Wir haben uns das ja demokratisch angetan, folglich keine Unterwerfung. Ist auch so, dass heute die meisten hierzulande darüber heulen (auch ich) und es gerne wieder weniger krass hätten.
Geht denn die Einführung der "Via Sicura" auf eine Volksabstimmung zurück? Ich habe auf die Schnelle nicht viel gefunden.
Generell sind Verkehrsbeschränkungen etwas, was meist auf einem Level entschieden wird, bei dem der Bürger nicht um seine Zustimmung gebeten wird. Und dann gibt es etwas, was mich im Verkehr wirklich stört: Die einseitige Entwicklung hin zu immer strengeren Regeln. Man hat es so gut wie nie, dass ein bestehendes Tempolimit mal aufgehoben oder nach oben korrigiert wird. Es wird finde ich zu wenig darauf geachtet, dass die Nutzung eines Kfz zwei Gründe hat: Schnelligkeit und Bequemlichkeit. Ich halte diese Gründe für legitim und wundere mich, warum vom Gesetzgeber ganz selbstverständlich nie Maßnahme ergriffen werden, um das Kfz-Fahren schneller und bequemer zu machen, sondern immer nur in die andere Richtung - gegen die Interessen derer, die es schneller und bequemer wollen (eigentlich alle).
Das fällt mir auch beim Flugverkehr auf: Man fliegt doch von Hamburg nach München, weil das schnell geht, nicht wegen dem Snack an Bord. Und ohne das geringste Unrechtsbewusstsein werden in einer Tour Regeln eingeführt, die das Fliegen langsamer machen: Das Einchecken dauert länger, die Kontrollen werden schärfer. Es ist inzwischen so pervers, dass man für eine Reise vom Stadtzentrum Münchens in des Stadtzentrum Londons am Bodern dreimal so viel Zeit braucht wie in der Luft, obwohl die Luftstrecke über 90 Prozent der Reisedistanz umfasst.
Der einzige Verkehrsträger, bei dem man sich tatsächlich Gedanken um kürzere Reisezeiten macht, ist die Bahn, wo für teilweise absurdes Geld Schnelltrassen gebaut werden, damit man von Stuttgart nach Paris eine halbe Stunde gewinnt. Und dann machen die Schweizer ihren Gotthard-Tunnel termingerecht fertig und die Deutschen haben die dazugehörige Schnelltrasse noch gar nicht angefangen...