb verloren geht.
Da wird es mir echt schwummerig.
Motorrad-Artikel:
"Dieser Belastungstest läuft über verschiedene Lastwechsel und Drehzahlen, dabei überwachen Sensoren die Kräfte und Schwingungen."
So wie auf den Fotos zu sehen, handelt es sich um einen Sensor.
Um Kräfte zu überwachen, da müsste die Stromaufnahme der Makita mit berücksichtigt werden und die Bohrmaschine müsste fest fixiert sein. Da ist kein Kabel zu sehen, die Maschine wird mit der Hand gehalten.
Und Wer oder Was sollte bei dem Prüf-Aufbau bitte Schwingungen prüfen? Das scheint mir Wunschdenken oder Unwissenheit vom Autor zu sein. Ich weiß nicht was bei dem Thema mit den möglichen Folgen/Auswirkungen schlimmer wäre.
Dennoch, gut dass der Artikel erschienen ist. Die fachlichen Fehler finde ich für diese Zeitung nicht würdig!
Unterm Strich betrachtet finde ich den Prüfaufbau dennoch für eine pfiffige Lösung um die kritischen KW aus dem Verkehr zu ziehen.
Möge die Übung gelingen!